StartPlanenFinanzierungGefahr weiterer Zinsanstiege bleibt bestehenvon Robert Haselsteiner

Gefahr weiterer Zinsanstiege bleibt bestehenvon Robert Haselsteiner

Obwohl US-Notenbank-Chef Bernanke am Donnerstag eine Pause bei den Leitzinserhöhungen angedeutet hat, ist die US-Wirtschaft auf Wachstumskurs.
Damit bleibt auch die Gefahr weiterer Zinsschritte bestehen. Im ersten Quartal 2006 konnte die amerikanische Wirtschaft auf annualisierter Basis um 4,8% zulegen. Hierbei bestimmten der private Konsum mit einem Anstieg von 5,5% und das kräftige Wachstum bei den Unternehmensinvestitionen die Dynamik

Obwohl US-Notenbank-Chef Bernanke am Donnerstag eine Pause bei den Leitzinserhöhungen angedeutet hat, ist die US-Wirtschaft auf Wachstumskurs.
Damit bleibt auch die Gefahr weiterer Zinsschritte bestehen. Im ersten Quartal 2006 konnte die amerikanische Wirtschaft auf annualisierter Basis um 4,8% zulegen. Hierbei bestimmten der private Konsum mit einem Anstieg von 5,5% und das kräftige Wachstum bei den Unternehmensinvestitionen die Dynamik. Vor allem die starke Zunahme der Konsumausgaben ist überraschend, da der zuletzt rasante Anstieg der Zinsen und Energiekosten die Konsumneigung eigentlich hätte beeinträchtigen müssen. Die Aussagen der US-Notenbank sind also auch als Indiz für eine Abschwächung des Wachstumstempos im April zu werten. Diese Entwicklungen haben die Stabilisierung am US-Anleihemarkt in den letzten Tagen zwar unterstützt, die Spekulation auf weitere Leitzinserhöhungen und die wachsende Inflationsgefahr werden aber die langen Laufzeiten weiter unter Aufwärtsdruck setzen. Da auch in Euroland angesichts zuletzt positiver Konjunkturindikatoren und stark ansteigender Energiekosten mit weiteren Leitzinserhöhungen zu rechnen ist, kommt es derzeit bei den Kapitalmarktzinsen zu keiner Korrektur des nun schon seit Jahresanfang bestehenden Aufwärtstrends. Die Nervosität der Investoren am Rentenmarkt ist groß. Viele institutionelle Anleger haben die Anleihequoten auf Kosten der Aktienanteile in den vergangenen Jahren stark ausgebaut und sehen sich nun mit Verlusten konfrontiert, während sie die Rallye am Aktienmarkt versäumen. Auch diese Tatsache hält den Abgabedruck hoch und erstickt Erholungstendenzen sehr schnell im Keim. Interhyp geht daher auch für die nächsten Wochen von tendenziell höheren langfristigen Zinsen aus und empfiehlt Bauherren, Immobilienkäufern und Umschuldungsinteressenten, die Konditionen abzusichern.

Nach wie vor sollte man auf Sicherheit setzen und nicht auf eine Trendwende spekulieren. Im historischen Vergleich sind die Baugeldzinsen immer noch sehr niedrig und besonders lange Zinsbindungen von 15 und 20 Jahren sind aufgrund der sehr flachen Zinsstrukturkurve noch günstig. Auch Volltilger-Darlehen, die mit einer erhöhten Tilgung sicherstellen, dass die vollständige Rückzahlung bis zum Ende der Zinsbindung gewährleistet ist, sind in dieser Zinsphase sehr sinnvoll. Umschuldungsinteressenten sollten auf jeden Fall die Prolongationsangebote ihrer bestehenden Darlehensgeber sehr sorgfältig mit den besten Angeboten im Markt vergleichen. Ein Bankenwechsel zum Ablauf der Zinsbindung ist nicht teuer, kann jedoch mehrere Tausend Euro sparen. Auch Forward-Darlehen werden von der flachen Zinsstrukturkurve begünstigt und machen eine frühzeitige Absicherung von Prolongationen, die erst in zwei bis drei Jahren anstehen, interessant.

Die Bestsätze für Annuitätendarlehen für 5 Jahre liegen derzeit bei 4,06 %, für 10 Jahre bei 4,27%, für 15 Jahre bei 4,47%, für 20 Jahre bei 4,61% effektiv.

Tendenz:
– kurzfristig: seitwärts
– mittelfristig: aufwärts

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