Es ist ein Schock für die Mitarbeitenden und die Kunden. Viessmann schickt seine Mitarbeiter jetzt in Kurzarbeit.
Viessmann in Kurzarbeit: Folgen des Heizungsgesetzes und die Zukunft der Wärmepumpen
Der Sommer 2024 bringt für den Wärmepumpenhersteller Viessmann und seine rund 4.000 Mitarbeiter am Standort Allendorf/Eder eine unerwartete Wendung. Ab dem 1. Juli schickt Viessmann seine Mitarbeiter in Kurzarbeit. Diese Maßnahme, die zunächst für die Monate Juli und August geplant ist, soll laut Unternehmensangaben an die aktuelle Marktlage angepasst werden.
Vanessa Ante, Leiterin der Kommunikation bei Viessmann, betonte gegenüber Medienvertretern, dass weitere Entscheidungen zur Kurzarbeit von der Marktsituation abhängen werden. Eine Betriebsvereinbarung sichert dabei Planungssicherheit für ein Jahr.
Der Grund für die Kurzarbeit liegt im „Gegenwind“ auf dem europäischen Markt, wie Viessmann erklärt. Dieser Marktgegensatz steht im Kontext der Diskussionen und Unsicherheiten, die das neue Heizungsgesetz der Bundesregierung ausgelöste. Ähnliche Schritte haben bereits Konkurrenten wie Vaillant und Stiebel Eltron unternommen, die ebenfalls mit einer verminderten Nachfrage und Marktunsicherheiten konfrontiert sind.
Verunsicherung der Verbraucher
Das Heizungsgesetz hat bei Verbrauchern Unsicherheiten hervorgerufen und zu einer speziellen Dynamik auf dem Heizungsmarkt geführt. Ende 2023 entschieden sich viele Verbraucher noch für den Kauf von Gas- oder Ölheizungen, anstatt auf umweltfreundlichere Technologien wie Wärmepumpen zu setzen.
Dies führte zu einem drastischen Einbruch in der Nachfrage nach Wärmepumpen im ersten Quartal 2024, wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDHI) berichtet. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ging der Absatz von Wärmepumpen um die Hälfte zurück, während auch der Verkauf insgesamt der Wärmeerzeuger zurück ging.
Zukunftsaussichten und Unternehmensstrategie
Trotz der aktuellen Herausforderungen ist Viessmann optimistisch, dass der langfristige Trend zur Elektrifizierung und Nachhaltigkeit weiterhin große Chancen bietet. Viessmann ist seit Januar 2024 Teil des amerikanischen Konzerns Carrier. Dadurch sieht sich Viessmann gut positioniert, um von den globalen Ressourcen und der Expertise in Kälteanlagen und Klimatechnik zu profitieren. Carrier zählt zu den weltweit führenden Herstellern in diesem Bereich und könnte Viessmann helfen. Das Unternehmen könnte neue Märkte erschließen und die Position im Bereich der nachhaltigen Heiztechnologien stärken.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Marktsituation entwickelt und ob sich die Nachfrage nach Wärmepumpen wieder erholt. Für Verbraucher bleibt es wichtig, die Entwicklungen auf dem Heizungsmarkt genau zu verfolgen, insbesondere in Bezug auf gesetzliche Änderungen und technologische Innovationen, die das Heizen in Zukunft nachhaltiger machen könnten.