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Steigende Strompreise

Kunden in der Grundversorgung zahlen unnötig drauf

Nach zahlreichen Preiserhöhungen zum Jahresbeginn setzt sich der Aufwärtstrend bei den Strompreisen auch im Frühjahr fort. Bereits zum 01. März verteuerte sich der Strombezug bei mehr als 115 Versorgern. Nach Erhebungen des unabhängigen Verbraucherportals toptarif.de haben zudem mindestens 120 weitere Unternehmen entsprechende Preisschritte für April und Mai angekündigt. Im Rahmen der anstehenden Erhöhungen steigen die Strompreise im Schnitt um 3,5 Prozent. Vereinzelt betragen die Aufschläge sogar bis zu 9,8 Prozent. Insgesamt hat in den ersten fünf Monaten des Jahres knapp die Hälfte aller rund 850 Grundversorger Preiserhöhungen vorgenommen oder angekündigt.

 Wie die alljährlichen Auswertungen der Bundesnetzagentur zeigen, beziehen noch immer mehr als vier von zehn Haushalten Strom im Rahmen der gesetzlichen Grundversorgung. „Dabei gehören Grundversorgungstarife oftmals zu den teuersten Produkten vor Ort“, weiß Daniel Dodt von toptarif.de. „Verbraucher, die sich nicht über günstigere Alternativen informieren, zahlen so Jahr für Jahr unnötig drauf und lassen entsprechende Einsparpotentiale ungenutzt.“

Preiswerte Produkte beim Grundversorger kosten im Jahr 50 Euro weniger

Neben der zumeist teuren Grundversorgung bieten die lokalen Stromunternehmen in der Regel auch preiswertere Tarifmodelle an und informieren ihre Kunden in regelmäßigen Abständen über mögliche Alternativen. Bei einem Wechsel hin zu solchen Wahltarifen können Verbraucher im bundesweiten Mittel derzeit knapp sechs Prozent ihrer jährlichen Stromkosten sparen. So fallen für einen dreiköpfigen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh Strom im gesamtdeutschen Durchschnitt rund 926 Euro in den Grundversorgungstarifen an. Die günstigsten Wahlangebote der örtlichen Grundversorger kosten hingegen nur 876 Euro.

Städtevergleich: Durchschnittlich 75 günstigere Alternativen zur Grundversorgung vor Ort

Wie teuer die Tarife der gesetzlichen Grundversorgung im Vergleich zu den Angeboten der Wettbewerber sind, macht eine Auswertung für die jeweils fünf größten Städte der einzelnen Bundesländer deutlich: Im Ergebnis zeigt sich, dass durchschnittlich 75 Wettbewerber alternative Stromprodukte anbieten, die günstiger sind als die Basistarife der lokalen Versorger. Vergleichsweise gut schneiden lediglich die Stadtwerke in Regensburg, Dresden, Osnabrück, Wittenberg und Flensburg ab, deren Grundversorgungstarife „nur“ von 50 oder weniger Wettbewerbern preislich unterboten werden.

Häufig können Verbraucher sogar mehr als ein Dutzend alternative Anbieter finden, mit denen sich die Stromkosten um mindestens 100 Euro jährlich senken lassen – selbst wenn einmalige Bonuszahlungen für den Anbieterwechsel in der Berechnung außen vor gelassen werden. Entscheiden sich Stromkunden in den untersuchten Städten für das jeweils günstigste verfügbare Angebot, kann die Haushaltskasse bei einer Abnahmemenge von 3.500 kWh im Schnitt um 138 Euro pro Jahr entlastet werden. 

Wechselhürden sinken

Um die Wahl eines neuen Stromversorgers noch transparenter und einfacher zu gestalten, sollen Kunden zukünftig von besseren Kündigungsbedingungen und einer geringeren Wechseldauer profitieren. So ist beispielsweise geplant, die Kündigungsfrist bei den Grundversorgungstarifen von vier auf zwei Wochen zu senken. Gleichzeitig soll der Anbieterwechsel zu jedem Werktag möglich sein und nur noch maximal drei Wochen dauern (ab Ummeldung beim Netzbetreiber). Momentan liegt die Dauer des Wechselprozesses in der Regel bei sechs bis zehn Wochen. 

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