Sicher unterwegs auf der Baustelle
Mit dem Herbst verbunden sind früher einsetzende Dunkelheit, häufiger Regen, erster Frost und plötzlich auftretender Bodennebel. Unfallrisiken für Beschäftigte auf Baustellen sollten daher rechtzeitig in den Blick genommen werden. Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) gibt Tipps für Unternehmen und Mitarbeitende, um sicher durch die ungemütliche Jahreszeit zu kommen.
Sturz-, Rutsch- und Stolperunfälle als Folge von schlechten Lichtverhältnissen und rutschigen Oberflächen gehören zu den häufigsten Arbeitsunfällen im Baugewerbe. Seit Jahren registriert die BG BAU in den Herbstmonaten September bis November über 6.000 meldepflichtige Stolper-, Rutsch- und Sturzunfälle, oft mit schweren Verletzungen und entsprechenden Ausfallzeiten. Doch schon mit einfachen Mitteln kann Abhilfe geschaffen werden.
Besonders morgens und ab dem Nachmittag sind die Lichtverhältnisse in den Herbstmonaten oft ungenügend. Wo das Tageslicht kein gefahrenfreies Arbeiten ermöglicht, muss mit künstlichem Licht nachgeholfen werden. Das blendfreie und gleichmäßige Ausleuchten von Verkehrswegen mit mindestens 20 Lux erhöht die Sicherheit.
Mehr Licht ins Dunkel bringen
Prof. Frank Werner, stellvertretender Präventionsleiter der BG BAU, stellt klar: „An Gefahrenstellen, wichtigen Verkehrswegen und Arbeitsplätzen muss die Helligkeit aber deutlich höher liegen, um unfallfreie Abläufe zu gewährleisten.“ Die Farbe, Stärke, Anordnung und der Typ der Beleuchtung hängen maßgeblich von den jeweiligen Situationen auf den Baustellen ab. Bei größeren Bereichen sollten starke Lichtleistungen das breite Ausleuchten sicherstellen. In kleineren Bereichen ist dagegen der Einsatz von einfachen LED, Halogen- oder Leuchtstofflampen sinnvoll. Feine oder besonders gefährliche Tätigkeiten können eine Beleuchtungsstärke von bis zu 500 Lux für das sichere Arbeiten erfordern. Zudem müssen Lampen regelmäßig gesäubert und gewartet werden, damit die Lichtquellen ihren Zweck zuverlässig erfüllen.
Rutschgefahren, zum Beispiel nasses Metall, feuchtes Laub oder Moos können frühzeitig erkannt und durch die entsprechenden Maßnahmen entschärft werden, wenn richtig ausgeleuchtet wird. Dabei gilt, dass Baustellen schon vor Arbeitsbeginn präpariert werden müssen. Kommt bei sinkenden Temperaturen erster Frost hinzu, muss schnell gehandelt werden: Gerüste, Treppen und Laufstege sollten abgestumpft werden, um Rutschgefahr zu vermeiden. Darüber hinaus können zum Beispiel Planen an Gerüsten vor stärkeren Wettereinflüssen schützen.
Auf wetterfeste und gut sichtbare Kleidung achten
Um chronische Gelenks- und Atemwegserkrankungen der Beschäftigten zu vermeiden, sind Bekleidung und persönliche Schutzausrüstungen den Witterungsbedingungen anzupassen, rät die BG BAU. Wetterfeste Kleidung ist ein wichtiger Beitrag zum Kälteschutz bei sinkenden Temperaturen. Damit die Arbeit nicht zur Rutschpartie wird, bieten stark profilierte Schutzschuhe (P3) zusätzlichen Halt. Zudem gelten je nach Tätigkeitsfeld und Risiko bestimmte Vorgaben bezüglich Farbe sowie notwendiger Warnklasse, die bei der Kleidung beachtet werden müssen.