Die Bewegung an den Zinsmärkten war in den vergangenen Tagen von der hohen Volatilität an den Aktienmärkten geprägt. Der zuletzt starke Verfall des Dollar und steigende Inflationsbefürchtungen haben zu Verunsicherung bei den Investoren geführt. Dadurch wurden kräftige Korrekturen am Aktienmarkt ausgelöst, womit Geld in den Anleihemarkt floss. In den USA scheint zwar der Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank nach der 14. Leitzinserhöhung auf nunmehr 5,0% vorerst abgeschlossen zu sein, die letzte Entwarnung ist aber noch nicht gegeben. Von der EZB werden dagegen weitere Zinserhöhungen erwartet
Die Bewegung an den Zinsmärkten war in den vergangenen Tagen von der hohen Volatilität an den Aktienmärkten geprägt. Der zuletzt starke Verfall des Dollar und steigende Inflationsbefürchtungen haben zu Verunsicherung bei den Investoren geführt. Dadurch wurden kräftige Korrekturen am Aktienmarkt ausgelöst, womit Geld in den Anleihemarkt floss. In den USA scheint zwar der Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank nach der 14. Leitzinserhöhung auf nunmehr 5,0% vorerst abgeschlossen zu sein, die letzte Entwarnung ist aber noch nicht gegeben. Von der EZB werden dagegen weitere Zinserhöhungen erwartet. Mit Blick auf die gerade publizierten stark angestiegenen Produzentenpreise, die mit 6,1% im April den höchsten Sprung seit 1982 gemacht haben, wird die Argumentation für die EZB gegenüber den Kritikern von Leitzinserhöhungen immer einfacher. Interhyp geht daher für Juni von einem Zinsschritt der EZB auf 3,0% aus. Vor dem Hintergrund der Verunsicherung erwartet Interhyp für die nächsten Wochen recht starke Schwankungen bei den Kapitalmarktzinsen und damit auch den Baugeldkonditionen. Mittelfristig sollte das Zinsanstiegspotential im Bereich der langen Zinsbindungen allerdings begrenzt sein, auch wenn die Inflationsindikatoren derzeit höhere Risikoprämien für langfristige Zinsbindungen fordern. Die langfristigen Zinsen am Kapitalmarkt spiegeln die Wachstums- und Inflationserwartungen wider. Gerade aber die schon stark angestiegenen Zinsen in den USA könnten den Konsum und den Immobilienmarkt unter Druck bringen und damit die Wachstumsaussichten deutlich dämpfen. Der Immobilienmarkt war hier eine Quelle der hohen Konsumneigung.
Nach wie vor sollten Immobilienkäufer und Umschuldungskunden auf Sicherheit setzen. Besonders lange Zinsbindungen von 15 und 20 Jahren sind aufgrund der sehr flachen Zinsstrukturkurve verhältnismäßig günstig. Auch Volltilger-Darlehen, die mit einer erhöhten Tilgung sicherstellen, dass die vollständige Rückzahlung bis zum Ende der Zinsbindung gewährleistet ist, sind in dieser Zinsphase sehr sinnvoll. Lange Zinsfestschreibungen können auch mit einer variablen Tranche ergänzt werden, die an den EURIBOR-Satz gebunden ist. Diese Kombi-Darlehen bieten dann nicht nur sehr attraktive monatliche Raten, der variable Teil kann auch jederzeit zum Zinsanpassungstermin teilweise oder ganz zurückgezahlt werden. Damit können sich Darlehensnehmer eine hohe Flexibilität bei Tilgungen bewahren, ohne die sonst üblichen Aufschläge für Sondertilgungsoptionen zahlen zu müssen.
Umschuldungsinteressenten, deren Konditionen in den nächsten zwölf bis 42 Monaten neu vereinbart werden müssen, sollten schon jetzt die sehr günstigen Zinssätze für lange Zinsbindungen festschreiben und die geringen Forward-Aufschläge nutzen. Dabei sollten sie unbedingt die Prolongationsangebote ihrer bestehenden Darlehensgeber sehr sorgfältig mit den besten Angeboten im Markt vergleichen. Ein Bankenwechsel zum Ablauf der Zinsbindung ist einfach und nicht teuer, kann jedoch mehrere Tausend Euro sparen.
Die Bestsätze für Annuitätendarlehen für 5 Jahre liegen derzeit bei 3,99%, für 10 Jahre bei 4,27%, für 15 Jahre bei 4,47%, für 20 Jahre bei 4,71% effektiv.
Tendenz:
– kurzfristig: seitwärts
– mittelfristig: aufwärts