Tipps über den Umgang mit dem gefallenen Blatt
Der Herbst zaubert herrliche Farben in unsere Gärten, die Blätter von Bäumen und Sträuchern leuchten in den schönsten Nuancen mal gold, gelb oder rot. Doch wenn das Herbstlaub fällt, bekommen viele Gartenbesitzer Stressgefühle. Das muss aber nicht so sein. Johannes Treiling, Gartenberater beim Verband Wohneigentum Nordrhein-Westfalen e.V., gibt wichtige Hinweise rund um die herabgefallenen Blätter.
Herbstlaub ist Nahrung für zahlreiche Mikroorganismen im Boden. Dieses Bodenleben
sorgt dafür, dass im nächsten Frühjahr wieder ausreichend Nährstoffe für die Pflanzen
zur Verfügung stehen. Außerdem ist die Laubschicht im Winterhalbjahr ein wichtiges
Überwinterungsquartier für viele nützliche Insekten. Wenn die Laubschicht fehlt,
können sich Blattläuse und andere Schädlinge im Frühjahr prächtig entwickeln. Das
Insektenleben in der Laubschicht ist sogar so üppig, dass auch die gefiederten
Gartengäste dort reichlich Nahrung finden.
Im Bereich von Bäumen und Sträuchern, abgeernteten Beeten, Sommerblumen- und
Staudenbeeten sollte das Laub daher unbedingt liegen bleiben. Für viele Blütenstauden ist die
Laubschicht sogar der beste Winterschutz, sofern diese nicht zu dick ist.
Überschüssige Laubmengen sollten daher dem Kompost zugeführt werden.
Auf Rasenflächen allerdings sollte zum Beispiel kein Herbstlaub liegen bleiben. Der immergrüne
Rasen ist auch im Winterhalbjahr auf ausreichend Licht angewiesen. Die ersten
fallenden Blätter im Herbst können noch gut mit dem Rasenmäher zerkleinert und
gesammelt werden. Sobald sich aber Laubschichten bilden, ist das Laub von der
Fläche zu entfernen. Günstige Zeiten für diese Arbeit sind Tage nach einer
windreichen Phase. Clevere Faulpelze warten bis alles Laub unten liegt. Auch auf Wegen
sollten die Blätter entfernt werden, denn hier kann eine rutschige Schicht entstehen.
Das auf dem Rasen und Wegeflächen gesammelte Laub ist ein hervorragender
Grundstoff für den Kompost. In jedem Fall sollte dieser kostbare Rohstoff im Garten
verbleiben, denn Herbstlaub liefert nicht nur wertvolle Humusstoffe für einen gesunden Boden, sondern
sorgt für eine gute Bodenstruktur, die die Auswaschung von Nährstoffen reduziert. So
werden die teuren Dünger, die der Gartenbesitzer für seine Pflanzen verwendet,
optimal genutzt. Außerdem bringt das Herbstlaub die Nährstoffe zurück, die dem
Boden durch die Kulturpflanzen entzogen wurden. Wenn das Laub als Mulchschicht
oder auf dem Kompost im Garten bleibt, schafft man einen Nährstoffkreislauf, wie er in
der Natur vorhanden ist. Das spart teuren Dünger und teure
Bodenverbesserungsprodukte!