Die Baugeldzinsen könnten bereits in den nächsten Wochen um bis zu 0,30 Prozent ansteigen. Hintergrund: Der Bund-Future hat zwar kurzzeitig die Marke von 120 Punkten übersprungen, inzwischen ist er jedoch wieder unter diese Marke gefallen – und zwar begleitet von historisch hohen Umsätzen. Als Auslöser dieser Korrektur sehen wir die entspanntere Lage am Devisenmarkt sowie bei den Ölpreisen
Die Baugeldzinsen könnten bereits in den nächsten Wochen um bis zu 0,30 Prozent ansteigen. Hintergrund: Der Bund-Future hat zwar kurzzeitig die Marke von 120 Punkten übersprungen, inzwischen ist er jedoch wieder unter diese Marke gefallen – und zwar begleitet von historisch hohen Umsätzen. Als Auslöser dieser Korrektur sehen wir die entspanntere Lage am Devisenmarkt sowie bei den Ölpreisen. Beide Faktoren werden das zuletzt so stark angeschlagene Vertrauen in Europas Wachstumsaussichten wieder etwas aufhellen. Während die Zinstendenz in den USA in den vergangenen Monaten nach oben zeigte, haben wir in Euroland eine beschleunigte Abwärtsbewegung bei den Zinsen gesehen. Viele Marktteilnehmer hatten befürchtet, dass Europa die Hauptlast der amerikanischen Politik des schwachen Dollars schultern muss. Inzwischen geht der Aufwertungsdruck auf den Euro zurück und verlagert sich auf die asiatischen Währungen. Trotz dieser erwarteten Korrektur gehen wir nicht von einer wirklichen Trendwende am Zinsmarkt aus. Dazu bleiben die Wachstumsaussichten außerhalb der USA zu schwach. Japan meldet gerade geringere Wachstumsaussichten für 2005 und auch England, wo die Notenbank in den letzten Quartalen über fünf Leitzinserhöhungen den Konsumboom drosseln wollte, legt gerade eine Vollbremsung hin. Mit einem Umsatzminus von 1% verzeichnete der dortige Einzelhandel im Dezember 2004 das schwächste Weihnachtsgeschäft seit 1982. Die Begründung scheint darin zu liegen, dass die Zinserhöhungen den Boom bei den Immobilienpreisen abrupt gestoppt haben – worauf die Konsumenten sofort mit weniger Ausgaben reagieren. Das bestätigt unsere Einschätzung, dass die Zinserhöhungsspielräume von Alan Greenspan in den USA nicht sehr hoch sind, wenn er den dortigen Immobilienmarkt nicht verunsichern möchte.
Der Aufruf an Immobilieninteressenten und Darlehensschuldner mit ablaufenden Zinsbindungen ist klar: Jetzt die historisch tiefen Zinsen sichern und nicht die letzte Stelle hinter dem Komma ausreizen. Besonders die langen Zinsbindungen sind so günstig wie noch nie. Kreditnehmer erlangen so langfristige Planungssicherheit für den Finanzhaushalt. Auch Interessenten, die bisher aufgrund der schlechten Konjunkturlage zaghaft waren, sollten die Rechnung "Miete gegen Eigentum" aufmachen. Mit dem richtigen Absicherungskonzept gegen Arbeitsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit können sie sich den Traum vom eigenen Heim heute zu Topkonditionen erfüllen und trotzdem ruhig schlafen.
Die Bestsätze für Annuitätendarlehen für 5 Jahre liegen derzeit bei 3,24%, für 10 Jahre bei 3,82%, für 15 Jahre bei 4,12%, für 20 Jahre bei 4,40% und für 25 Jahre bei 4,84% effektiv.
Tendenz:
– kurzfristig: aufwärts
– mittelfristig: aufwärts
* Robert Haselsteiner ist Gründer und Vorstand der Interhyp AG. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Investment Banking – unter anderem im Fixed Income Bereich – bei Salomon Brothers und Goldman Sachs.