Durch versetzte Ebenen folgt das Gebäude natürlichem Hanggefälle: Eine konsequent baubiologisch-ökologische Ausrichtung stand im Vordergrund der Planungen für ein großzügiges Einfamilienhaus im Chiemgau. "Die Bauherrenfamilie mit drei Kindern wünschte sich von vornherein ein massives Niedrigenergiehaus mit massiven Ziegeldecken und Ziegeldachdeckung. Weitere zu berücksichtigende Faktoren waren Sonnenkollektoren, Wandheizung, Lehmputz und Vollholzböden", erläutert der mit der Bauaufgabe betraute Architekt Winfried Schneider vom Architekturbüro Schneider & Hick in Rosenheim
Eine konsequent baubiologisch-ökologische Ausrichtung stand im Vordergrund der Planungen für ein großzügiges Einfamilienhaus im Chiemgau. "Die Bauherrenfamilie mit drei Kindern wünschte sich von vornherein ein massives Niedrigenergiehaus mit massiven Ziegeldecken und Ziegeldachdeckung. Weitere zu berücksichtigende Faktoren waren Sonnenkollektoren, Wandheizung, Lehmputz und Voll-holzböden", erläutert der mit der Bauaufgabe betraute Architekt Winfried Schneider vom Architekturbüro Schneider & Hick in Rosenheim. Hohe Anforderungen an die architektonische Planung erwuchsen aus dem Bebauungsgebiet am Hang. Unter diesen Vorzeichen entstand ein modernes, 200 qm Wohnfläche umfassendes Eigenheim mit Praxis- und Musikraum. Klug durchdachte Grundrisse bieten behagliche Wohnqualität.
Wichtig war zunächst, das Gebäude harmonisch in die natürlich gewachsene Geländestruktur einzuplanen, so Architekt Schneider. Dies gelang in versetzten Ebenen, in der sogenannten Split-Level-Bauweise, die dem natürlichen Hanggefälle folgt. Die verschiedenen Stockwerke sind immer nur um die halbe Stockwerkshöhe versetzt. Dadurch entsteht eine weite Wohnlandschaft, die zudem als sehr angenehm empfunden wird, da sie weniger Treppenlauf erfordert.
Charakteristisch für den Entwurf des Eigenheims ist die klare geometrische Linienführung mit Westgiebel und südlichem Quergiebel mit Balkon unter dem Dach und Terrasse im Erdgeschoss. Durch große Glasflächen und die Innenverglasung zwischen Musikzimmer und Treppenbereich wirkt das Gebäude hell, luftig und großzügig. Die Natur wird gleichsam ins Haus geholt. Ein rundes Fenster in der Südfassade wirkt als Blickfang.
Für die Außenwände wählte Architekt Schneider 36,5 cm dicke verzahnte Ziegel, vermauert mit Leichtmauermörtel. Verputzt wurde die einschalige Gebäudehülle unter baubiologischen Aspekten außen mit dreilagigem Kalkputz und innen raumweise zum Teil mit Lehmputz, zum Teil mit Kalkputz. Der U-Wert der Außenwand beträgt 0,40 W/qmK. Die Oberflächengestaltung erfolgte mit Mineralfarbanstrich. Konstruktiv sind die Fassaden durch einen Dachüberstand von rund einem Meter, bei der Westfassade sogar mehr als zwei Metern geschützt. Im Innenbereich sind die Ziegelwände je nach statischer bzw. je nach Schallschutz-Anforderung incl. Lehm- oder Kalkputzauftrag 14cm bis 27,5cm dick. Die Fenster haben Wärmeschutzverglasung. Die Beheizung des Einfamilienhauses erfolgt über Gas-Brennwerttechnik mit Flüssiggas, die Wärmezufuhr in die Räume über eingeputzte Wandflächenheizungen. Die einzelnen Faktoren des Energiesparkonzepts summieren sich zu einem Heizwärmebedarf von 74 kWh pro Quadratmeter beheizter Nutzfläche und Jahr. Gekrönt wird das Haus durch ein 25 Grad geneigtes Satteldach, eingedeckt mit naturroten Flachdachziegeln.
Ein zwischen Garage und Wohnhaus befindlicher erdüberdeckter Erdkeller rundet die baubiologisch-ökologische Planung ab. Die Außenwände bestehen aus 24 cm dicken Vollziegeln; die Statik übernehmen Ringanker aus bewehrten Ziegel-U-Schalen. Als Boden dient ein im Sandbett verlegter Vollziegelbelag. "Dieser Erdkeller eignet sich hervorragend zur Lagerung von Gemüse, Obst und Wein", so Schneider. Insgesamt bietet das Haus einen mittlerweile malerischen Anblick: die strahlendweiße Fassade steht in reizvollem Kontrast zum naturroten Ziegeldach, dem natürlich wuchernden Grün der Rankgewächse und der farbenprächtigen Bepflanzung der Gartenanlagen.
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