StartNewsStrafen drohen: Erste Stadt erlässt Autokorso-Verbot

Strafen drohen: Erste Stadt erlässt Autokorso-Verbot

Eine deutsche Stadt hat jetzt ein Autokorso-Verbot erlassen, das sogar Strafen nach sich ziehen kann, wenn Fußballfans sich nicht daran halten.

Stadt erlässt erstes „Autokorso-Verbot“ in Deutschland

Die Fußball-Europameisterschaft (EM) hat eine Welle der Euphorie in Deutschland ausgelöst. Die sportlichen Erfolge der deutschen Nationalmannschaft tragen zur guten Stimmung bei und verwandeln die Straßen des Landes in riesige Fanmeilen. Fans aus verschiedenen Nationen feiern gemeinsam, was oft in ausgelassenen Jubelszenen nach den Spielen gipfelt. Ein fester Bestandteil dieser Feierlichkeiten sind die Autokorsos, bei denen Fans hupend durch die Städte fahren. Doch eine Stadt in Oberfranken greift jetzt durch und verhängt ein Autokorso-Verbot.

Die Polizei in Coburg hat beschlossen, gegen die Autokorsos vorzugehen und plant, Fahrer, die an solchen Konvois teilnehmen, zu bestrafen. Simon Keller von der Polizei Coburg erklärt im Interview mit Medienvertretern:

„Diese (…) oftmals lautstarken Fahrzeugkonvois sind streng genommen illegal und bedürfen vor dem Zusammenschluss einer Erlaubnis im Sinne der Straßenverkehrsordnung. Durch polizeiliche Präsenz wird die Polizeiinspektion Coburg deutlich machen, dass rechtsfreie Räume im Straßenverkehr während der EM-Zeit nicht geduldet werden, und bei festgestellten Verstößen konsequent einschreiten.“

Sicherheitsbedenken als Hauptgrund

Der Hintergrund für diese drastische Maßnahme sind mehrere gefährliche Vorfälle in den vergangenen Tagen. In Nürnberg rammte ein 20-Jähriger während eines Autokorsos eine Ampel, und in Backnang, Baden-Württemberg, krachte ein Mercedes auf den Gehweg und gefährdete beinahe mehrere Passanten. Diese Unfälle haben die Behörden dazu veranlasst, strikter gegen die Autokorsos vorzugehen, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten.

Thomas Apfel, Mitglied des Coburger Stadtrats, äußerte gegenüber den Medien Verständnis für die Entscheidung der Polizei: „Autokorsos gehören zur Fußball-Kultur dazu. Das sind ja auch die Bilder, die wir lieben. Bisher ist bei uns nichts passiert.“ Er räumte jedoch ein, dass es auch in Coburg Fälle gegeben habe, in denen Raser rücksichtslos durch die Fußgängerzone gefahren seien. „Vermutlich reagiert die Polizei deshalb so streng“, fügte er hinzu.

Rechtliche Grundlage und Konsequenzen

Rechtlich gesehen sind Autokorsos ohne vorherige Genehmigung tatsächlich nicht erlaubt. Sie fallen unter die Straßenverkehrsordnung, die solche Zusammenkünfte regelt. Wer ohne Erlaubnis an einem Autokorso teilnimmt, riskiert Bußgelder und andere rechtliche Konsequenzen. Die Polizei wird während der EM verstärkt Präsenz zeigen und Verstöße konsequent ahnden.

Die Stadt und das Autokorso-Verbot markieren einen neuen Schritt in der Kontrolle von Feierlichkeiten im öffentlichen Raum. Während Autokorsos ein fester Bestandteil der Fußball-Kultur sind und oft für positive Bilder sorgen, müssen Sicherheitsaspekte im Vordergrund stehen. Die Entscheidung der Coburger Polizei zeigt, dass die Behörden bereit sind, harte Maßnahmen zu ergreifen, um Unfälle und Gefahren im Straßenverkehr zu verhindern. Fans sollten sich daher gut überlegen, wie sie die Siege ihrer Mannschaft feiern, und gegebenenfalls auf sicherere Alternativen zurückgreifen.

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