StartNews1.500 Mitarbeiter betroffen: Technologiekonzern zieht Reißleine

1.500 Mitarbeiter betroffen: Technologiekonzern zieht Reißleine

Die traurige Nachricht bringt jetzt Gewissheit. 1.500 Mitarbeiter bangen nun, da der Technologiekonzern die Reißleine zieht.

Kurzarbeit ist die erste Lösung

Die Mitarbeiter bangen, denn der Technologiekonzern ZF Friedrichshafen sieht sich aufgrund eines signifikanten Auftragseinbruchs bei der Produktion von Traxon-Getrieben gezwungen, die Reißleine zu ziehen. Er schickt einen Teil seiner Belegschaft in Kurzarbeit, heißt es jetzt in Berichten. Diese Maßnahme betrifft rund 1.500 Mitarbeiter am Stammsitz in Friedrichshafen und soll ab Juli umgesetzt werden.

Bereits Ende Mai zeichnete sich ein Rückgang der Abrufzahlen für Traxon-Getriebe ab, die insbesondere in Kran- und Sonderfahrzeugen verwendet werden. Zunächst versuchte das Unternehmen, mit internen Maßnahmen wie dem Abbau von Arbeitszeitkonten und der Reduzierung von Ferienkräften zu reagieren.

Nicht genügend Aufwind

Doch diese Schritte erwiesen sich als unzureichend, sodass der Betriebsrat und die Konzernleitung sich nun auf die Einführung von Kurzarbeit einigen mussten. Diese wird zunächst über die Sommermonate hinweg umgesetzt und sieht eine Reduzierung der Arbeitszeit um 20 Prozent vor, was einer Vier-Tage-Woche entspricht.

Die Entscheidung zur Kurzarbeit kommt in einer Zeit, in der der Konzern unter erheblichem Druck steht. ZF Friedrichshafen hat in den vergangenen Jahren mehrere milliardenschwere Übernahmen getätigt, was zu einer hohen Verschuldung geführt hat. Anfang des Jahres gab der Konzern bekannt, dass er in den nächsten zwei Jahren etwa sechs Milliarden Euro einsparen muss. Diese Einsparungen betreffen auch ganze Sparten und Standorte, wobei ein Werk in NRW zum Jahresende geschlossen wird.

Friedrichshafen gibt die Hoffnung nicht auf

Jochen Witzig, Standortleiter für den Produktionsstandort in Friedrichshafen, zeigte sich dennoch optimistisch: „Wir gehen weiter davon aus, dass wir nach überstandener Markteintrübung auch in unserem Erfolgsprodukt TraXon wieder an die positiven Verkaufszahlen der vergangenen Jahre anknüpfen können.“ Laut Witzig deutet sich bereits im September eine Verbesserung der Auftragslage an, die nahe an die Normalauslastung herankommen könnte.

Diese vorübergehende Reduktion der Arbeitszeit betrifft ausschließlich die Produktion der Traxon-Getriebe. Andere wichtige Produktlinien wie das Automatikgetriebe Powerline und das Busgetriebe Ecolife verzeichnen weiterhin eine stabile Nachfrage. Trotz der momentanen Schwierigkeiten gibt es also Bereiche im Konzern, die weniger von der aktuellen Markteintrübung betroffen sind.

Mitarbeiter bangen: Technologiekonzern muss Reißleine ziehen

Für die betroffenen Mitarbeiter bedeutet die Kurzarbeit eine finanzielle Einbuße, die das Kurzarbeitergeld teilweise kompensiert. Die Belegschaft erfuhr am 20. Juni über die bevorstehenden Maßnahmen, so die Berichte dazu. Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, wie volatil der Markt für Automobilzulieferer sein kann und wie wichtig flexible und schnelle Reaktionen auf veränderte Marktbedingungen sind.

ZF Friedrichshafen, nach Bosch der zweitgrößte Autozulieferer in Deutschland, steht weiterhin vor großen Herausforderungen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens zu sichern und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten. Die temporäre Kurzarbeit ist dabei ein Mittel, um den Betrieb in einer schwierigen Phase zu stabilisieren und gleichzeitig die Mitarbeiter an Bord zu halten. Die Hoffnung liegt nun auf einer raschen Erholung der Nachfrage und einer Rückkehr zu normalen Produktionsbedingungen.

AUCH INTERESSANT

Beliebteste News