StartPlanenFinanzierungUS-Notenbank gibt nach

US-Notenbank gibt nach

Mit der zunehmenden Verschärfung der Krise an den Kreditmärkten werden auch die möglichen Auswirkungen für die US-Wirtschaft klarer. Die meisten Marktbeobachter gehen inzwischen davon aus, dass das Wachstum in den USA auf absehbare Zeit schwächer ausfallen und die US-Notenbank die

Mit der zunehmenden Verschärfung der Krise an den Kreditmärkten werden auch die möglichen Auswirkungen für die US-Wirtschaft klarer. Die meisten Marktbeobachter gehen inzwischen davon aus, dass das Wachstum in den USA auf absehbare Zeit schwächer ausfallen und die US-Notenbank die Leitzinsen senken wird. Mit der heutigen Senkung des Diskontsatzes von 6,25% auf nunmehr 5,75% hat die Notenbank den Ausverkauf am Aktienmarkt gestoppt. Wir gehen davon aus, dass es noch vor der nächsten Sitzung der Notenbank Mitte September zu einer Senkung der Leitzinsen um zumindest 0,25% auf dann 5,00% kommen wird. Bis Ende 2007 erwarten wir einen Rückgang auf 4,50%. Diese Leitzinssenkungen lösen zwar nicht das zugrunde liegende Problem, sorgen aber zumindest für Entspannung an den Wertpapiermärkten. Wir gehen davon aus, dass im Zuge der zu erwartenden Wachstumsschwäche in den USA auch der Dollar weiter unter Druck kommen wird. Für die Europäische Zentralbank (EZB) bedeutet dies, dass jetzt von zwei Seiten ein Überdenken ihrer derzeitigen Politik der kleinen Zinsanhebungen bedingt wird. Das schwächere Wachstum in den USA könnte zu geringerer Export-Nachfrage führen und ein stärkerer Euro wird den Inflationsdruck in Euroland reduzieren. Wir gehen davon aus, dass die EZB ihre angedeutete Zinserhöhung für September in diesem Marktumfeld aussetzen wird, um die weitere Entwicklung vorerst abzuwarten.
Für die Zinsen am langen Ende bedeutet dies vorerst eine Entspannung auf dem gegenwärtig niedrigeren Niveau. Gemessen an den Renditen für zehnjährige Pfandbriefe sehen wir für die nächsten Wochen eine Schwankungsbreite zwischen 4,50 und 4,75%. Die aktuellen Sätze liegen bei 4,65%.

Dennoch halten wir an unserer Empfehlung fest, Tage mit Zinsausschlägen nach unten konsequent zur Absicherung der Konditionen zu nutzen. Die Zinsstrukturkurve ist zwar durch die Fluchtbewegung der Anleger in kurzlaufende Staatspapiere wieder etwas steiler geworden, im historischen Vergleich aber immer noch sehr flach. Damit sind die Risikoprämien für lange Laufzeiten weiterhin gering und auch die Aufschläge für Forward-Darlehen, mit denen Anschlussfinanzierer ihre Prolongation absichern können, sind niedrig. Prolongationsangebote der bestehenden Bank sollten dabei unbedingt mit dem Markt verglichen werden. Die Zinsunterschiede sind erfahrungsgemäß oft sehr groß. Im Gegensatz zu den USA sind die Bewertungen deutscher Wohnimmobilien günstig und deutsche Banken und Kreditnehmer in der Kreditvergabe bzw. Kreditaufnahme bei Wohnimmobilien sehr konservativ. Der größte Unterschied liegt aber darin, dass die Baufinanzierungen in Deutschland langfristige Festzinsbindungen haben und daher die monatliche Belastung feststeht. Die Probleme in den USA, Spanien und England beruhen dagegen auf Krediten mit variablen Zinsbindungen, die aufgrund der Zinsanstiege plötzlich für viele Kunden nicht mehr zu bezahlen sind.

Die Bestsätze bei Annuitätendarlehen für fünf Jahre liegen derzeit bei 4,54%, für zehn Jahre bei 4,65%, für 15 Jahre bei 4,77% und für 20 Jahre bei 5,01% effektiv.

Tendenz: kurzfristig: seitwärts

mittelfristig: seitwärts

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