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Edeka-Markt schließt Frischetheke: Kunden sind erstaunt

Ein Edeka-Markt hat jetzt entschieden, die Frischetheke zu schließen. Das bedeutet auch eine Umstellung für die Kunden.

Frischetheke geschlossen – Edeka-Markt geht drastischen Schritt

Im Edeka-Markt in Werl-Westönnen (NRW) hat sich für die Kunden einiges verändert, denn die Frischetheke ist verschwunden und wurde durch vorverpackte Produkte im Selbstbedienungsbereich ersetzt. Die vertrauten Gespräche an der Theke gehören der Vergangenheit an. Max Sauer, Inhaber des Edeka-Marktes und drei weiterer Filialen in Werl, Welver und Bönen, erläutert die vielfältigen Gründe hinter dieser Entscheidung gegenüber Medien. Entgegen den Vermutungen vieler Kunden in den sozialen Medien geht es dabei nicht um Personaleinsparungen. Ein Hauptgrund ist der Personalmangel, der viele Unternehmen in ländlichen Regionen betrifft.

„Der hohe Krankenstand zwingt mich dazu, selbst auszuhelfen. Zudem ist es unglaublich schwierig, in ländlichen Gebieten Personal zu finden und zu halten“, erklärt Sauer. Besonders in Westönnen sei es schwierig, da viele junge Menschen keinen Führerschein mehr haben und auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind. In Bönen sei das Problem weniger ausgeprägt.

Rückgang des Fleischkonsums – Edeka-Markt schließt Frischetheke

Ein weiterer bedeutender Faktor ist der abnehmende Fleischkonsum. „Der Konsum von Fleisch und Wurst geht merklich zurück, daher werden wir mehr vegetarische und vegane Produkte einführen“, sagt Sauer. Die steigende Nachfrage nach Sonderangeboten mache es schwierig, die Kosten für eine Frischetheke zu rechtfertigen. Stattdessen hat der Markt das Angebot im Selbstbedienungsbereich ausgebaut, wobei die Waren täglich frisch eintreffen. Kunden können sich bei Fragen jederzeit an den Marktleiter wenden.

Zusätzlich spielt der Umweltschutz eine Rolle. Das bisher verwendete Kältemittel darf aus Umweltschutzgründen nur noch bis 2029 zum Einsatz kommen, was eine kostspielige Umrüstung erfordert. Für kleine Märkte wie den in Westönnen bedeutet dies eine enorme finanzielle Belastung. „Die Modernisierung der Theke hätte zigtausend Euro gekostet. Bei den derzeitigen Preisen lohnt sich diese Investition für einen so kleinen Markt nicht“, erläutert Sauer.

Zukunftspläne und Modernisierung

Trotz der Schließung der Frischetheke bleibt Sauer dem Standort Westönnen treu. Der 1980 erbaute Markt mit einer Fläche von 550 Quadratmetern soll komplett modernisiert und optimiert werden. „Wir versuchen, im Voraus Lösungen zu finden, bevor wir gezwungen sind zu schließen“, sagt Sauer.

Er betont, dass ländliche Märkte in Zukunft vor großen Herausforderungen stehen werden. „Probleme sind keine Stoppschilder, sondern Wegweiser. Den Personalmangel können wir nicht bekämpfen, aber wir müssen nach Alternativen suchen, um den Markt zu halten“, schließt Sauer.

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