StartNewsRewes Abschied von Papierprospekten treibt Kunden zu Aldi

Rewes Abschied von Papierprospekten treibt Kunden zu Aldi

Es scheint sich ein neuer Trend abzuzeichnen. So heißt es jetzt, dass die Abschaffung von Papierprospekten durch Rewe, die Kunden zu Aldi treibt.

Umweltfreundlicher Weg kommt nicht überall gut an

Die Entscheidung von Rewe, die Verteilung von Papierprospekten zu beenden, hat Konsequenzen, denn die Kunden scheinen jetzt zu Aldi zu gehen. Jährlich wollte Rewe rund 73.000 Tonnen Papier und 70.000 Tonnen CO₂ einsparen. Dies galt zunächst als positives Umweltengagement und offenbart nun seine Kehrseite.

Eine Befragung des Kölner Marktforschungsunternehmens IFH Media Analytics, durchgeführt im Auftrag einer Zeitschrift, zeigt, dass viele Kunden die Prospekte von Rewe vermissen. Sie wandern aufgrund dessen zu Wettbewerbern wie Aldi, Lidl und Edeka ab.

Falsche Einschätzung der Situation im Vorfeld?

Peter Maly, Leiter des operativen Geschäfts bei Rewe, hatte betont, dass die Umstellung auf digitale Werbung keine negativen Auswirkungen auf das Kaufverhalten der Kundschaft habe. Entgegen dieser Annahme stellt die Studie des IFH jedoch klar, dass die traditionellen Papierzettel nach wie vor der wichtigste Informationskanal für viele Verbraucher sind. Medien zitieren den IFH-Geschäftsführer: „Allen Unkenrufen zum Trotz ist der Papierprospekt für Verbraucherinnen und Verbraucher immer noch der mit Abstand wichtigste Informationskanal im Handel.“

Die Abschaffung der Papierprospekte hat dazu geführt, dass viele Kunden nun weniger über die aktuellen Angebote bei Rewe informiert sind. Rund 60 Prozent der Befragten geben an, dass sie seit dem Wegfall der Handzettel weniger über Rabatte und Aktionen des Supermarkts erfahren. Dies bietet Konkurrenten wie Aldi, die weiterhin auf Papierprospekte setzen, eine hervorragende Gelegenheit, die Rewe-Kunden mit ihren eigenen Angeboten zu locken.

Studie zeigt Abwanderung zu Aldi

Besonders Aldi scheint von dieser Entwicklung zu profitieren. Laut der IFH-Studie geben fast die Hälfte der ehemaligen Rewe-Kunden an, dass sie jetzt überwiegend Prospekte von Aldi nutzen, um Angebote zu finden. Auf den weiteren Plätzen folgen Lidl, Edeka und Kaufland. Somit zeigt sich, dass Rewes nachhaltiger Schritt nicht nur die Umwelt beeinflusst, sondern auch das Kundenverhalten erheblich verändert hat.

Die Rewe-App, die seit Juni 2023 die digitale Alternative zum Papierprospekte darstellt, scheint den Kunden nicht denselben Mehrwert zu bieten. Viele Verbraucher halten die digitale Umstellung für weniger komfortabel und informativ. Die Anzahl der Downloads der Rewe-App hat ebenfalls abgenommen, was auf die Unzufriedenheit der Kunden hinweist. Die digitalen Alternativen konnten die Lücke, die die Papierprospekte hinterlassen haben, nicht schließen.

Das Aus der Papierprospekte könnten Kunden auch bei Aldi und Co blühen

Diese Entwicklung stellt eine Herausforderung für Rewe dar. Während der umweltfreundliche Ansatz lobenswert ist, muss das Unternehmen jetzt Wege finden, die digitale Kommunikation zu verbessern. Sie muss den Bedürfnissen der Kunden mehr entsprechen. Andernfalls riskiert Rewe, weiterhin Kunden an Konkurrenten zu verlieren, die die traditionelle Form der Kundenansprache beibehalten.

So zeigt sich, dass Veränderungen, die im Umweltinteresse liegen, nicht immer ohne Konsequenzen vonseiten der Verbraucher umgesetzt werden können. Der Schlüssel liegt darin, eine Balance zu finden, die sowohl Nachhaltigkeit als auch Kundenbedürfnisse berücksichtigt. Rewe steht nun vor der Aufgabe, innovative Lösungen zu entwickeln. Diese sollen den Verlust der Papierprospekte kompensieren und den verlorenen Kundenstamm zurückgewinnen.

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