Verluste durch veraltetes Trinkwassersystem
Viele Hausbesitzer wissen nicht, dass auch ihr veraltetes Trinkwassersystem ein Energieleck darstellt. Es treibt die Energiekosten für die Wassererwärmung beim Duschen, Baden und Kochen in die Höhe. Eine Modernisierung lohnt.
Rund 120 Liter Wasser verbraucht jeder Bundesbürger durchschnittlich am Tag. Nach der Heizung ist die Warmwasseraufbereitung mit rund zwölf Prozent der größte Verbrauchsposten für Energie im Haushalt. Doch wenn das Trinkwassersystem veraltet ist, Speicher und Leitungen ungenügend gedämmt sind und auch die Pumpensteuerung ineffizient arbeitet, verschleudert der Betreiber der Anlage bares Geld. Bei 80 Prozent der Wassersysteme, die heute in den 15,6 Millionen deutschen Altbauten installiert sind, steht eine Verjüngungskur an, schätzt Helmut Jäger vom Solar- und Trinkwasserspezialisten Solvis. „Anlagen, die älter als 15 Jahre sind, sollten vom Fachmann geprüft werden. Nach 20 Jahren gehören sie sofort ausgetauscht.“
Sonne aus dem Hahn
Das Einsparpotenzial ist hoch. Bis zu 30 Prozent weniger Energie verbraucht eine zeitgemäße Installation zur Wassererwärmung. Die Investitionskosten von circa 2.000 Euro amortisieren sich in wenigen Jahren. Wird das System mit einer Solarheizung kombiniert, reduziert dies die Kosten um bis zu 60 Prozent. Das lohnt doppelt: „Wer eine neue Trinkwasserinstallation mit einer Solaranlage kombiniert, profitiert von Förderprogrammen der KfW Förderbank“, informiert Steffen Zwer von der BHW Bausparkasse.
Gesünder ist eine neue Trinkwasseranlage ohnehin: Zwar gehört Wasser zu den am besten geprüften Lebensmitteln. Doch was nützt die Garantie der Wasserwerke, wenn das Wasser durch veraltete Haustechnik verunreinigt wird? Eigentümer von Mehrfamilienhäusern hat der Gesetzgeber seit 2011 zur jährlichen Kontrolle der Wasserqualität in ihren Leitungen verpflichtet. Sie können mit einem Bausparvertrag die nötigen Rücklagen für die Modernisierung bilden. Die Investition zahlt sich nach rund sieben Jahren aus. Und lohnt sich doppelt.