StartPlanenFinanzierungLeichte Korrektur bei Baugeldzinsenvon Robert Haselsteiner*

Leichte Korrektur bei Baugeldzinsenvon Robert Haselsteiner*

Vor dem Hintergrund anhaltend hoher Energiepreise bleibt die Konsumstimmung schlecht und belastet das Verhalten von Verbrauchern wie Produzenten. Von einem solchen Umfeld gehen keine Wachstumsimpulse aus, entsprechend niedrig bleibt die Wahrscheinlichkeit von Leitzinserhöhungen. Die Investoren auf den Kapitalmärkten sehen die Preisanstiege mit Sorge und reagieren mit einer gewissen Nervosität

Vor dem Hintergrund anhaltend hoher Energiepreise bleibt die Konsumstimmung schlecht und belastet das Verhalten von Verbrauchern wie Produzenten. Von einem solchen Umfeld gehen keine Wachstumsimpulse aus, entsprechend niedrig bleibt die Wahrscheinlichkeit von Leitzinserhöhungen. Die Investoren auf den Kapitalmärkten sehen die Preisanstiege mit Sorge und reagieren mit einer gewissen Nervosität. Entsprechend haben einige die Stärke im Anleihemarkt für Gewinnmitnahmen genutzt. Diese durch Inflationsängste getriebene Verunsicherung führte in der Folge bei den Baugeldzinsen im Wochenverlauf zu einem leichten Anstieg. Wie von Interhyp prognostiziert, muss auch im weiteren Verlauf von stärkeren Schwankungen – insbesondere bei den längeren Zinsbindungen – ausgegangen werden.

Wer vor einer Immobilienentscheidung steht, sollte sich die nach wie vor sehr attraktiven Zinsen also möglichst langfristig sichern. Diese langen Zinsbindungen können entweder mit höheren Tilgungen kombiniert werden, um eine Gesamttilgung nach 25 Jahren zu garantieren – oder sie können durch eine variable Tranche ergänzt werden, die an den EURIBOR-Satz gebunden ist. Solche Kombi-Darlehen senken einerseits die Monatsrate und eröffnen andererseits Flexibilität. Denn: Der variable Teil kann jederzeit zum Zinsanpassungstermin teilweise oder ganz zurückgezahlt werden. Damit können Sondertilgungen in beliebiger Höhe und ohne Zusatzkosten vorgenommen werden. Vom Zinsumfeld profitieren auch Darlehensnehmer mit laufenden Darlehen, deren Zinsbindung in den kommenden 42 Monaten ausläuft. Sie können aufgrund der flachen Zinsstrukturkurve über günstige Forward-Darlehen die heutigen Zinsen sichern, auch wenn die Anschlussfinanzierung erst in 12 bis 42 Monaten fällig wird. Für Darlehensnehmer, deren Zinsbindung demnächst abläuft, lohnt es jederzeit, zum Prolongationsangebot der Bank weitere Vergleichsangebote einzuholen. Ersparnisse von bis zu mehreren Tausend Euro sind möglich. Die Kosten des Bankenwechsels sind verglichen mit den Ersparnissen meist zu vernachlässigen.

Die Bestsätze für Annuitätendarlehen für 5 Jahre liegen derzeit bei 2,92%, für 10 Jahre bei 3,38%, für 15 Jahre bei 3,65%, für 20 Jahre bei 3,81% und für 22 Jahre bei 4,22% effektiv.

Tendenz:
– kurzfristig: aufwärts
– mittelfristig: aufwärts

* Robert Haselsteiner ist Gründer und Vorstand der Interhyp AG. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Investment Banking – unter anderem im Fixed Income Bereich – bei Salomon Brothers und Goldman Sachs.

AUCH INTERESSANT

Beliebteste News