Beim Passivhausstandard spielt Holz seine wärmedämmende Stärke aus: Kalt und teuer war der vergangene Winter. Die Heizkostenabrechnung dürfte so manchem Hausbesitzer und Mieter die Tränen in die Augen treiben. Der Grund für die hohen Heizkosten liegt jedoch nicht nur in den drastisch gestiegenen Rohölpreisen, sondern auch an der nach wie vor mangelnden Wärmedämmung vieler Gebäude. Die Wärme entweicht nach außen.
Moderne Holzbauten erfüllen beim Wärmeschutz die höchsten Anforderungen.Holz ist von Natur aus ein schlechter Wärmeleiter. Seine luftgefüllten Zellen gewährleisten, dass Wärme und Kälte deutlich geringer weitergeleitet werden als bei den meisten anderen Baustoffen. Dadurch muss im Winter weniger geheizt werden, um die Wärme in den Wohnräumen zu behalten. Das spart Heizkosten. Die Wärmedämmung ist Platz sparend im Wandaufbau untergebracht. Dies führt neben optimalen Energiewerten auch zu einem Wohnflächenzugewinn.
Luftdicht und hochwärmedämmend
Kein Wunder, dass zukunftsfähige Häuser zunehmend in Holzbauweise errichtet werden. Denn eine gute Wärmedämmung und eine dichte Gebäudehülle in Kombination mit einem ausgefeilten Haustechniksystem sind unabdingbare Voraussetzungen für Holzhäuser im Allgemeinen und für Passivhäuser im Besonderen. Passivhäuser kommen ohne herkömmliche Heizanlage aus. Sie nutzen die vorhandene Wärme, die beispielsweise durch Sonneneinstrahlung, Lampen, elektrische Geräte oder Körperwärme erzeugt wird. Der für Holzkonstruktionen typische mehrschichtige Aufbau erleichtert den Einbau aller haustechnischen Installationen. Die weitgehende Vorfertigung der Bauteile, wie Wände und Decken, im Holzbaubetrieb erfolgt in hoher Präzision. Dadurch lässt sich die geforderte Dichtigkeit der Gebäudehülle zur Vermeidung von Bauschäden und unkontrollierten Energieverlusten besser erzielen als mit den meisten anderen Baustoffen.
Auch im Materialmix stark: außen Holz – innen Stein oder Beton
Holz hat keine Berührungsängste: Holzkonstruktionen als hochwärmedämmende und luftdichte Gebäudehülle sind auch in Kombination mit der Massivbauweise sinnvoll. Das in den 1970er Jahren errichtete Studentenwohnheim Neue Burse in Wuppertal wurde zur Instandsetzung und energetischen Optimierung bereits Anfang der 00er Jahre in eine Holzbauhülle gesetzt. Der Massivbau steht damit jetzt in einem Holzhaus. Etwa zur gleichen Zeit wurde der Neubau des Umweltbundesamtes in Dessau mit einer durchgängigen Holzfassade versehen. Ergebnis: Der Bau unterschritt die damaligen Vorgaben zum Energieverbrauch um 30%.