Erdbeeren und Tomaten aus eigenem Anbau
Wer bei der Gebäudeplanung die vorhandenen Flächenressourcen optimal nutzt, kann viel Geld sparen und leistet gleichzeitig einen wertvollen Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz. Als grüne Alternative zum grauen Kies- oder Foliendach lassen sich viele Flachdächer ohne Weiteres in ein attraktives Gartengrundstück verwandeln.
Grüne Dächer werden schon seit vielen Jahren als ökologische Ausgleichsflächen für Pflanzen und Insekten eingesetzt. Aber auch auf anderen Gebieten können sie gegenüber ihren „grauen Nachbarn“ punkten.
Als „Trittsteinbiotope“ bilden Dachbegrünungen lebendige und erlebnisreiche Standorte in stark verdichteten Stadtgebieten. Vor allem natur belassene, pflegearme Extensivbegrünungen sind wichtige Rückzugsräume für Tier- und Pflanzenarten. Wildbienen, Schmetterlinge und Laufkäfer finden dort Nahrung und Unterschlupf. Grüne Dächer wirken zudem als Klimapuffer in der Stadt. Besonders in sommerlichen Hitzeperioden bildet sich über den unbelebten Oberflächen der Städte eine so genannte Wärmeinsel aus. Im Stadtkern kann es dann bis zu zehn Grad wärmer sein als im Umland. Die kühlende Wirkung der Verdunstung von bepflanzten Dächern kann die Hitzebelastung mindern und zu einer Verbesserung des Stadtklimas beitragen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Flachdachbesitzer ohne Gartengrundstück beispielsweise auf eigene Erdbeeren und Tomaten nicht verzichten müssen. Bei entsprechenden Substrathöhen lassen sich von A wie Ackersalat bis Z wie Zucchini die verschiedensten Küchenkräuter und sogar Gemüse auf dem Dach anpflanzen.
Rasen, Stauden, Sträucher und sogar Bäume sind bei so genannten Intensivbegrünungen möglich. Als weitere Gestaltungselemente können Wege, Sitzplätze und Teiche integriert werden. Und: Die Freizeit- und Erholungsflächen auf dem eigenen Dach haben einen weiteren Vorteil: Sie sind nach Feierabend schnell erreichbar und bringen für die Hausbewohner ein deutliches Plus an Lebensqualität.
Solarstromanlagen sind gut in Dachbegrünungen zu integrieren. Denn die Pflanzendecke auf dem Dach wirkt im Sommer besonders kühlend, weil es keine Wärmerückstrahlung gibt. Im Gründachaufbau wird außerdem Wasser gespeichert, das bei der Verdunstung einen natürlichen Kühleffekt bewirkt.