Wie erwartet hat die EZB gestern die Leitzinsen um weitere 0,25% auf nunmehr 2,50% angehoben. Begründet wurde dieser Beschluss mit den steigenden Gefahren für die Inflationsentwicklung, denen die Notenbanker entgegenwirken wollen. So hatte die Inflationsrate im Februar im Euroraum bei 2,30% gelegen und die Kombination aus hohen Rohstoffpreisen und starkem Geldmengenwachstum wird als Gefahrenherd für weitere Anstiege gesehen. Interhyp geht daher davon aus, dass die EZB im Jahresverlauf weitere Signale für steigenden Inflationsdruck als Argument für nochmalige Zinserhöhungen nutzen wird
Wie erwartet hat die EZB gestern die Leitzinsen um weitere 0,25% auf nunmehr 2,50% angehoben. Begründet wurde dieser Beschluss mit den steigenden Gefahren für die Inflationsentwicklung, denen die Notenbanker entgegenwirken wollen. So hatte die Inflationsrate im Februar im Euroraum bei 2,30% gelegen und die Kombination aus hohen Rohstoffpreisen und starkem Geldmengenwachstum wird als Gefahrenherd für weitere Anstiege gesehen. Interhyp geht daher davon aus, dass die EZB im Jahresverlauf weitere Signale für steigenden Inflationsdruck als Argument für nochmalige Zinserhöhungen nutzen wird. Damit möchte sie sich Spielraum für eine zukünftige aktive Geldpolitik schaffen. Vor diesem Hintergrund schätzen wir die aktuellen langfristigen Kapitalmarktzinsen als zu niedrig ein. Diese Annahme wird dadurch verstärkt, dass die weiterhin robuste Wirtschaftsentwicklung in den USA ebenfalls von Leitzinserhöhungen auf 5,00% begleitet werden könnte. Daher ist unserer Einschätzung nach für die nächsten Wochen eine Aufwärtstendenz zu erwarten. Diese wird in der Konsequenz zu höheren Baugeldzinsen führen.
Finanzierungsinteressenten sollten die derzeit noch niedrigen Zinsen rasch nutzen und dabei vor allem lange Zinsbindungen wählen. Die Zinsstrukturkurve ist sehr flach geworden, das heißt, die Zinsprämie für langfristige Sicherheit ist derzeit recht gering. Das sollte genutzt werden, um mit 15- oder sogar 20-jährigen Zinsbindungen Planungssicherheit bei der Belastung durch die Darlehenszinsen zu bekommen. Besonders Umschulder können die aktuelle Situation nutzen. Über günstige Forward-Darlehen kann schon bis zu 36 Monate im Voraus die Anschlusskondition gesichert werden. Auch Immobilieninteressenten mit wenig Eigenkapital steht inzwischen der Weg in die eigenen vier Wände offen. Diese neuen Finanzierungsmöglichkeiten setzen allerdings eine gute Einkommenssituation voraus. Tiefe Baugeldzinsen und Immobilienpreise, die heute in den meisten Ballungsgebieten auf dem Niveau von vor zehn Jahren liegen, stellen eine historisch einmalige Situation dar, die genutzt werden sollte.
Die Bestsätze für Annuitätendarlehen für 5 Jahre liegen derzeit bei 3,50%, für 10 Jahre bei 3,80%, für 15 Jahre bei 4,03%, für 20 Jahre bei 4,16% effektiv.
Tendenz:
– kurzfristig: aufwärts
– mittelfristig: aufwärts
*Robert Haselsteiner ist Gründer und Vorstand der Interhyp AG. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Investment Banking – unter anderem im Fixed Income Bereich – bei Salomon Brothers und Goldman Sachs.