StartPlanenFinanzierungBaugeldzinsen könnten weiter steigenvon Robert Haselsteiner

Baugeldzinsen könnten weiter steigenvon Robert Haselsteiner

Nach den heftigen Zinsanstiegen der vergangenen zwei Monate hat sich die Stabilisierung bei den Baugeldzinsen im Wochenverlauf fortgesetzt. Die Investoren an den Anleihemärkten bleiben allerdings verunsichert. An den Märkten sind zwei Szenarien realistisch. Erstens

Nach den heftigen Zinsanstiegen der vergangenen zwei Monate hat sich die Stabilisierung bei den Baugeldzinsen im Wochenverlauf fortgesetzt. Die Investoren an den Anleihemärkten bleiben allerdings verunsichert. An den Märkten sind zwei Szenarien realistisch. Erstens: Steigende Inflationsraten werden von einem stabilen Wachstum begleitet und zwingen die US-Notenbank und bald auch die Europäische Zentralbank (EZB) zu weiteren Leitzinserhöhungen. Die zweite Überlegung basiert auf der Annahme, dass es sich bei der durch die Energiepreise ausgelösten Inflation nur um ein vorübergehendes Phänomen handelt. Es wäre möglich, dass die Konjunkturentwicklung gebremst wird – aber die höheren Kosten im Laufe des nächsten Jahres gleichzeitig zu schwächerem Wachstum führen, was wiederum den Preisdruck senken würde. Während das erste Szenario für weitere Zinsanstiege auch im Jahr 2006 spricht, gäbe es im zweiten Fall nach einem zwischenzeitlichen Hoch keine grundlegende Trendwende am Anleihemarkt. Dann wären wieder tiefere Langfristzinsen möglich. Interhyp erwartet bis Jahresende aufgrund der vorherrschenden Inflationssorgen weiterhin leichte Zinsanstiege bei den Baugeldzinsen.

Immobilieninteressenten sollten sich davon unabhängig machen und kalkulieren, welche Hypothekenbelastung für sie akzeptabel ist. Die Bauzinsen befinden sich trotz des jüngsten Zinsanstiegs noch immer rund drei Prozent unter dem langjährigen Mittel. Das heißt: Mit einer monatlichen Rate von 750 Euro kann ein Darlehen über 160.000 Euro bedient und mit 2 Prozent getilgt werden. Die Rechnung "Kaufen statt Mieten" geht weiterhin auf. Darüber hinaus gibt es bis Jahresende die Eigenheimzulage. Wer den Schritt in die eigen vier Wände macht, sollte Zinskonditionen vergleichen und ein Finanzierungskonzept wählen, das zu seiner finanziellen Situation passt. Empfehlenswert sind Darlehen mit langen Zinsbindungen sowie eine Tilgung von mindestens zwei Prozent. Die lange Zinsbindung schützt vor einer frühzeitigen Anschlussfinanzierung zu möglicherweise höheren Bauzinsen, und die erhöhte Tilgung lässt die Schuldenlast schnell schmelzen. Volltilgerdarlehen kombinieren diese Vorteile. Darlehensnehmer, die Sondertilgungen vornehmen möchten und die Zinsen optimieren wollen, können ihre Finanzierung über Kombi-Darlehen abwickeln. Bei dieser Kreditart wird ein klassisches Annuitätendarlehen mit einer variablen Darlehenstranche gekoppelt. Abgesichert werden können Immobiliendarlehen mit so genannten Darlehensabsicherungen. Sie greifen im Fall der Arbeitslosigkeit und sorgen dafür, dass die Monatsrate weiter bedient werden kann.

Tendenz:
– kurzfristig: aufwärts
– mittelfristig: aufwärts

Die Bestsätze für Annuitätendarlehen für 5 Jahre liegen derzeit bei 3,36%, für 10 Jahre bei 3,73%, für 15 Jahre bei 3,98%, für 20 Jahre bei 4,12% effektiv.

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