StartNewsMagere Zeiten für Sparer: Banken senken Zinsen erneut

Magere Zeiten für Sparer: Banken senken Zinsen erneut

Zum wiederholten Male gibt es schlechte Aussichten für Sparer. Die Banken senken die Zinsen erneut, sodass nur wenige Gewinne für die Anleger herausspringen.

Zinsen auf Tagesgeld im Sinkflug: Was Sparer jetzt wissen müssen

Die jüngsten Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) schlagen sich zunehmend auch auf die Zinsen für Tagesgeldkonten nieder. Laut einer aktuellen Untersuchung des Vergleichsportals Verivox sollen im Juni 54 Banken ihre Tagesgeldzinsen gesenkt haben. Dies betrifft sowohl überregionale als auch regionale Banken, darunter viele Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Damit ist klar: Die Banken senken die Zinsen, zum wiederholten Male.

Die EZB hat kürzlich den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte gesenkt, und viele Banken haben diesen Schritt nachvollzogen und senken ebenfalls ihre Zinsen. Insgesamt 22 der 54 betroffenen Institute haben ihre Tagesgeldzinsen ebenfalls um 0,25 Prozentpunkte reduziert. Bei weiteren 30 Banken fiel die Zinssenkung geringer aus, nämlich zwischen 0,05 und 0,23 Prozentpunkten. Zwei Banken senkten ihre Zinsen sogar stärker als die EZB.

Von den insgesamt 767 Kreditinstituten, die in der Verivox-Studie analysiert wurden, haben sieben Prozent ihre Tagesgeldzinsen im Juni gesenkt. Unter diesen befinden sich 19 Regionalbanken und Sparkassen, die bereits vor der Zinssenkung nur sehr niedrige Zinsen boten.

Überregionale Banken und ihre schnellen Anpassungen

Auffällig ist, dass überproportional viele bundesweit tätige Banken ihre Zinsen reduziert haben. Von den 86 überregionalen Banken in der Untersuchung haben 14 im Juni die Zinsen gesenkt. Diese Banken, die tendenziell höhere Zinsen bieten, reagieren schnell auf Veränderungen des Marktes. Elf dieser Banken bieten ihren Sparern nach der Senkung immer noch Zinsen zwischen 2,25 und 3,75 Prozent.

Oliver Maier, Geschäftsführer von Verivox, erklärt, dass gerade diese Banken auf knappen Margen operieren und daher auf die Zinssenkung der EZB prompt reagieren mussten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Regionale Banken und Sparkassen im Fokus

Die Zinssenkungen bei regionalen Kreditinstituten wie Sparkassen und Genossenschaftsbanken fallen geringer aus. Von den 314 ausgewerteten Sparkassen senkten 17 ihre Tagesgeldzinsen, was einem Anteil von gut fünf Prozent entspricht. Von den 367 ausgewerteten Genossenschaftsbanken reduzierten 23 die Zinsen, was etwa sechs Prozent entspricht. Besonders ärgerlich für Sparer ist, dass viele dieser Banken bereits vor der Senkung nur niedrige Zinsen unter einem Prozent boten.

Maier betont, dass Sparer bei diesen Instituten ohnehin kaum von den hohen Zinsen der letzten Monate profitierten und nun zu den ersten gehören, die von Zinssenkungen betroffen sind. Trotz der allgemeinen Tendenz zur Zinssenkung gibt es immer noch Banken, die attraktive Konditionen bieten. Der Wettbewerb um Kundengelder ist intensiv, und Sparer können jederzeit zu einem anderen Institut wechseln, das bessere Zinsen anbietet. Aktuell sind Zinsen von bis zu 3,49 Prozent möglich.

Banken senken erneut die Zinsen aufs Tagesgeld

Im Durchschnitt bieten die Zinsen für Tagesgeldkonten in Deutschland derzeit etwa 1,70 Prozent. Dies entspricht einer moderaten Senkung um 0,02 Prozentpunkte. Experten vom Internationalen Währungsfonds (IWF) empfehlen, den Kurs der Zinssenkungen beizubehalten, da die Inflation in Europa rückläufig ist.

Während überregionale Banken versuchen, ihre Zinsen stabil zu halten, um keine Kunden zu verlieren, haben viele Sparkassen und Volksbanken aufgrund ihrer ohnehin niedrigen Zinsen weniger Druck, diese Anpassungen sofort weiterzugeben. Sparer sollten daher aufmerksam die Konditionen vergleichen und gegebenenfalls zu besseren Anbietern wechseln, um ihre Rendite zu maximieren.

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