Wasser ist die Attraktion in einem Garten, egal ob es sich um einen Teich, einen Brunnen oder ein Bächlein handelt. Es schafft Lebensraum für Frösche oder Libellen, vielleicht sogar für Wasservögel, und auf den Menschen wirkt es beruhigend.
Wasser ist die Attraktion in einem Garten, egal ob es sich um einen Teich, einen Brunnen oder ein Bächlein handelt. Es schafft Lebensraum für Frösche oder Libellen, vielleicht sogar für Wasservögel, und auf den Menschen wirkt es beruhigend. Gartenteiche erfreuen sich daher immer größerer Beliebtheit. Sollten auch Sie die Anlage eines Teichs in ihrem Garten planen, so finden Sie auf den folgenden Seiten sicher ein paar nützliche Tips dazu.
Aspekte zur Anlage eines Teiches
Wenn ein Teich angelegt werden soll, dann ist es ratsam, sich im Vorfeld einige Gedanken zu machen. So ist die Wahl des richtigen Standorts ein wichtiger Aspekt. Der Teich sollte an einem offenen, sonnigen Platz liegen (keine Mittagssonne, am besten Morgen- oder Abendsonne), an dem keine überhängenden Zweige umstehender Bäume das Gedeihen von Wasserpflanzen behindern. Beachtet werden sollte bei der Wahl des Standorts auch, welche Spiegelungen vom Haus und Hof aus im Teich zu sehen sein werden.
Zu beachten ist außerdem, wie überschüssiges Wasser abgeleitet wird. Der Grundwasserspiegel sollte daher – zumindest bei Folienteichen – nicht zu hoch sein, da sonst in niederschlagsreichen Zeiten der Wasserdruck von unten die Folie verschiebt. Je nach Frostlage ist Winterschutz nötig.
Zwei Grundtypen von Teichen werden unterschieden: Natürliche Teiche mit unregelmäßigen Formen, die durch natürliche Materialien wie Gras oder Stein begrenzt werden, und streng gestaltete Teiche mit markanten Formen, die höher oder tiefer als das umliegende Gelände liegen können und gerne mit einem Springbrunnen ergänzt werden. Solche Teiche werden gerne als Blickfang angelegt.
Teicharten
Die meisten Teiche werden heute aus Folien, aus vorgefertigten Kunststoffteilen oder aus Beton angelegt. Jedes Material hat seine Vorteile.
Folienteiche
Teichfolien erlauben alle möglichen Formen und Größen. Sie wirken natürlich, und die Ränder sind leicht zu kaschieren. Sie eignen sich bevorzugt für größere Teiche. Drei verschiedene Materialien stehen zur Auswahl:
Die meisten Teichfolien sind aus Butyl-Kautschuk (Lebensdauer 40-50 Jahre). Dieses Material ist sehr teuer, allerdings ist es auch sehr fest und biegsam. Es reißt nicht und wird auch nicht von UV-Licht und Bakterien angegriffen.
PVC-Folien sind relativ stark und reißfest (gelegentlich 10 Jahre Garantie). Frost und Pilze greifen die PVC-Folie nicht an. Allerdings können diese Folien mit der Zeit in der Sonne hart und brüchig werden. PVC-Folien haben zwei farblich unterschiedliche Seiten: Eine Seite ist meist blau, die andere schwarz. Man legt die dunklere Seite nach oben, da sie dann mehr Licht und Wärme absorbiert und optisch besser wirkt.
Polyäthylen-Folienmaterial ist die kostengünstige Variante. Aber das Material reißt leicht und es wird bei ständiger Sonneneinstrahlung brüchig. Diese Folie eignet sich besonders gut für Sumpfgärten, da die Folie in diesem Falle durch eine Erdschicht bedeckt wird.
Teichfolienberechnung
Bei der Berechnung der benötigten Foliengröße müssen zur Länge und Breite des Teichs jeweils die doppelte Teichtiefe und ein 15 cm breiter Rand hinzuaddiert werden. Beispiel:
Teichlänge 2,5 m, Teichbreite 2,0 m, Teichtiefe 0,6 m.
Die Folie für diesen Teich müßte 3,85 m x 3,35 m groß sein.
Einen Folienteich anlegen
Legen Sie die Folie zunächst in die Sonne. Dadurch wird sie weich und geschmeidig. Markieren Sie die gewünschte Form am Standort mit Hilfe einer Schnur. Beginnen Sie, die Grube auszuheben. Legen Sie innerhalb des markierten Umrisses einen 25 cm breiten Sockel für die Uferbepflanzung an. Die Seiten sollten in einem Winkel von 20° nach innen abfallen, damit sie nicht ausgewaschen werden können. Im Winter kann sich das gefrierende Wasser dann ausdehnen, ohne Schaden anzurichten. Nach dem Aushub sollten Sie mit Hilfe einer Latte und einer Wasserwaage überprüfen, ob die Grube waagerecht ist. Für die Randsteine sollten Sie einen 30 cm breiten und 5 cm tiefen Graben ausheben.
Sobald das Erdreich ausgehoben ist, werden Steine und Wurzeln entfernt. Die Erde wird nun gestampft. Um die Folie zu schützen, gibt man eine Schicht Glaswolle oder 2,5 cm feuchten Sand auf den Untergrund. Glaswolle ist vorzuziehen, da Sand sich mit der Zeit verschieben kann und somit übersehene Steine an die Folie durchläßt. Breiten Sie nun die Folie über die Mulde, so daß sie mittig auf dem Grund aufliegt. Beschweren Sie die Folie rundum mit Steinen, bevor Sie den Teich langsam mit Wasser füllen. Durch das Gewicht des Wassers schmiegt sich die Folie selbst in die Konturen des Teiches. Sobald der Teich gefüllt ist, muß nochmals die Ebenheit des Randes überprüft werden. Überschüssige Folie wird auf einen Rand von 15 cm abgeschnitten. Dieser Rand kann unter Felsen, Grasziegeln o.ä. verborgen werden. Die Randsteine sollten etwas in den Teich hineinragen, damit die Folie nicht zu sehen ist.
Pflege und Reparatur
Gelegentlich können Ausbesserungsarbeiten erforderlich sein. Meist bemerkt man dies durch plötzlichen oder konstanten Wasserverlust. Teichfolien können bei gesenktem Wasserstand (durch Absaugen oder elektrisches Abpumpen) mit doppelseitigem Klebeband abgedichtet werden. Die schadhafte Stelle sollte zuvor mit Methylalkohol gereinigt werden.
Teiche aus vorgefertigten Elementen
Diese Gartenteiche sind meist aus Glasfaser oder Hartkunststoff. Es gibt sie in den verschiedensten Formen, mit oder ohne Sockel für Uferpflanzen. Glasfaserteiche sind meist teurer als solche aus Kunststoff, aber auch härter und witterungsbeständiger (Haltbarkeit mindestens 10 Jahre).
Einen vorgefertigten Teich anlegen
Machen Sie den Standort so eben wie möglich. Nun wird die Teichform waagerecht auf Steine aufgestellt. Mit senkrecht gestellten Holzstäben markieren Sie nun die äußersten Punkte des Teichs auf dem Erdreich. Eine Schnur, die um die Punkte der Holzstäbe gelegt wird, überträgt die Kontur des Teichs auf die Erde. Heben Sie die Mulde bis in Höhe des Sockels für die Uferpflanzen aus, setzen Sie den Fertigteich in das Loch und drücken Sie ihn fest, so daß ein Abdruck bleibt.
Heben Sie den Teich nun wieder heraus und graben Sie den tieferen Teil aus. Graben Sie ca. 5 cm breiter und tiefer für eine zusätzliche Polsterung. Entfernen Sie Wurzeln und Seine. Stampfen Sie den Boden fest und legen Sie eine 5 cm dicke Schicht aus Polyester, Glaswolle oder feuchtem Sand an. Es dürfen unter dem Teich keine Freiräume bleiben, und er muß vollkommen waagerecht sein. Füllen Sie den Teich mit ca. 10 cm Wasser. Nun schütten Sie den Rand der Form mit gesiebter Erde oder Sand auf. Stampfen Sie diesen fest. Dieser Vorgang wiederholen Sie solange, bis der Teich voll ist. Zuletzt wird die Erde um den Teich angedrückt und die Ränder mit Pflastersteinen auf Mörtel, Rasenziersteinen o.ä. kaschiert.
Pflege und Reparatur
Unter dem Gewicht des Wassers können Risse entstehen. Nach dem Leeren des Teichs durch Absaugen oder Abpumpen mit einer elektrischen Pumpe können Risse mit Glasfaserreperatursets aus dem Fachhandel abgedichtet werden.
Betonteiche
Diese Art der Teiche ist sehr haltbar, der Bau und die Abdichtung sind aber sehr schwierig. Auf eine Selbstbauanleitung wird hier verzichtet, da für die Errichtung viel Geschick, Fachwissen und handwerkliches Können benötigt wird. Sollten Sie sich für einen Teich in dieser Form interessieren, raten wir Ihnen, unbedingt einen Fachmann zu Rate ziehen.
Leben im Teich
Leben im Teich läßt man am besten von alleine entstehen. Die ganze Formenvielfalt eines Teichs beginnt im Bereich des Mikroskopischen, beim Plankton. Aber nicht nur im Wasser, sondern auch auf und um den Teich wird sich im Laufe der Zeit eine Vielzahl von Lebewesen ansiedeln, z.B. Wasserflöhe, verschiedene Insektenarten, Käferarten, Würmer, Schnecken, Kröten, vielleicht sogar Wasservögel.
Teichbepflanzung
Für die Bepflanzung eines neu angelegten Teichs gibt es eine generelle Regel: 2/3 Wasserfläche, 1/3 Pflanzen. Sie sollten bei den ersten Pflanzen dieses Drittel knapp halten, weil die meisten Wassergewächse sich binnen weniger Wochen stark vermehren.
Pflanzenarten
[IMG]teiche.3.gif[/IMG]Die Bepflanzung ist das Wichtigste eines Teichs. Pflanzen bringen Leben und schaffen den Übergang zum übrigen Garten. Einige Pflanzen halten das Wasser klar, andere sind ideal für Fische. Wasserpflanzen werden meist in vier Kategorien unterteilt:
Sauerstoffbildende Pflanzen
Diese Pflanzen sind für die Sauberkeit des Teichs lebenswichtig, weil sie den Algen Mineralsalze wegnehmen, dafür aber den Lebewesen des Teichs Nahrung und Sauerstoff liefern. Ein bis zwei Pflanzen dieser Art reichen pro Teich völlig aus.
Schwimmpflanzen
Schwimmpflanzen bedecken die Wasseroberfläche und verhindern den Lichteinfall und dadurch das Algenwachstum. Einige Arten breiten sich allerdings so rasch aus, daß sie schnell zur Plage werden können. Eine Pflanze aus dieser Gruppe, die nicht so schnell wuchert, ist Hydrocharis morsus-ranae – Froschbiß.
Tiefwurzelnde Wasserpflanzen
Diese Pflanzen wurzeln im Erdreich des Teichgrundes und entfalten ihre Blätter und Blüten an oder über der Wasseroberfläche. Auch Sie tragen zur Eindämmung des Algenwachstums bei. Ein Beispiel: Aponogeton distachyus – Wasserähre, die einzige stark duftende Teichpflanze.
Seerosen
Seerosen sind märchenhaft schöne Pflanzen. Sie spielen eine wichtige Rolle als „Reinigungskolonne“ des Teichs. Ihre großen Blätter, die sich auf der Wasseroberfläche ausbreiten, mindern das Sonnenlicht, das die Algenbildung fördert. Seerosen gibt es in den schönsten Farben wie weiß, gelb, rosa oder rot.
Fische
Mit dem Fischbesatz sollten Sie nach der Teichbepflanzung ca. 2 Wochen warten. Fische erhält man meist in Plastikbeuteln mit etwas Wasser und Sauerstoff. Setzen Sie die Fische nicht direkt in den Teich. Man legt den Plastikbeutel mit den Fischen ungeöffnet in den Teich und läßt Sie einige Zeit treiben, bis sich die Wassertemperatur im Beutel an die des Teichs angeglichen hat. Bevor man die Fische herausholt, gibt man etwas Teichwasser in den Beutel. Leicht zu haltende Fische sind Goldfische und Orfen. Über die konkrete und artgerechte Haltung sollten Sie sich in Ihrer Zoohandlung informieren. Wenn sich im Winter eine Eisdecke bildet, sollte eine kleine Stelle eisfrei gehalten werden, denn durch zerfallende Pflanzenteile wird Methangas freigesetzt, das nicht entweichen kann und somit häufig den Fischen den Tod bringt. Eine einfache Lösung ist, sobald es friert, einen Ball einzusetzen und über diesen heißes Wasser zu gießen. Der Ball wird dann entfernt, und das Loch deckt man mit einem Sack ab. Wenn es taut wird der Sack durch den Ball ersetzt.
Teichreinigung und Wasserqualität
Wenn das Wasser von herabfallenden Blättern freigehalten wird und die Pflanzen regelmäßig gestutzt werden, dann reicht es, wenn das verrottete Material alle paar Jahre vom Grund entfernt wird. Wenn sich zwischen Pflanzen und Tieren ein Gleichgewicht eingestellt hat, bleibt das Wasser von selbst klar. Wird das Gleichgewicht gestört, kommt es zum Auftreten von harmlosen, aber unansehnlichen Algen.
Zum Schluß…
Ihr Teich wird eine Oase der Ruhe in Ihrem Garten darstellen. Im Laufe der Zeit werden Sie Möglichkeiten entdecken, Ihren Teich zu erweitern, vielleicht durch einen Springbrunnen oder Wasserspiele. Auf alle Fälle wird er ein Ort der Besinnlichkeit und Entspannung sein.