Makler-Umfrage von DB Immobilien zur Resonanz bei Käufern und Eigentümern
Wer eine ältere Wohnimmobilie vermieten oder verkaufen möchte, muss seit
Juli einen Energiepass bereithalten, der Auskunft über die Energieeffizienz
des Gebäudes geben soll. Ab Januar 2009 gilt die Ausweispflicht dann auch
für Wohnobjekte mit Baudatum nach 1965, und ab Juli 2009 werden
Gewerbeimmobilien in die Ausweispflicht genommen. So weit die gesetzlichen
Rahmenbedingungen. Eingeführt wurde die Regelung, um für mehr Transparenz
auf dem Immobilienmarkt zu sorgen.
Wie der Energieausweis tatsächlich von Kaufinteressenten und Verkäufern
angenommen wird, ermittelte eine im August durchgeführte Makler-Umfrage von
DB Immobilien, Kooperationspartner der Deutschen Bank. Die Ergebnisse aus
den bundesweit über 60 Filialen und Geschäftsstellen zeigen deutlich, dass
noch Aufklärungsbedarf besteht, und zwar überraschenderweise eher bei
Eigentümern als bei Käufern.
Rund 70 Prozent der befragten Makler attestieren ihren Kaufinteressenten,
dass diese überwiegend gut informiert sind. „Unsere Kunden fragen bei
Besichtigungen nach dem Energieausweis, wobei die Käufer der
bedarfsorientierten Variante den Vorzug geben“, schätzt Friederike
Rodé-Maier, Immobilienberaterin bei DB Immobilien Heidelberg, die Wünsche
ihrer Kunden ein.
Weit über die Hälfte der Befragten bemängelt allerdings auf der anderen
Seite, dass Verkäufer wichtige Eckdaten des Energieausweises nicht kennen.
„Die wenigsten Verkäufer wissen über Details Bescheid. Viele sind
überrascht, dass für ihre Immobilie bereits Ausweispflicht besteht“,
berichtet Hubert Hinderhofer von DB Immobilien Freiburg.
Die Frage, ob das Thema Energieausweis für die Kaufentscheidung wichtig ist,
beantworten zwei Drittel der Befragten positiv, wobei hier regionale
Unterschiede festzustellen sind. So wird in hochpreisigen Märkten wie
Hamburg der Energieausweis schon mal als Argument für Preisverhandlungen
verwendet, in Berlin hat sich die Ausweispflicht jedoch noch nicht als
Verkaufsargument durchgesetzt.
In einem sind sich die befragten Immobilienspezialisten jedoch einig, wie
Patrick Rosen von DB Immobilien Konstanz stellvertretend zusammenfasst:
„Gerade in Zeiten steigender Energiepreise wird die Nachfrage nach
Energieausweisen als Indiz für den energetischen Zustand von Immobilien
zunehmen.“
Höchste Zeit also für Immobilienbesitzer, den gesetzlichen Vorgaben
nachzukommen, zumal die Wahlpflicht zwischen dem verbrauchsbasierten und dem
aufwendigeren bedarfsorientierten Energieausweis für Wohngebäude mit Baujahr
bis 1965 am 30. September 2008 abläuft.