StartBauenNach Pleite: Künftige Bewohner bangen um ihre Wohnungen

Nach Pleite: Künftige Bewohner bangen um ihre Wohnungen

Es vergeht kaum ein Tag, an dem es keine Meldungen über Insolvenzen gibt. Jetzt trifft eine Pleite die künftigen Bewohner, denn sie bangen jetzt um ihre Wohnungen. Währenddessen geht es um 29 Millionen Euro.

Die Insolvenz: Auswirkungen auf zukünftige Bewohner und die Suche nach Lösungen

Im März dieses Jahres meldete die Maro-Genossenschaft Insolvenz an, wodurch alle ihre Bauprojekte, einschließlich der geplanten 31 Wohnungen in Andechs, auf Eis gelegt wurden. Diese unerwartete Wendung und Pleite wirft zahlreiche Fragen und Sorgen für die zukünftigen Bewohner auf, die sich darauf gefreut hatten, im Sommer in ihre neuen Wohnungen einzuziehen.

Die Maro-Genossenschaft, die seit 2012 in Bayern tätig ist und 22 Großprojekte betreut, geriet durch ein Bauprojekt in Landsham im Landkreis Ebersberg in finanzielle Schwierigkeiten. Drei Banken zogen ihre Kredite in Höhe von zwölf Millionen Euro zurück, wodurch eine erhebliche Finanzierungslücke entstand. Dies führte letztlich zur Insolvenz, obwohl Maro bis dahin als funktionierende Genossenschaft galt.

Aktueller Status der Pleite

Kürzlich wurde Ivo-Meinert Willrodt zum Insolvenzverwalter bestellt, um die Situation zu managen. Die Maro-Genossenschaft hatte ursprünglich geplant, einen eigenen Insolvenzplan zu erstellen, doch der hohe zeitliche Druck machte dies unmöglich. Ziel bleibt es jedoch, die Genossenschaft und ihre einzigartigen Wohnformen größtenteils zu erhalten. Eine Unterstützungsaktion brachte bereits über 1,7 Millionen Euro von Privatpersonen ein, was Hoffnung auf eine mögliche Rettung gibt.

Die aktuelle Ungewissheit ist für die Mitglieder der Genossenschaft sehr belastend. Viele haben bereits erhebliche finanzielle Investitionen in die Mitgliedschaft getätigt. Andrea G., eine zukünftige Bewohnerin und Erzieherin, schildert die nervliche Belastung durch die unsichere Situation. Die Mitglieder stehen jedoch größtenteils hinter der Genossenschaft und zeigen Verständnis und Unterstützung.

Finanzielle Herausforderungen und das Genossenschaftsmodell

Das Genossenschaftsmodell bedeutet, dass die Mitglieder Anteile erwerben, die das Kapital der Genossenschaft darstellen. Im Falle einer Insolvenz werden diese Anteile zur Begleichung offener Rechnungen und Bankkredite verwendet. Die Mitglieder würden daher nur sehr wenig oder gar nichts zurückbekommen. Martin Okrslar, Gründer und Vorstand der Maro, betont, dass es oberste Priorität hat, den Schaden für die Mitglieder so gering wie möglich zu halten.

Die Insolvenz der Maro hat auch politische Aufmerksamkeit erregt. Der Bürgermeister von Andechs, Georg Scheitz, und Florian von Brunn, Fraktionsvorsitzender der bayerischen SPD-Landtagsfraktion, setzen sich für Unterstützung durch die Staatsregierung ein. Bislang gab es jedoch keine Zusage für finanzielle Hilfe vom bayerischen Bauministerium.

Ausblick und Hoffnung

Trotz der Schwierigkeiten gibt es positive Signale. Die Bank, die das Projekt in Andechs finanziert, zeigt Interesse an der Fertigstellung. Ein Großteil der Arbeiten ist bereits erledigt, und es besteht die Möglichkeit, dass die Wohnungen im ersten Quartal 2025 bezugsfertig sind. Das Konzept des Mehrgenerationenhauses und die enge Nachbarschaft haben viele überzeugt. Einen Plan B gibt es in vielen Fällen bislang nicht, doch die Mitglieder setzen weiterhin auf eine positive Wende und die Unterstützung aller Beteiligten, um ihr gemeinsames Wohnprojekt zu realisieren.

Die Situation der Maro-Genossenschaft zeigt eindrücklich, wie wichtig finanzielle Stabilität und Unterstützung für Wohnprojekte sind, die auf bezahlbaren Wohnraum abzielen. Es bleibt zu hoffen, dass Lösungen gefunden werden, die sowohl die Genossenschaft als auch ihre Mitglieder in eine sichere Zukunft führen.

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