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Widerliche Zustände: Tonnenhalle ist voller Urin

Diese Zustände haben einen wirklichen Schock ausgelöst, denn die Tonnenhalle ist von Urin „verseucht“. Doch das ist kein Einzelfall, wie Experten jetzt warnen.

„Es ist unfassbar“

In Neuhausen sollten die Jutier- und Tonnenhalle zu einem Kreativquartier umgebaut werden. Jeanne Marie Ehbauer erklärte als Baureferentin, dass der Umbau das „aktuell wichtigste Kulturbauprojekt der Stadt“ sei. Allerdings bremsen jetzt ungeahnte Zustände die Umbaumaßnahmen in der Tonnenhalle massiv aus, denn ihre Wände sind voller Urin.

Was wie ein Aprilscherz klingt, ist leider keiner. Die Nitrat-Belastung in den Wänden der Tonnenhalle ist hoch und gibt Rätsel auf. Die Einweihung des Kreativquartiers kann so nicht wie geplant 2026 stattfinden. Die Baureferentin Ehbauer gab an, dass die Nitrat-Belastung zufällig entdeckt wurde: „Eine solche Belastung kann eigentlich nur über Urin in die Wände gelangen“, fügte sie an.

Schäden an der Stahlbewehrung gaben Hinweis

Bei den Umbauten fand man die Nitrat-Belastung erst, als die Stahlbewehrung instand gesetzt werden sollte. Sie zeigte starke Chloridschäden, welche üblicherweise auch durch Streusalz im Winter entstehen können. Dabei setzt sich am Stahl roter Rost fest, der ihn so stark schädigt, dass der Stahl extrem porös wird.

Die Bauarbeiter fanden im Zuge der Arbeiten ein durchbrochenes Stahlstück, welches zur Untersuchung eingereicht wurde. Dabei wurde klar: Es handelt sich um eine massive Nitrat-Belastung! Tatsächlich gab es in München bereits ein solches Phänomen. Damals traf es das Elefantenhaus im Tierpark Hellabrunn. Die Ursache war allerdings der Urin der Elefanten, das in das Gebäude eingedrungen war. 2014 erfolgte dann schließlich der Abbruch des Elefantenhauses.

Keine Erklärung für Urin in den Wänden

Anders als im Elefantenhaus in München, wo die Ursache für den Urin in den Wänden offensichtlich ist, kann man sich in Neuhausen keinen Reim auf das Nitrat in der Tonnenhalle machen. Eine Spekulation stellt Ehbauer auf: „Beim Bau im Jahr 1926 könnte zum Anrühren des Betons belastetes Wasser verwendet worden sein“, so ihre Mutmaßung.

Obwohl das Rätsel noch nicht gelöst ist, gibt es eine gute Nachricht. Denn die Tonnenhalle wird nicht das gleiche Schicksal ereilen wie das Elefantenhaus. Da die Sanierung nun jedoch deutlich zeitaufwendiger ist, und derzeit eine akute Einsturzgefahr besteht, dauern die Arbeiten voraussichtlich bis 2028 an.

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