Innovative Technologie verwandelt Abbruchbeton in CO2-Senke und fördert nachhaltige Kreislaufwirtschaft
In Karlsruhe wurde kürzlich eine bahnbrechende Technologie zur CO2-Speicherung im Beton vorgestellt. Das Gemeinschaftsprojekt RECULAR, eine Kooperation zwischen dem Schweizer Climate-Tech-Pionier neustark und lokalen Partnern, verspricht eine Revolution in der Baubranche. Durch die Anreicherung von CO2 in recycelter Gesteinskörnung wird nicht nur Abbruchbeton wiederverwertet, sondern auch aktiv zum Klimaschutz beigetragen.
Wie funktioniert die CO2-Speicherung im Beton?
Die innovative Technologie zur CO2-Speicherung im Beton nutzt einen beschleunigten Mineralisierungsprozess. Biogenes CO2 aus umliegenden Biogasanlagen wird zunächst abgeschieden und zu einem Baustoffrecycler transportiert. Dort befindet sich eine speziell entwickelte CO2-Speicheranlage, die nahtlos in die bestehenden Recyclingprozesse integriert wurde.
Das Herzstück der Anlage ist die Reaktionskammer. Hier wird der Abbruchbeton mit hochreinem CO2 in Kontakt gebracht. Innerhalb weniger Stunden reagiert der Kohlenstoff mit dem Restzement im Material und wird zu Kalkstein umgewandelt. Dieser Prozess bindet das CO2 dauerhaft in den Poren und an der Oberfläche des Granulats.
„Wir können durchschnittlich 10 kg CO2 pro Tonne Abbruchmaterial speichern und machen es damit zu einer CO2-Senke“, erklärt Thomas Karcher, Geschäftsführer von peterbeton, einem der Projektpartner. Das so behandelte, karbonatisierte Granulat kann anschließend für die Produktion von hochwertigem Recycling-Beton verwendet werden.
Nachhaltige Kreislaufwirtschaft durch CO2-Speicherung im Beton
Die CO2-Speicherung im Beton bietet mehrere Vorteile für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft:
- Wiederverwertung von Abbruchmaterial
- Reduzierung des Bedarfs an neuem Baumaterial
- Schaffung von Negativemissionen
- Förderung der lokalen Wirtschaft
Das Gemeinschaftsprojekt RECULAR vereint die Kompetenzen verschiedener Partner. Die Oettinger-Gruppe ist für die Beschaffung und Aufbereitung des Abbruchbetons zuständig, während peterbeton mit mehreren Werksstandorten die Verarbeitung und Verbreitung des CO2-angereicherten Recycling-Betons übernimmt.
Zukunftsperspektiven der CO2-Speicherung im Beton
Die in Karlsruhe installierte Anlage ist die erste ihrer Art in der Region und die dritte in ganz Deutschland. Für neustark, den Schweizer Climate-Tech-Pionier, markiert dieses Projekt einen wichtigen Schritt in der Expansion auf dem deutschen Markt.
Europaweit befinden sich derzeit 29 CO2-Abscheidungs- und Speicheranlagen in Betrieb. Weitere 30 Projekte sind in Planung oder im Bau. Dies verdeutlicht den wachsenden Trend zur CO2-Speicherung im Bausektor und anderen Industrien.
Fazit:
Die CO2-Speicherung im Beton, wie sie in Karlsruhe demonstriert wird, könnte ein Gamechanger für die Bauindustrie sein. Sie vereint Klimaschutz, Ressourceneffizienz und wirtschaftliche Vorteile in einem innovativen Konzept. Mit der Unterstützung von Politik und Wirtschaft hat diese Technologie das Potenzial, einen bedeutenden Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten und gleichzeitig die Kreislaufwirtschaft im Bausektor zu fördern.