Nach Wochen der Wirbelsturmangst, die die Ölpreise hoch gehalten und damit die Konjunkturerwartungen gedämpft hat, beeinflussen zunehmend Inflationssorgen das Stimmungsbild an den Zinsmärkten. Die Kapitalmarktzinsen haben sich im Wochenverlauf etwas verteuert und die Talfahrt der Bauzinsen gestoppt. Besonders kurze Zinsbindungen haben sich in den vergangenen Tagen deutlich verteuert
Nach Wochen der Wirbelsturmangst, die die Ölpreise hoch gehalten und damit die Konjunkturerwartungen gedämpft hat, beeinflussen zunehmend Inflationssorgen das Stimmungsbild an den Zinsmärkten. Die Kapitalmarktzinsen haben sich im Wochenverlauf etwas verteuert und die Talfahrt der Bauzinsen gestoppt. Besonders kurze Zinsbindungen haben sich in den vergangenen Tagen deutlich verteuert. Die Korrektur wird sich nach Meinung der Interhyp AG in den nächsten Wochen fortsetzen. Die seit vielen Monaten hohen Ölpreise schlagen sich immer stärker in den Preisindizes in den USA und in Europa nieder und senken damit die erwartete Realverzinsung von Anleihen. Steigende Anleihezinsen sind die logische Folge. Da in den kommenden Monaten von gleichbleibend hohen Ölpreisen auszugehen ist, wird sich der Trend steigender Inflationsraten fortsetzen und die Rentenmärkte belasten. Da die Ölpreise allerdings die einzige Quelle des Preisdrucks sind, werden diese Anstiege nur eine vorübergehende Erscheinung sein. Für einen nachhaltigen Trendwechsel an den Zinsmärkten gibt es aufgrund der schwachen Wachstumsraten in Euroland keinen Grund. Die Europäische Zentralbank steht allerdings vor einem Dilemma: Eine steigende Inflation bei gleichzeitig schwacher Konjunktur schränkt die Handlungsfähigkeit der Notenbanken ein. Interhyp erwartet daher für die nächsten Monate keine Änderung der Leitzinsen in Euroland. Angesichts der erwarteten Korrektur rät Interhyp Käufern und Umschuldern, die Konditionen zu sichern.
Finanzierungsinteressenten, die langfristig planen müssen, sollten auf jeden Fall die Konditionen festschreiben. Besonders lange Zinsbindungen sind im historischen Vergleich extrem günstig. Der historische Durchschnitt der 10-jährigen Konditionen liegt bei rund 7% und damit fast doppelt so hoch wie die heutigen Bestsätze. Zumindest ein Teil der Finanzierungssumme sollte daher auf 15 oder 20 Jahre festgeschrieben werden. Dies schafft Planungssicherheit. Wer die Konditionen nochmals verbessern oder Mittelzuflüsse für Sondertilgungen verwenden möchte, kann die Finanzierung splitten. So lässt sich beispielsweise ein Teil des Darlehens auf fünf Jahre festschreiben oder ganz variabel finanzieren. Eine variable Tranche ermöglicht kostenlose Sondertilgungen. Kombi-Darlehen vereinen genau diese Vorteile. Sie senken die laufende Belastung und bieten Flexibilität. Wichtig ist die Tilgungshöhe. Interhyp empfiehlt für einen schnellen Abbau der Schuldenlast eine Tilgungshöhe von mindestens 2% pro Jahr. Darlehensnehmer, die vor 10 Jahren finanziert haben und jetzt eine neue Zinsbindung benötigen, sollten sich nicht blind auf das Angebot ihrer Hausbank verlassen. Ein Vergleich der Konditionen zum Prolongationsangebot der aktuellen Bank lohnt immer. Die Kosten des Bankenwechsels sind, verglichen mit den Ersparnissen, meist zu vernachlässigen. Mieter sollten angesichts des historischen Zinstiefs die Finanzierung einer Immobilie erwägen. Derzeit kann mit einer Monatsrate von 1.000 Euro ein Darlehen über rund 280.000 Euro aufgenommen und bedient werden. Der Weg zu Immobilieneigentum ist damit günstig wie nie. Auch für junge Kunden bietet sich durch die heutigen Möglichkeiten einer 100% Finanzierung die Chance, mit wenig Eigenkapital Immobilieneigentum zu erwerben – ohne eine langwierige Ansparphase über Bausparprodukte vorschalten zu müssen.
Die Bestsätze für Annuitätendarlehen für 5 Jahre liegen derzeit bei 3,01%, für 10 Jahre bei 3,28%, für 15 Jahre bei 3,57%, für 20 Jahre bei 3,71%.
Tendenz:
– kurzfristig: aufwärts
– mittelfristig: aufwärts
Der Interhyp-Zinskommentar vom 30. September 2005 von Robert Haselsteiner, Gründer und Vorstand der Interhyp AG