Von der Sichtscheibe bis zum Schornstein – bevor im Herbst das erste Feuer entfacht wird, sollte die häusliche Holzfeuerung überprüft werden, sodass in der kalten Jahreszeit ein reibungsloser Betrieb gewährleistet ist. Worauf es beim regelmäßigen Reinigen und dem Funktions- sowie Sicherheitscheck ankommt, haben die Experten des HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. zusammengefasst.
Der Blick aufs Typenschild
In diesem Herbst gilt das erste Augenmerk dem Typenschild, anhand dessen man das Alter seiner Feuerstätte ermitteln kann. Denn wurde diese vor dem 1. Januar 1995 zugelassen, muss die Holzfeuerung bis Ende 2020 stillgelegt, nachgerüstet oder ausgetauscht werden, wenn sie den verschärften Anforderungen der 2. Stufe der 1. BImSchV nicht entspricht. Das besagte Gerät ist dann bereits über 25 Jahre in Betrieb. Bei einem so alten Ofen sollte man sich zeitnah um eine neue Feuerstätte kümmern, da der Stichtag mitten im Winter liegt.
Brennraum reinigen
Ist die Feuerstätte noch zugelassen, gilt der nächste Blick der Brennkammer. Asche und Ruß sind mit Schaufel und Feger zu beseitigen. Besonders bequem und gründlich lässt sich der Feuerraum mit einem sogenannten Aschesauger reinigen, dessen Filter speziell für den feinen Staub konzipiert ist.
Aschekasten leeren
Der Kasten muss regelmäßig geleert werden, damit ein kontrollierter und langsamer Abbrand gewährleistet ist. Zum einen verschließt die Asche die Luftkanäle und zum anderen kann sie auf Dauer den Rost durch die Hitze von unten verformen. Zur Sicherheit ist die Asche in einem Metallbehälter zwischenzulagern, bevor sie erkaltet über den Hausmüll entsorgt wird.
Auskleidung kontrollieren
Ist alles sauber, wird der Brennraum einer Sichtprüfung unterzogen. Einzelne Risse in den Platten und Steinen sind unproblematisch, da sie den Ofen nicht beeinträchtigen. Erst wenn Stücke herausgebrochen sind, muss die gesamte Brennraumauskleidung erneuert werden.
Scheibe putzen
Schmutz auf der Sichtscheibe ist ganz leicht mit feuchtem Zeitungspapier und Holzasche zu entfernen. Stark festgebrannter Ruß lässt sich mit einem haushaltüblichen Fettreiniger säubern: Kurz einsprühen, einwirken lassen und mit einem weichen Lappen abtragen.
Dichtungen überprüfen
Anschließend noch die Dichtungen an der Tür auf ihren Sitz prüfen und bei Bedarf durch einen Fachbetrieb wechseln lassen. Denn gerade durch eine Feuerraumtür, die nicht mehr bündig schließt, kann sogenannte Fehlluft in die Brennkammer gelangen, was den Abbrand beeinträchtigt. Hierdurch steigen die Emissionen und der Wirkungsgrad sinkt.
Für einen freien Abzug sorgen
Auch das Ofenrohr sollte von Ablagerungen und Verunreinigungen befreit werden. In der Regel verfügt das Rohr über eine verschraubte Revisionsklappe, die leicht zu öffnen ist, um den Schmutz mit einer Kaminbürste herauszufegen oder abzusaugen. Sind die Rauchgaswege frei und die Drosselklappe intakt und der Rauch zieht dennoch nicht ab, muss der Schornsteinfeger den Ofen begutachten. Möglicherweise haben sich über den Sommer Vögel eingenistet und den Schornstein verschlossen.
Wer seine Feuerstätte regelmäßig wartet, sorgt für eine saubere, umweltschonende und sparsame Verbrennung.