Energiespar-Alternative
„Eine zornige Frau, ein Kamin voll Rauch und eine löcherige Pfanne sind schädlich im Haus“, spricht der Volksmund. Um zornige Frauen und löcherige Pfannen müssen Sie sich leider selbst kümmern. Dieser Artikel hilft Ihnen jedoch weiter, wenn Sie über Vorteile von Kaminöfen Bescheid wissen wollen, Nachteile wie deren Qualm verhindern und sich über für sie geeignete Kamintypen informieren wollen.
Vorteile von Kaminöfen
-Kaminöfen werden angesichts steigender Preise für Erdgas, Flüssiggas und Heizöl zu einer echten Energiespar-Alternative. Seit 2005 existiert die Norm DIN 18896, die unter anderem für diese Heizgeräte gilt. Ihr zufolge muss der Wirkungsgrad bei mindestens 70 Prozent liegen. Normen garantieren eine Qualität für den Nutzer, auf die er bei seiner Energiekostenkalkulation bauen kann.
-Zwar besitzen Zentralheizungen laut focus.de einen deutlichen höheren Wirkungsgrad von 94 bis 98 Prozent. Sie verbrauchen jedoch fossile Brennstoffe. Darunter versteht man alle Energieträger, die aus Abbauprodukten von Tieren und Pflanzen entstanden sind, also beispielsweise Braunkohle, Steinkohle, Erdgas oder Erdöl. Bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe wird Kohlendioxid frei. Daraus entsteht die Klimaerwärmung. Kaminöfen hingegen sind umweltfreundlich. Sie werden hauptsächlich mit Holz geheizt, das lediglich so viel Kohlendioxid freisetzt wie darin gebunden wurde. Das vermindert den Treibhauseffekt.
-Kaminöfen heizen im Vergleich zu Kachelöfen schneller.
-Sie brauchen relativ wenig Platz.
-Aufgrund der Beliebtheit von Kaminöfen hat sich eine reichhaltige Auswahl entwickelt. So kann jeder Interessierte aus einer Vielzahl von Formen (rund, quadratisch, halbrund) und Verkleidungen wählen. Es existieren Ummantelungen aus Edel- oder Gussstahl, die lediglich Luft in Hitze verwandeln (Konvektionswärme) sowie aus Speck oder Naturstein, die nach einem Aufheizvorgang Strahlungswärme verbreiten, welche auch nach dem Ende der Brennstoffzufuhr Räume weiter wärmt. Hilfe bei der Suche nach dem für Sie passenden Kaminofen bietet beispielsweise das Internetportal atmosfire.de. Generell gilt die Faustregel: Je schwerer der Kaminofen, desto besser – aber auch meist desto teurer – ist er.
-Wem das regelmäßige Nachfüllen von Scheiten und die notwendige Reinigung von Holz- oder Dauerbrennöfen auf die Nerven gehen, hat seit einigen Jahren die Möglichkeit auf Pelletöfen umzusteigen. Diese Geräte arbeiten mit kleinen, standardisiert aus Holzabfällen gepressten Holzstäbchen von wenigen Millimetern Durchmesser. Damit arbeitende Öfen besitzen oft Zeitschaltuhren und automatische Beladung, die normalerweise nur einmal pro Tag erfolgen muss. Sie können binnen eines Tages installiert werden und hinterlassen kaum Rückstände. Die Lagerung der Pellets ist aufgrund wasserdichter Verpackung überall im Haus möglich. Bestimmte Pelletkessel (wasserführend) und Biomasseanlagen werden vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert.
-Wird in einem Wärme gut speichernden Haus (beispielsweise aus Naturstein, Ziegeln) ein wasserführender Pelletofen mit Wärmetauscher und Warmwasserspeicher zusammen mit einer ausreichend großen Photovoltaikanlage (also Solarenergie) gekoppelt, kann ein gesamtes Haus umweltfreundlich beheizt werden. Dies ist nicht nur aufgrund der Steigerung von Gas- und Ölpreis, sondern auch aufgrund gezielter staatlicher Förderung realistisch geworden.
Nachteile von Kaminöfen
-Kaminöfen stoßen trotz Verbesserungen in der Entwicklung noch mehr Kohlenmonoxid aus als Gas- oder Ölheizungen. Das hochgiftige und geruchslose Gas darf sich nicht in geschlossenen Räumen verbreiten, was vor allem bei verschiedenen Abluftsystemen in dicht bebauten Objekten der Fall sein kann. Ihr Kaminofen sollte deshalb raumluftunabhängig gebaut sein. Weitere Belastungen der Luft, wie ein zu hoher Feinstaubgehalt, können sich aus der Benutzung qualitativ schlechter Öfen oder aus der Verbrennung von feuchtem Holz ergeben. Holz sollte vor der Verbrennung daher immer ein bis zwei Jahre werden. Ab 2015 sollen Grenzwerte für diese Luftbelastungen eingeführt werden. Die Nachrüstung nicht konformer Öfen kann über 1.000 Euro kosten.
-Regelmäßige Reinigung und Wartung entfällt nur bei wirklichen Pelletkesseln, die eine Förderschnecke und gegebenenfalls Umbauten von Zimmern zu Pelletlagern benötigen. Dies erfordert jedoch Kosten im niedrigen fünfstelligen Euro-Bereich, selbst wenn man die BAFA-Förderung einberechnet. Pelletöfen können zudem nicht an jeden Kamin angeschlossen werden. Hier ist es unabdingbar, sich beim Fachmann, sprich, dem Schornsteinfeger, über die Gegebenheiten des Wohnobjekts zu informieren. Die Reinigung in den Verbindungsrohren vom Kaminofen zum Kamin wird entgegen anderslautender Vermutungen nicht vom Kaminkehrer übernommen und muss unbedingt erledigt werden, da sich Ablagerungen in diesen Bereichen jederzeit entzünden können.
-Das krachende, knisternde Kaminfeuer traditioneller Holzöfen ist mit wirklich energieeffizienten Öfen, etwa Pelletöfen oder –kesseln, nicht zu haben. Im Gegenteil, gerade bei günstigen Kaminöfen hat das Gebläse zur Kühlung eine eigene Geräuschentwicklung, die Interessierte vor dem Kauf überprüfen sollten.