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Mieter müssen für veraltete Heiztechnik oft teuer bezahlen

Minister empfiehlt Wärmecontracting als "attraktive Alternative": Millionen von Mieterhaushalten in der Bundesrepublik zahlen für ihre warme Wohnung weit mehr als nötig, weil ihr Haus von einer veralteten Heizung versorgt wird. Nur die Modernisierung der Heiztechnik könnte daran etwas ändern. Doch gerade im Mietwohnungsbestand bleiben dringend notwendige Heizungssanierungen aus, weil sie sich für den Vermieter erst langfristig rechnen

Millionen von Mieterhaushalten in der Bundesrepublik zahlen für ihre warme Wohnung weit mehr als nötig, weil ihr Haus von einer veralteten Heizung versorgt wird. Nur die Modernisierung der Heiztechnik könnte daran etwas ändern. Doch gerade im Mietwohnungsbestand bleiben dringend notwendige Heizungssanierungen aus, weil sie sich für den Vermieter erst langfristig rechnen. Nach heutigem Mietrecht nämlich sind Investitionen in moderne Heiztechnik nur eng begrenzt umlagefähig. Das hat auch Bundeswirtschaftsminister Dr. Werner Müller erkannt. "Vielen Unternehmen, aber auch Wohnungsgesellschaften, sind die durchschnittlichen Kapitalrückflusszeiten bei Einspar-Investitionen zu lang", stellte er während eines Expertengesprächs in Bochum fest. Seine Empfehlung: "Für diese bietet sich Contracting als attraktive Alternative an."

Wärmecontracting ist eine wirtschaftliche und zugleich komfortable Lösung für die Wärmeversorgung insbesondere von Mehrfamilienhäusern und Gewerbebetrieben. Anstatt bei einzelnen Anbietern jeweils separat Planung, Installation, Wartung und Energieversorgung zu ordern, bestellen Wohnungsgesellschaften, Firmen oder kommunale Träger nur noch Komplett-Wärme; abgerechnet wird monatlich nach Verbrauch. Im Rahmen dieser Energiedienstleistung kommen die Immobilieneigentümer obendrein zu einer modernen, Energie sparenden und Umwelt schonenden Heizung, ohne selbst investieren zu müssen. Denn die Finanzierung der neuen Heizanlage wird ebenfalls vom Contractor übernommen.

Wirtschaftminister Müller lobt das Contracting als "eine Strategie, die den Verbrauchern Energie sparende Innovationen zur Verfügung stellt, ohne sie mit zusätzlichen Kosten zu belasten". Obwohl nämlich die mit der Wärmelieferung verbundenen Aufwendungen nach der Heizkostenverordnung (HKVO) umlagefähig sind, wird der Wärmebezug für Mieter in der Regel nicht teurer -dank der sparsamen Betriebsweise moderner Heiztechnik. Das Einsparpotenzial wird am Beispiel der modernen Ölheizung deutlich: Leistungsoptimierte Öl-Niedertemperaturkessel von heute benötigen bis zu 30 Prozent, Öl-Brennwertkessel sogar bis zu 40 Prozent weniger Heizöl als ihre betagten Vorgänger. Nutznießer einer Modernisierung ist aber auch die Umwelt. Schließlich emittiert eine moderne Ölheizung mehr als 50 Prozent weniger Schadstoffe als eine veraltete.

Vor diesem Hintergrund attestiert Minister Müller der modernen Energiedienstleistung Contracting, die zunehmend auch von Mineralölhändlern und Heizungsfachbetrieben in gemeinsamen Betreibergesellschaften angeboten wird, insgesamt ein "gut bis sehr gut". Seine Einschätzung: "Contracting kann nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten, sondern führt gleichzeitig zu einer Erhöhung der Energieeffizienz." Denn "mit Hilfe des Wärmecontracting", so Müller weiter, "kann vermutlich eine Vielzahl von veralteten und somit energetisch ineffizienten Heizungsanlagen in Wohn- und Betriebsgebäuden erneuert werden."

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