StartPlanenFinanzierungBaugeldanstieg nach EZB-Ankündigung wahrscheinlichVon Robert Haselsteiner

Baugeldanstieg nach EZB-Ankündigung wahrscheinlichVon Robert Haselsteiner

Zwar hat die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrer Sitzung am Donnerstag den Leitzinssatz unverändert bei 2,25% belassen – doch die Rhetorik war eindeutig: Marktteilnehmer sollten zur nächsten Sitzung am 2. März eine Erhöhung auf 2,50% erwarten

Zwar hat die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrer Sitzung am Donnerstag den Leitzinssatz unverändert bei 2,25% belassen – doch die Rhetorik war eindeutig: Marktteilnehmer sollten zur nächsten Sitzung am 2. März eine Erhöhung auf 2,50% erwarten. Nachdem sich schon vor einigen Tagen US-Notenbank-Chef Alan Greenspan mit einer weiteren Leitzinserhöhung um 0,25% auf nunmehr 4,50% aus seinem Amt verabschiedet hat, verfolgt nun auch die EZB offensichtlich eine Politik der kleinen Anhebungsschritte. Obwohl die Konjunkturentwicklung in Europa nur wenig Besserung verspricht, so scheint es unter den Notenbanken eine abgesprochene Vorgehensweise gegen potentielle Inflationsgefahren, zu rasches Geldmengenwachstum und zu schnelles Kreditwachstum zu geben. Damit möchte man anscheinend den Geist der unbeschränkten Liquiditätsversorgung schrittweise wieder einfangen, der unter Greenspan in den vergangenen 10 Jahren Einzug gehalten hat – bevor die spekulativen Entwicklungen in verschiedenen Assetklassen überhand nehmen. Besonders auffällig waren die enormen Preisbewegungen an vielen internationalen Immobilien- und an den Rohstoffmärkten. Interhyp geht daher für die nächsten Monate von weiteren Belastungen für die Anleihemärkte aus und erwartet, dass die längerfristigen Kapitalmarktzinsen noch um bis zu 50 Renditestellen steigen könnten. Entscheidend für die mittelfristige Tendenz der Zinsmärkte bleibt jedoch das tatsächliche Wirtschaftswachstum. Nachdem die Zinserhöhungen gerade in den USA zwangsläufig Bremswirkungen zeigen werden, sollten die Zinsanstiege spätestens Mitte 2006 zum Stillstand kommen.

Für Immobilieninteressenten und Umschulder stehen die Zeichen aber klar auf "Handeln". Besonders die untypisch niedrigen Zinsaufschläge für sehr lange Zinsbindungen von 15 oder 20 Jahren bieten weiterhin sehr gute Möglichkeiten, Baufinanzierungen auf lange Sicht zu Zinssätzen abzusichern, die weit unter dem historischen Durchschnitt liegen. Die derzeit flache Zinsstrukturkurve kommt Darlehensnehmern zu Gute, deren Anschlussfinanzierung erst in den nächsten 36 Monaten ansteht. Sie können sich mit günstigen Forward-Darlehen die heutigen Zinsen für den Zeitpunkt der Anschlussfinanzierung sichern. Dabei lohnt sich ein Angebotsvergleich der Konditionen. Weder bei Forward-Darlehen noch bei Anschlussfinanzierungen ist das erste Angebot der Bank automatisch das günstigste. Die Kosten eines Bankenwechsels sind verglichen mit den Ersparnissen meist zu vernachlässigen. Besonders für jüngere Erstkäufer ohne viel Eigenkapital bieten Vollfinanzierungen die Chance, günstige Immobilienpreise und günstige Zinsen zum Erwerb von Eigentum jetzt zu nutzen. Seit dem Wegfall der Eigenheimzulage bieten viele Bauträger Sonderkonditionen an, um den Verkauf anzukurbeln. Mit dem richtigen Finanzierungskonzept und Absicherungspaket lässt sich damit der Traum vom eigenen Heim sehr günstig erfüllen.

Die Bestsätze für Annuitätendarlehen für 5 Jahre liegen derzeit bei 3,55%, für 10 Jahre bei 3,81%, für 15 Jahre bei 4,01%, für 20 Jahre bei 4,16% effektiv.

Tendenz:
– kurzfristig: aufwärts
– mittelfristig: aufwärts

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