Generell eignet sich jedes Dach, unabhängig davon ob es flach oder geneigt ist, für den Bau einer Dachterrasse. Die einzige Voraussetzung dafür ist, dass die zusätzlich Belastung gehalten werden kann. Sollte dies nicht der Fall sein, besteht die Möglichkeit das Dach nachträglich zu verstärken.
In jedem Fall müssen die örtlichen Bauvorschriften eingehalten und ein Bauantrag gestellt werden. Auch die Rechte der Nachbarn gilt es zu berücksichtigen, indem genügend Abstand zum Nachbargrundstück eingehalten wird. Besonders wichtig ist, dass der Bau einer Dachterrasse von Fachleuten durchgeführt wird. Denn es müssen besondere Maßnahmen, wie beispielsweise die Statik zu berechnen oder das Mauerwerk vor eindringender Feuchtigkeit schützen, vorgenommen werden, die von Laien eher mangelhaft ausgeführt werden.
Statische Maßnahmen rechtzeitig erkennen
Es spielt keine Rolle ob es sich um das Dach der Garage, des Anbaus oder des Gebäudes handelt. In der Regel sind alle Objekte nicht für eine größere Last ausgelegt. Bei einem Sparrendach müssen beispielsweise auch die Lasten der angrenzenden Dachflächen umgeleitet werden. Es ist von hoher Bedeutung den Rat eines Statikers einzuholen. Sollten spätere Schäden entstehen, kann das unter anderem zu Problemen mit der Versicherung führen.
Feuchtigkeit im Bauwerk vermeiden
Für den Bau einer Dachterrasse sind die geltenden DIN- sowie die Flachdachrichtlinien einzuhalten. Diese Regeln unter anderem, dass das Bauwerk vor Feuchtigkeit und Wasser geschützt werden muss. Dabei muss die richtige Abdichtungsart für das jeweilige Dach eingesetzt werden, um das Regenwasser ordnungsgemäß abzuführen. Außerdem muss die Abdichtung Risse von bis zu zwei Millimeter überbrücken können, die durch das natürliche Schwinden des Bauwerks entstehen. Der Boden der Terrasse muss dicht sein, aber trotzdem Feuchtigkeit aus untenliegenden Räumen abtransportieren können. Diese Baumaßnahme ist komplex und schwierig.
Wenn Regenwasser zu lange stehen bleibt, dann wird selbst die beste Abdichtung auf Dauer irgendwann undicht. Daher müssen Dachterrassen mit einem leichten Gefälle konstruiert werden, um natürliche Abläufe sowie Notüberläufe entstehen zu lassen. Notüberläufe sorgen für einen reibungslosen Wasserablauf, denn vorhandene Abläufe zum Beispiel durch Laub verstopft sind. Damit es in diesem Fall nicht zur Überschwemmung kommt, darf der Notüberlauf in höchstens 20 cm Höhe angebracht werden. Es ist wichtig, das Gefälle bereits in der Bauplanung zu berücksichtigen. Auch vor der Terrassentür sollte entweder ein Abfluss oder ein 15 Zentimeter Höhenunterschied zwischen Terrassenboden und der Oberkante zur Türschwelle eingeplant werden, damit Wasser nicht ungehindert in die Wohnung oder in das Haus fließen kann.
Vielfältige Terrassenausstattung
Die Bauwerksabdichtung und das Gefälle sind abhängig vom späteren Bodenbelag. Es gibt viele verschiedene Bodenbeläge für Dachterrassen. Neben Terrassen- oder Waschbetonplatten können auch Fliesen, Holzplatten oder auch Kunstrasen verlegt werden. Wer jedoch seine Zeit gerne Barfuß auf der Dachterrasse genießen möchte, sollte bedenken, dass sich ein steiniger Bodenbelag schnell erhitzt. Holz für Terrassen erwärmt sich hingegen nur minimal und splittert bei guter Pflege selten. Allerdings ist die Pflege von Holz deutlich aufwändiger als von Stein.
Auch die eigene Sicherheit sollte durch ein Geländer geschützt werden. Daher braucht jede Dachterrasse ein Geländer aus beispielsweise Holz oder Metall. Eine Höhe von 90 Zentimeter ist Vorschrift. Sollte sich die Dachterrasse höher als 12 Meter befinden, dann erhöht sich die vorgeschriebene Höhe auf 110 Zentimeter. Bei einer gemauerten Brüstung muss weiterhin der
Wasserablauf gewährleistet sein. Wie beim Bodenbelag beeinflusst auch hier die Statik die Wahl des richten Geländers.
Dachterrasse individuell gestalten
Für die Gestaltung der Dachterrasse sind individuellen Vorlieben keine Grenzen gesetzt. Es sollte jedoch beachtet werden, dass die Dachterrasse ganztägig in der Sonne erscheint und sich aus diesem Grund die Investition in ausreichenden Sonnenschutz empfehlenswert ist. Auch Pflanzen werden gerne für die Gestaltung auf Terrassen herangezogen und sollten dementsprechend ein hohes Maß an Sonne vertragen. Der Einfluss von Sonne und Wind variert vom Stockwerk. In höheren Stockwerken sind die Sonne und der Wind in der Regel stärker, als im geschützten Garten. Je nach Statik und Abdichtung ist auch ein Dachgarten realisierbar. Um schwere Pflanzen oder Terrassenmöbel in den ersten Stock oder höhere Stockwerke ohne Aufzug transportieren zu können, ist eine Treppenkarre der ideale Helfer. Ohne großen Krafteinsatz kann die Dachterrasse mit Pflanzen und Möbeln in eine Wohlfühloase verwandelt werden.