Niedrige Zinsen für höhere Tilgung nutzen
Das aktuell historisch niedrige Zinsniveau bietet Bauherren und Immobilienkäufern beste Rahmenbedingungen. Mit der falschen Tilgungsrate allerdings führt es zu endlos langen Darlehenslaufzeiten: „Um die Kreditlaufzeit dennoch kurz zu halten, sollten Finanzierungskunden die extrem niedrigen Zinsen unbedingt nutzen, um in eine deutlich erhöhte Tilgung zu investieren“, empfiehlt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen.
Durch die spezielle
Mechanik des Annuitätendarlehens, die klassische Kreditform beim
Eigenheimerwerb, benötigen Immobilienkäufer bei einem Marktzinsniveau von 6
Prozent 33 Jahre, um ein 200.000 Euro-Darlehen mit einer anfänglichen Tilgung
von 1 Prozent vollständig zurückzuzahlen. Bei dem heutigen Zinsniveau von rund
1,25 Prozent bedarf es beim gleichen Tilgungssatz bereits 65 Jahre bis zur
Schuldenfreiheit. „Der Zusammenhang
zwischen Zinshöhe und Tilgungsdauer wird gerne übersehen – mit fatalen
Folgen: Wer die niedrigen Zinsen nicht dazu nutzt, rascher zu tilgen, sieht
sich nach Auslaufen der Zinsbindung mit einer nach wie vor hohen Schuldenlast
konfrontiert“,
erklärt Goris und fügt hinzu: „Generell sollte jede Finanzierung so aufgebaut sein,
dass das Eigenheim spätestens zu Rentenbeginn abbezahlt ist. Daher sollte die
anfängliche Tilgungshöhe besser 3 Prozent betragen.“