Preissenkungen bei 55 Gasversorgern angekündigt
Auch zum Beginn der Heizperiode wird Erdgas bei vielen Versorgern noch einmal günstiger
Gute Nachrichten für zahlreiche Gaskunden: In den kommenden Wochen wird Gas für rund 2 Millionen Haushalte nochmals günstiger. Nach Recherchen des unabhängigen Verbraucherportals toptarif.de planen mindestens 55 regionale Gasversorger, ihre Preise im August und September um durchschnittlich 9,8 Prozent zu senken. Damit fallen die Gaspreise im dritten Quartal deutschlandweit weiter. Bereits zum 01. Juli 2009 hatten rund 250 Unternehmen ihre Tarife um durchschnittlich 9,6 Prozent vergünstigt. Insgesamt gibt es damit im dritten Quartal Preissenkungen bei knapp der Hälfte aller deutschen Versorger, unter ihnen Großunternehmen wie RWE, EnBW, EWE und die Berliner GASAG.
„Ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh Gas wird durch die angekündigten Preissenkungen um durchschnittlich 145 Euro entlastet“, rechnet Energieexperte Thorsten Bohg von toptarif.de vor. „In der Spitze sinken die Preise bei den Stadtwerken Kelheim in Bayern um 17,2 Prozent bzw. um 248 Euro. Beim in Rheinland-Pfalz und Hessen tätigen Versorger ENTEGA wird es für die Kunden je nach Tarif sogar um bis zu 255 Euro günstiger.“ Unter Berücksichtigung der angekündigten Preissenkungen liegt der aktuelle Gaspreis in Deutschland um 17,4 Prozent niedriger als am Ende des vergangenen Jahres.
Auch zum Beginn der Heizperiode ab Oktober ist mit weiter sinkenden Preisen zu rechnen. „Nach unseren Recherchen haben zum jetzigen Zeitpunkt rund 50 weitere Versorger angekündigt, ihre Tarife zu vergünstigen“, so Bohg. Unter anderem plant der größte deutsche Gasversorger E.ON die dritte Preissenkung des Jahres mit Nachlässen von bis zu 15 Prozent. Für Kunden der Berliner GASAG soll der Gasbezug im November sogar ein viertes Mal in diesem Jahr günstiger werden.
Für die zweite Hälfte der Heizperiode ab dem Jahreswechsel drohen allerdings wieder steigende Gaspreise. „Im Moment profitieren die Gaskunden vom niedrigen Ölpreis des letzten Winters, dem der Gaspreis in einem Abstand von rund 6 Monaten folgt“, macht Bohg deutlich. Für die zu erwartenden Gaspreise zum Jahreswechsel ist der jetzige Ölpreis relevant, der sich in den letzten Monaten um fast 30 Dollar pro Barrel (159 Liter) verteuert hat. „Angesichts des jetzigen Ölpreisniveaus von knapp 70 Dollar pro Barrel rechnen wir gerade für die Zeit im Januar und Februar, wo die meiste Energie verbraucht wird, mit flächendeckenden Preissteigerungen von rund 5 Prozent“, so Bohg.
Verbraucher sollten sich daher mit längerfristigen Preisgarantien gegen die drohende Verteuerung beim Gas im Winter schützen. „Viele Anbieter bieten aktuell Preisgarantien von bis zu einem Jahr an. Wer sich zudem jetzt für einen Anbieterwechsel entscheidet, der kann auf Grund des harten Wettbewerbs am Gasmarkt bis zu 400 Euro zusätzlich im Jahr sparen“, rät Bohg.