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Die Türen (V)

Türen lassen sich gut unterscheiden, indem man die Art und Weise wie sie öffnen, als Kriterium wählt.

1. Die Türarten

Türen lassen sich gut unterscheiden, indem man die Art und Weise wie sie öffnen, als Kriterium wählt.

Drehtür: Die Tür ist an der rechten/linken Seite mit Bändern am Rahmen befestigt. Vor einer "rechten Tür" steht man, wenn sich die Tür zu einem hin öffnet und an der rechten Seite angeschlagen ist. Das Türblatt und auch der Rahmen (oder das Futter) haben einen Falz. Deshalb werden diese Türen als Falztüren bezeichnet. Im Gegensatz dazu gibt es noch "stumpfe Türen", bei denen nur der Rahmen einen Falz hat, das Türblatt selbst nicht.

Hebedrehtür: Diese Türart findet man hauptsächlich bei Balkontüren. Als Eingangs- oder Zimmertüren sind sie nicht gebräuchlich. Die Öffnungstechnik funktioniert folgendermaßen: Mit einem Hebel wird die Tür im Rahmen angehoben. Dadurch bewegt sich der Türflügel aus dem Schließblech heraus und läßt sich anschließend drehen.

Pendeltür: Pendeltüren sind uns aus großen, öffentlichen Gebäuden bekannt. Sie sind im Rahmen befestigt und lassen sich in beide Richtungen öffnen. Es ist nicht notwendig, die Tür zu sich zu ziehen, um sie zu öffnen. Sie wird einfach aufgedrückt. Deshalb haben solche Türen keine Falze.

[IMG]tueren2.4.gif[/IMG]Karusselltür: Die meisten bezeichnen diese Art der Öffnung als Drehtüren. Bei dieser Bauart handelt es sich aber eher um ein Karussell von Türblättern. Die 3 oder 4 Türblätter sind an der Anschlagseite zu einem Kreuz bzw. Stern zusammengefügt. Das Kreuz bildet das Lager für die Bewegung und paßt in den Fußboden bzw. an der Oberseite in den Rahmen der Tür. Wie Pendeltüren hat auch diese Türbauart keinen Falz.

[IMG]tueren2.5.gif[/IMG]Schiebetür: Schiebebeschläge erlauben ein zur Seite schieben der Tür. Dabei kann das Türblatt vor der Wand, in einer Nische oder in die Wand verschoben werden. Schiebetüren werden verwendet, wo wenig Platz zur Verfügung steht.

[IMG]tueren2.6.gif[/IMG]Schiebefalttür: Sie ist eine spezielle Form einer Schiebetür. Sie wird heutzutage mehr und mehr zum Selbsteinbau auf Baumärkten angeboten. Solche Türen bestehen meist aus Kunststoff. Das Türblatt wird in Zick-Zack-Form in der Türöffnung zusammengeschoben. Deshalb ist diese Öffnung entsprechend breit zu planen. Schiebefalttüren sind – auch von ungeübten Heimwerkern – leicht einzubauen.

[IMG]tueren2.7.gif[/IMG]Harmonikatür: Sie sind ähnlich wie Schiebefalttüren aufgebaut. Im weitesten Sinne besteht sie aus zwei aufeinandergelegten Schiebefalttüren. Aus diesem Grund gehen die Falten in beide Seiten des Türblattes.

[IMG]tueren2.8.gif[/IMG]Klapptür: Diese Konstruktionsform kommt im Hausbau nicht vor. Anwendungsbeispiele sind vielleicht Garagentore. Haustierfreunde kennen solche Türen für ihre Katzen bzw. Hunde.

Eine letzte Form soll hier nicht weiter ausgeführt werden. Es handelt sich um die Schlupftür. Sie ist eigentlich nichts anderes, als eine "Drehtür", die in einem Tor eingebaut ist. Im Wohnungs- oder Eigenheimbau kommt diese Türart jedoch nicht vor.

Andere Unterscheidungsarten

Der Nutzer unterscheidet Türen oft nach den Baumaterialien. So gibt es wie bei Fenstern Holz-, Kunststoff-, Metall-, Glas- und Kombinierte Türen.

Ein anderes Unterscheidungsmerkmal sind die Rahmen der Türen. Der Fachmann unterscheidet in dem Fall zwischen einer Blendrahmen-, einer Futter- und einer Stahlzargentür.

Alle Türen können sowohl als einflügelige- als auch als zweiflügelige Tür gebaut sein.

2. Kriterien zum Türkauf

Was sollte man nun bei der Auswahl einer Tür beachten? Das hängt davon ab, wo die Tür eingesetzt werden soll. Für eine Haustür gelten andere Kriterien als für eine Zimmertür. Betrachten wir uns die Haustür etwas ausführlicher. Bestimmend für eine Haustür sind drei Hauptkriterien, die die Lebensdauer und die Funktionstüchtigkeit festlegen.

Material und BeschaffenheitEigenheiten des Klimas am und im HausEinfluß des Klimas

In der Fachliteratur werden diese Kriterien noch etwas ausführlicher dargestellt. In dem Falle spricht der Tischler von den Grundsätzen für Konstruktion und Gestaltung.

Diese Grundsätze sind:

Zweckmäßigkeit (Lichtmaße, Durchblickmöglichkeit, Verschließbarkeit)Funktionssicherheit (Dauerhaftigkeit, Dämmwirkungen usw.)Formschönheit (Profilstabaufdopplung, Durchblicköffnung u.v.a.m.)Produktionstechnik (Serienfertigung oder Einzelanfertigung) undder Preis

Diese fünf Gesichtspunkte finden sich in den zuerst genannten wieder, deshalb will ich mich auf diese beschränken.

Material und Beschaffenheit

Die Auswahl des Materials wird vom Geschmack des Kunden, aber auch von Klimabedingungen beeinflußt. Holztüren haben eine geringe Wärmeleitfähigkeit und geben dem Haus eine wohnliche Atmosphäre. Allerdings sind diese Türen Witterungsschwankungen ausgesetzt, und die UV-Strahlung der Sonne sorgt für ein Ausbleichen des Holzes. Bei Aluminiumtüren sieht es ganz anders aus. Sie werden nicht von den Klimaschwankungen beeinflußt. Mit Hilfe einer entsprechenden Oberflächenbehandlung durch eine PUR-Beschichtung oder eine Eloxierung wird die Oxydation des Metalls verhindert. Letzteres wird bei Türen aus Kunststoff gänzlich vermieden. In dem Fall entfällt der Oberflächenschutz, denn Kunststoff ist witterungsbeständig. Dichtungslippen aus Gummi sorgen dafür, das alle Türen dicht schließen.

Einfluß von Wind und Wetter

[IMG]tueren2.9.gif[/IMG]Pfeift es durch einen Türschlitz, wissen wir sofort, daß die Tür nicht besonders gut schließt. Diese Tatsache wird in der Wohnung genauso als störend empfunden, wie bei einer Außentür. An einer Außentür würde uns das teuer zu stehen kommen. Schließt die Tür nämlich nicht richtig, geht die Wärme nach außen und wir müssen mehr heizen. Das hat zur Folge, daß die Heizkosten steigen. Um dem vorzubeugen, gibt es in Baumärkten diverse Dichtungen zum nachträglichen Abdichten der Türen. Bei einer neuen Tür ist darauf zu achten, daß die Tür fachgerecht eingebaut wird und es so zu keiner Zugluft kommt. Nicht nur fehlende Dichtungen tragen dazu bei, daß eine Tür undicht ist. Wird die Tür nicht lotrecht eingebaut, kommt es ebenfalls zu diesem Effekt.

Schutz gegen ungebetene BesucherEine Tür soll nicht nur gegen das schlechte Wetter schützen, sondern auch Schutz gegen Einbruch bieten. Deshalb gibt es für Außentüren Mindestanforderungen, die hier ganz kurz angeführt werden sollen. Welche Mittel gibt es, ohne daß nachträglich an der Tür etwas verändert werden muß?

Da ist als erstes ein sogenanntes "Schwenkriegelschloß" zu nennen. Der Schwenkriegel verhakt sich fest zwischen Zarge und Schließplatte. Ein weiteres Mittel ist die Sicherung an der Bandseite der Tür. Beim Schließen der Tür schwenkt automatisch ein Sicherungsbolzen in den Falz . Das Geschäft mit der Sicherheit lohnt sich für viele Händler. Aus diesem Grund ist darauf zu achten, daß der Hersteller die in der DIN 18103 festgelegten Mindestanforderungen erfüllt.

Viele Baumärkte bieten verschiedene Artikel zum Schutz gegen Einbrecher an. Weitere Informationen geben auch die Polizei und Verbraucherverbände.

Ausstattung der Tür

Was gehört alles zu einer Tür? Um in ein Zimmer/Haus eintreten zu können benötigt man einen Öffner. Bei der Zimmertür wird das in erster Linie eine Klinke sein, bei einer Haustür dagegen ein Drücker. Ich verzichte hier auf weitere Nennungen, denn es würde den Rahmen sprengen, wollte man alles aufzählen. Was man außerdem an Türen anbringen kann, sind: Briefkästen/-einwurfblenden, Türklopfer und Spione. Die Tischlereien und Baumärkte haben auch bei solchen Accessoires eine reichhaltige Auswahl. Hier ein Türklopfer aus dem 14. Jhd. an einer Kirchenpforte.

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