Kreditnehmer sichern sich Forward-Kredite
In den letzten Wochen des Jahres hat scheint die Nachfrage nach Forward-Darlehen auffallend hoch zu sein. Das zumindest hat der Bielefelder Baugeldvermittler Enderlein festgestellt. Kein Wunder:
In den vergangenen vier Monaten sind die Zinsen bereits um rund 0,5 Prozentpunkte gestiegen. Auch mittelfristig rechnen Experten mit kletternden Konditionen. Erstmals seit Mai dieses Jahres liegt die Rendite für Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit wieder über drei Prozent. Die verbesserten Wachstumsaussichten in den USA, eine wachsende Risikobereitschaft der Anleger und aufkommende Inflationssorgen treiben viele Anleger aus Anleihen in Aktien und andere Sachwerte. In der Folge sinken die Anleihekurse und deren Renditen steigen automatisch. Und entsprechend steigen langsam aber sicher die Kosten für Baugeld.
„Die Aufschläge für Forward-Kredite betragen laut Hölscher aktuell zwischen 0,01% und 0,03% pro Monat Vorlaufzeit. „Damit sind Forward-Darlehen bis zu einer Vorlaufzeit von etwa 36 Monaten empfehlenswert. Bei längeren Vorlaufzeiten von bis zu 60 Monaten lohnt der heutige Abschluss wegen der Aufschläge unseres Erachtens selten“, erläutert Manfred Hölscher vom Baugeldvermittler.
Wichtig für zukunftsorientierte Anschlussfinanzierer ist jedoch der Konditionsvergleich. Einige Anbieter verlangen durch die bereitstellungszinsfreie Zeit in den ersten sechs bis zwölf Monaten keinen Mehrpreis. Das bedeutet: Wessen Zinsbindung im Dezember 2012 ausläuft, der kann einen entsprechenden Forward-Kredit mit Laufzeitbeginn im Dezember 2012 aktuell für knapp unter 4 Prozent aufnehmen. „Es scheint vielen unwahrscheinlich, dass die Zinsen in zwei Jahren auf einem so niedrigen Niveau wie heute liegen“, erklärt Hölscher.
Im Durchschnitt suchen die Enderlein Kunden Anschlusskredite für eine Restschuld von 100.000 Euro. In den meisten Fällen reichen daher Forward-Kredite mit Zinsbindungen von zehn Jahren, um eine weitere Anschlussfinanzierung zu vermeiden.