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Umfrage: Sanierungsbereitschaft der Eigentümer:innen in Deutschland

Mehrheit der Immobilienbesitzer:innen plant keine Sanierungsmaßnahmen

Eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag von ImmoScout24 hat ergeben, dass in Deutschland mehr als die Hälfte der Immobilienbesitzer:innen in nächster Zeit keine Sanierungsmaßnahmen plant. Dabei zeigt sich, dass nur eine Minderheit bereit ist, in moderne Heizungsanlagen zu investieren.

52 Prozent ohne Sanierungspläne

Überraschenderweise haben 52 Prozent der befragten Eigentümer:innen angegeben, dass sie in absehbarer Zeit keine Sanierungsmaßnahmen für ihre Immobilien durchführen möchten. Unter den Eigentümer:innen, die Sanierungspläne haben, zeigt sich eine Präferenz für Photovoltaik-Anlagen. 14 Prozent planen die Anschaffung solcher Anlagen zur Stromerzeugung. Lediglich sieben Prozent erwägen den Einbau einer klimaschonenden Heizungsanlage.

Politische Debatten und Unsicherheiten

Trotz politischer Maßnahmen wie dem Heizungs-Gesetz und der Verpflichtung zur Dämmung von Immobilien scheinen diese keine deutliche Auswirkung auf die Sanierungsbereitschaft der Eigentümer:innen zu haben. Im Gegenteil, die langen Debatten und politischen Unsicherheiten könnten den Willen zur Sanierung sogar hemmen. Die unklaren politischen Maßnahmen und die verzögerte Ausgestaltung der Förderungen könnten Gründe dafür sein, dass viele Eigentümer:innen Vorbehalte gegen den Austausch ihrer Heizungen haben.

Obwohl moderne Heizungsanlagen erhebliche Einsparungen bei den Nebenkosten ermöglichen, könnten die hohen Investitionskosten ein Hindernis darstellen. Die Kosten für den Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe liegen zwischen 27.000 Euro und 40.000 Euro.
Selbst der "Geschwindigkeits-Bonus" der Bundesregierung, der den frühzeitigen Einbau klimafreundlicher Heizanlagen belohnen soll, scheint bisher wenig Anklang zu finden.

Andere Sanierungsmaßnahmen

Abgesehen von Photovoltaik-Anlagen und Heizungsanlagen planen einige Eigentümer:innen auch andere Sanierungsmaßnahmen. Dachdämmung, Außenwanddämmung und Fenster mit Doppelverglasung stehen bei jeweils fünf Prozent der Befragten auf der Liste.

Alter und Familienstand beeinflussen die Sanierungsbereitschaf

Die Umfrage ergab, dass die Bereitschaft zur energetischen Sanierung stark vom Alter und dem Familienstand der Immobilienbesitzer:innen abhängt: Jüngere Immobilienbesitzer:innen zwischen 18 und 34 Jahren zeigen sich offener für energetische Sanierungen. Nur ein Viertel dieser Altersgruppe plant keine solchen Maßnahmen. Hingegen lehnen 63 Prozent der Eigentümer:innen, die 55 Jahre und älter sind, energetische Sanierungen ab. Das Vorhandensein von Kindern im Haushalt wirkt sich positiv auf die Bereitschaft zur energetischen Sanierung aus. 65 Prozent der Eigentümer:innen mit Kindern planen entsprechende Maßnahmen, während es bei Eigentümer:innen ohne Kinder nur 37 Prozent sind. Es gibt auch geschlechtsspezifische Unterschiede in der Sanierungsbereitschaft. Männer mit Eigentum sind häufiger bereit, Sanierungen durchzuführen (50 Prozent) als Frauen mit Immobilienbesitz (38 Prozent).

Die Umfrage zeigt, dass viele Immobilienbesitzer:innen in Deutschland derzeit keine Sanierungspläne haben. Unsicherheiten in der politischen Landschaft und hohe Investitionskosten könnten Gründe dafür sein. Die Bereitschaft zur energetischen Sanierung hängt auch stark vom Alter, Familienstand und Geschlecht der Eigentümer:innen ab. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Sanierungsbereitschaft in Zukunft entwickeln wird und welche Rolle wirtschaftliche Faktoren wie die konjunkturelle Lage und die Inflationsentwicklung spielen werden.

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