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Last-Minute-Ausbildung am Bau

Lehrbauhof Berlin sucht Schulabgänger, die noch keinen Ausbildungsplatz haben

Jugendliche werden für Ausbildung am Bau fit gemacht und sollen in reguläre Ausbildungsverhältnisse vermittelt werden – Programm besonders für junge Menschen mit Migrationshintergrund geeignet

Mit einem besonderen Angebot wendet sich der Lehrbauhof der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg an Jugendliche, die für das aktuelle Ausbildungsjahr noch keinen Ausbildungsplatz bekommen konnten: Mit einer mehrmonatigen Berufsqualifizierung auf dem Gelände des Lehrbauhofs werden Jugendliche für neun Ausbildungsberufe am Bau fit gemacht. Ziel ist es, anschließend von Baufirmen der Region in ein reguläres Ausbildungsverhältnis übernommen zu werden. Der Clou dabei: Die Jugendlichen verlieren im Vergleich zu normal startenden Azubis keine Zeit, denn die Qualifizierung wird mit der regulären Ausbildungszeit verrechnet. Einzige Voraussetzung für das Programm, das knapp 20 Plätze umfassen soll: ein Hauptschulabschluss und ein grundsätzliches Interesse am Bau. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln der regionalen Bauwirtschaft.

Mit der etwas ungewöhnlichen Vermittlungsaktion könne man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, ist sich Roland Bank, Geschäftsführer des Lehrbauhofs, sicher: „Einerseits helfen wir unseren Baufirmen auf der Suche nach qualifiziertem Nachwuchs, indem wir ihnen die Azubis fachlich so vorbereitet weitervermitteln, dass es kaum Streuverluste durch mögliche Ausbildungsabbrüche geben wird. Andererseits verhelfen wir den Jugendlichen, die trotz Hauptschulabschluss keinen Ausbildungsplatz finden konnten, zu einem qualifizierten Eintritt in den ersten Arbeitsmarkt. Dabei sind die Noten auf dem Abschlusszeugnis gar nicht entscheidend: Viel wichtiger ist uns, dass die Jugendlichen zeigen, dass sie anpacken können, pünktlich kommen und Lust darauf haben, etwas Praktisches zu lernen.“

Insbesondere für Jugendliche mit Migrationshintergrund sei dieses Projekt geeignet, so Bank weiter: „Während der Berufsorientierung können wir gezielt auf Förderbedarfe, beispielsweise bei sprachlichen Defiziten, mit unserem Angebot eingehen.“

Bereits Anfang August ist ein erstes Berufsorientierungsprojekt mit 30 Jugendlichen gestartet, das aus Mitteln der Senatsverwaltung für Arbeit finanziert wird. Bank erklärt: „Bislang sind alle Projektteilnehmer mit Begeisterung dabei, und auch viele Betriebe sind an den jungen Leuten interessiert. Daher werden wir das Programm jetzt noch einmal aufstocken, allerdings dieses Mal mit Mitteln der privaten Bauwirtschaft.“

Interessierte können sich direkt beim Lehrbauhof der Fachgemeinschaft Bau unter www.lehrbauhof-berlin.de oder 030 / 723 89-6 bewerben.

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