StartBauenBauweiseTiny House: Freiheit und Flexibilität auf kleinem Raum

Tiny House: Freiheit und Flexibilität auf kleinem Raum

Die Faszination für ein Tiny House begeistert viele, denn wohnen auf kleinem Raum spart Platz und Energie.

Tiny House ist mehr als ein Trend

Das Tiny House und das Leben auf kleinem Raum, hat auch in Deutschland Fuß gefasst, mit geschätzten 500 Neubauten pro Jahr, die den Trend widerspiegeln. Ursprünglich aus den USA stammend, wo der Begriff „Tiny House“ bereits 2017 definiert wurde, finden sie hierzulande vor allem als Gästehäuser oder Rückzugsorte im eigenen Garten Verwendung. Obwohl es noch keine einheitliche baugesetzliche Definition für ein Tiny House in Deutschland gibt, liefert der Begriff „winzige Häuser“ eine grobe Vorstellung von ihrer Größe und Zweckbestimmung.

Das Konzept der Tiny Houses

Tiny Houses repräsentieren eine minimalistische Wohnform, die sich auf das Wesentliche konzentriert. Häufig auch als Mikro-, Mini- oder Kleinhäuser bezeichnet, streben ihre Anhänger eine Reduktion auf das Notwendige an. Finanzielle Freiheit, persönliche Unabhängigkeit und ökologische Verantwortung stehen im Vordergrund. Laut einer Marktstudie von 2019 zeigen 58 Prozent der Käufer*innen Interesse daran, dauerhaft in einem Tiny House zu leben, während 42 Prozent es als Wochenend- oder Ferienhaus nutzen möchten. Die meisten in Deutschland verkauften Tiny Houses haben eine Grundfläche von 16 bis 30 Quadratmetern und bieten Wohnflächen zwischen 8 und 55 Quadratmetern.

Autarkie und Effizienz

Viele Tiny Houses sind autark und benötigen keine externen Anschlüsse für Strom, Wasser oder Abwasser. Sie erzeugen, speichern und verbrauchen ihren eigenen Strom und verfügen über einen geschlossenen Wasserkreislauf. Trotz der begrenzten Fläche kann die Ausstattung hochwertig sein und sogar luxuriöse Elemente wie Fußbodenheizungen umfassen. Effizienz ist entscheidend, um maximalen Nutzen auf minimalem Raum zu erreichen. Neben dem Wohnen eignen sich Tiny Houses auch als Ferien- oder Gästeunterkünfte, transportable Büros oder gemütliche Gartenhäuser.

Baurechtliche Vorgaben und Genehmigungen

Obwohl Tiny Houses klein sind, müssen sie dennoch baurechtlichen Bestimmungen entsprechen. Diese sind jedoch nicht bundesweit einheitlich geregelt, daher ist eine vorherige Klärung mit den örtlichen Behörden erforderlich. In einigen Regionen, wie Bayern, können einfache Gartenhäuser genehmigungsfrei errichtet werden, aber eine Nutzung zu Wohnzwecken erfordert eine Baugenehmigung. Auf Campingplätzen hingegen ist keine Baugenehmigung erforderlich.

Selbstbau oder Kauf: Die Entscheidung liegt bei Ihnen

Die Entscheidung, ob ein Tiny House selbst gebaut oder von einem Hersteller erworben werden soll, hängt von den individuellen handwerklichen Fähigkeiten sowie den finanziellen Ressourcen ab. Die Kosten variieren je nach Größe und Ausstattung erheblich. Eigenleistung kann Kosten sparen, erfordert jedoch solide Kenntnisse und Erfahrung. Hersteller bieten oft Baukastenprinzipien an, die kleinere Anpassungen kostenlos ermöglichen, während individuelle Wünsche gegen Aufpreis realisiert werden können.

Vermietung von Tiny Houses

Die Vermietung eines Tiny Houses kann als Geschäftsmodell dienen, erfordert jedoch eine behördliche Erlaubnis und die Beachtung gesetzlicher Vorschriften. Einnahmen aus Vermietungen unterliegen der Steuerpflicht, und die Sicherheit des Tiny Houses ist sowohl bei eigener Nutzung als auch bei Vermietung von größter Bedeutung. Professionelle Vermietung erfordert eine gezielte Vermarktung und die Berücksichtigung von Serviceleistungen für Gäste.

Tiny Houses bieten eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Wohnformen, betonen Effizienz und Nachhaltigkeit und können sowohl als dauerhafte Wohnsitze als auch als zusätzliche Rückzugsorte dienen.

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