StartArchivTragende Säulen aus Glas: Konkurrenz für Stahl und Beton

Tragende Säulen aus Glas: Konkurrenz für Stahl und Beton

Bauen mit mehr Durchblick / Innovation für Bauherren und Architekten / Produktion startet im Mai

Stahl, Beton oder Holz sind nicht mehr länger die
einzigen Werkstoffe für Stützen und tragende Konstruktionen in Bauwerken.
Ernsthafte Konkurrenz kommt jetzt aus Südniedersachsen: Im Mai 2008 beginnt die
HI-TEC-GLAS Grünenplan GmbH in Delligsen mit der Produktion von tragenden
Säulen aus Glas. Das neuartige Bauelement ersetzt Stützen aus Beton und Stahl
in Gebäuden, wo neben Tragkraft auch Transparenz gefragt ist. Bereits ein
einzelnes Verbundglas-Rohr von 200 mm Außendurchmesser und 9 mm Wandstärke kann
eine Last von rund 33 Tonnen aufnehmen. Die transparenten Säulen bieten neue
Gestaltungs- und Anwendungsmöglichkeiten für Bauvorhaben

Transparenz und Tragkraft in einem Werkstoff – ein alter Traum von
Bauherren und Architekten. Karl-Heinz Dasecke und Manfred Dittmar,
Unternehmensgründer und Geschäftsführer der jungen HI-TEC-GLAS GmbH, entwickeln
„tragende Transparenz“ seit mehr als zwei Jahren. Aufbauend auf früheren
Entwicklungen der Schott Gruppe und des Instituts für Baukonstruktion an der
Universität Stuttgart perfektionierten sie die ausgeklügelte
Werkstoff-Komposition und das Produktionsverfahren für Säulen und Rohre aus
Glas zur Marktreife.

Basis Borosilicat-Glas

Tragende Säulen und Rohre aus Glas ersetzen nicht nur herkömmliche
Stützen. Als Elemente werden sie in allen räumlichen Tragwerken oder anderen
Konstruktionen eingesetzt, bei denen Zug- und Druckkräfte in unterschiedliche
Elemente aufgelöst werden. Hergestellt werden sie aus hochtransparentem,
chemisch resistentem und thermisch belastbarem Borosilicat-Glas.

Extrem hohe Belastbarkeit

Die transparenten Stützen und Rohre bestehen aus einem innen liegenden
Kernrohr, das über ein spezielles Klebeverfahren dauerhaft mit einem
segmentierten Hüllrohr verbunden ist. Der Verbund beider Rohre, bei dem das
innere trägt und das äußere schützt, schafft Eigenschaften, die dem
Sicherheitsglas ähnlich sind. Selbst bei massiven Beschädigungen behalten die
Glassäulen und -rohre über lange Zeit ihre Tragfähigkeit. Eine spezielle
Technik für Lagerung und Druckeinleitung sorgt für die extrem hohe
Belastbarkeit der Säulen und Rohre. Die wichtigsten Forderungen an den Einsatz
von Verbundglasrohren in der Architektur – hohe, garantierte Druckfestigkeit,
hohe Knicksteifigkeit und eine hohe Reststandfestigkeit – werden von den neuen
Säulen damit umfassend erfüllt. Das transparente Bauelement aus Delligsen kommt
nicht nur vertikal als Säule zum Einsatz: Horizontal eingebaut ist es in
Treppengeländern und Handläufen oder an Außenfassaden von Gebäuden einsetzbar.

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