Nachdem die Baugeldzinsen im Dezember die tiefsten Stände seit 50 Jahren erreicht hatten, ist der beschleunigte Abwärtstrend der letzten Wochen über die Feiertage in eine Seitwärtsbewegung übergegangen. Im Laufe des Januar kann es sicherlich zu einer technischen Korrektur kommen
Nachdem die Baugeldzinsen im Dezember die tiefsten Stände seit 50 Jahren erreicht hatten, ist der beschleunigte Abwärtstrend der letzten Wochen über die Feiertage in eine Seitwärtsbewegung übergegangen. Im Laufe des Januar kann es sicherlich zu einer technischen Korrektur kommen, eine Trendwende bei den Zinsen sehen wir aber auch im ersten Quartal 2005 nicht. Dazu sind die Konjunkturindikatoren für Euroland zu schwach, und auch der weitere Aufwertungsdruck auf den Euro hat eine bremsende Wirkung. Zwar ist es in den letzten zwei Wochen zu Gewinnmitnahmen der Dollarspekulanten gekommen, der Aufwärtstrend des Euro ist aber nach wie vor intakt. Entscheidend für die Zinsentwicklung in 2005 bleiben die Wachstumsaussichten in den USA. Derzeit versuchen die Verantwortlichen in der Politik und bei der Notenbank, über eine Linie des schwachen Dollars die Wirtschaft zu stärken und die Defizitprobleme in den Griff zu bekommen. Eine moderate Anhebung der Leitzinsen soll Inflationsgefahren dämpfen und gleichzeitig wieder Spielraum für monetäre Maßnahmen im Falle von Schwächeanfällen der Konjunktur schaffen. Ob diese Feinsteuerung allerdings ohne Zwischenfälle aufgeht, bleibt abzuwarten. Für Immobilienkäufer stellt sich das aktuelle Umfeld als extrem günstig dar. Kaufen statt Mieten lautet die Devise. Die Rechnung war noch nie so vorteilhaft und die Verhandlungsposition gegenüber Verkäufern und Bauträgern ist aufgrund der schlechten Stimmung extrem gut. Mit 1.000 Euro Miete pro Monat können je nach Zinsbindung zwischen 240.000 und 280.000 Euro über Zins und Tilgung bedient werden. Umschuldungskunden sollten die derzeitigen Topkonditionen nutzen und ihre auslaufenden Zinsbindungen mit dem richtigen Bankpartner neu festlegen.
Besonders 15-jährige und 20-jährige Laufzeiten bieten sich weiterhin an. Die Tilgung sollte bei den aktuell tiefen Zinsen am besten bei 2% angesetzt werden, um eine Rückführung des Darlehens in einem Zeitraum von unter 30 Jahren sicherstellen zu können. Sinnvoll bleiben auch Kombi-Darlehen, die lange Zinsbindungen mit günstigen variablen Sondertilgungstranchen verbinden und damit die monatliche Belastung senken. Die EURIBOR-Darlehen sind fest an den Geldmarktsatz gebunden und können flexibel zurückbezahlt werden oder auch jederzeit in eine Festzinsbindung getauscht werden. Für Darlehensnehmer, die ihre monatliche Darlehensrate für den Fall des Verlustes des Arbeitsplatzes und gegen Arbeitsunfähigkeit absichern wollen, gibt es mit der Interhyp-Darlehensabsicherung eine maßgeschneiderte Lösung. Sie erlaubt es, schon für sehr geringe monatliche Beträge die Familie abzusichern.
Die Bestsätze für Annuitätendarlehen für 5 Jahre liegen derzeit bei 3,29%, für 10 Jahre bei 3,89%, für 15 Jahre bei 4,22%, für 20 Jahre bei 4,43% und für 25 Jahre bei 4,93% effektiv.
Tendenz:
– kurzfristig: seitwärts
– mittelfristig: aufwärts
* Robert Haselsteiner ist Gründer und Vorstand der Interhyp AG. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Investment Banking – unter anderem im Fixed Income Bereich – bei Salomon Brothers und Goldman Sachs.