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Häuser am Flussraum

Schiefer spiegelnd wie Wasser

Der Bezug zur spiegelnden Wasseroberfläche des naheliegenden Flusses Limmat war
entscheidend für mehrere Schieferfassaden in Zürich. Die fünf neu errichteten
Gebäude ersetzen drei mehrgeschossige Wohnbauten aus den 40er Jahren. Diese
waren nicht mehr sanierfähig, und so entschied die Handwerker-Baugenossenschaft
Zurlinden, an gleicher Stelle neu zu bauen

Das beliebte flussnahe Quartier, geprägt von
mehrgeschossigem Wohnungsbau und Einfamilienhäusern, verlangte nach hochwertigen
Wohn- und Arbeitsräumen. Der ideal im Süden liegende, reizvoll mit Wiesen und
Spazierwegen gestaltete und nicht bebaubare Flussraum war maßgebend für die
Bauidee. Architekt Renzo Bretscher aus Zürich entwarf fünf im Prinzip gleiche
Bauten. Nur die Anfangs- und Endbauten sind bezugnehmend auf den Grenzverlauf
des Grundstückes abgewandelt. Der Anfangsbau folgt mit einer abgeschrägten Ecke
der Rundung der Straße. Der Endbau nutzt mit einem nach hinten versetzten
Gebäudeteil optimal das nach Norden verspringende Grundstück. Die mit Schiefer
bekleideten kompakte Kuben erlauben einerseits eine optimale Nutzung der
Grundstücke, andererseits vielfältige Grünflächen dazwischen und damit auch eine
erhöhte Transparenz zum Flussraum.

Fix und flexibel

Die fünf Gebäude sind ähnlich
konzipiert. Jedes Geschoss enthält eine Wohneinheit, die eine Nutzung als Wohn-
und Arbeitsraum ermöglicht. Nordwärts massiv, weitgehend als Lochfassade
geschlossen und mit Räumen wie Treppenhaus, Lift, Küche oder Nasszelle fixiert,
öffnet sich nach Süden ein einziger großzügiger flexibler Raum, getragen von
wenigen runden Betonstützen und geprägt von durchgehenden waagerechten
Fensterbändern. Diesen Großraum kann jeder Bewohner nach seinen Bedürfnissen
Nutzen, unterteilen und gestalten. Das Konzept der flexiblen Wohn- und
Arbeitsräume hat so überzeugt, dass bereits kurz nach Fertigstellung der
Rohbauten alle Räume vermietet waren.

Schieferfassade mit Bezug zum Wasser

Der Bezug der Bauten zum Verlauf des Flusses ist nicht nur durch die
Grundrisse bestimmt, sondern auch durch ihre Materialität. Architekt Bretscher
stellt die Bauten im Kontext zum Raum des Flusses mit seinen grünen Ufern und
dem sich stets wandelnden Bild des Wassers. Statt wie in diesem Quartier üblich,
verputzt, weiß oder beige gestrichen, gestaltete der Architekt eine Schiefer-
und Glasfassade, die mit ihrem seidigen Glanz und ihren Spiegelungen dem Licht
des Tages folgt und sich wandelt wie die Wasseroberfläche des vorbeifließenden
Flusses Limmat.
Die Fassade ist mit 16 cm druckfester
Mineralwolle gedämmt. Darauf wurde mit langen tragenden Ankerschrauben eine
senkrechte Grundlattung montiert. Eine waagerechte Traglattung ist die Basis für
die geklammerte Schieferfassade. Die Schieferfassade von Rathscheck Schiefer (www.rathscheck.de) ist eine
Rechteck-Doppeldeckung im Format 40 x 25 cm mit der Ansichtsfläche eines
halbsteinigen Verbandes von 10 x 40 cm.

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