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Wie viel Einkommen brauchen Sie für ein 1-Million-Euro-Haus?

Ein 1-Million-Euro-Haus mag für so manchen nach viel Geld klingen. Tatsächlich zeigt sich aber, dass der Preis gar nicht so abwegig ist.

Auf das richtige Einkommen kommt es an

Der Kauf eines Hauses ist für viele Menschen die größte Investition ihres Lebens. Besonders in Deutschland sind Immobilienpreise stark gestiegen, was den Traum vom Eigenheim für viele unerreichbar erscheinen lässt, besonders bei einem 1-Million-Euro-Haus. Aber wie viel Einkommen benötigen Sie tatsächlich, um sich ein Haus im Wert von einer Million Euro leisten zu können? Wir geben Ihnen einen detaillierten Einblick in die finanziellen Anforderungen und die damit verbundenen Kosten.

In Deutschland sind die Immobilienpreise je nach Region stark unterschiedlich. Besonders in Metropolen wie München oder Hamburg sowie beliebten Ferienregionen wie Nordfriesland können die Preise für ein 100 Quadratmeter großes Haus schnell die Millionengrenze erreichen. Neben dem eigentlichen Kaufpreis fallen auch erhebliche Nebenkosten an. Diese beinhalten:

Grunderwerbsteuer: Je nach Bundesland zwischen 3,5% und 6,5% des Kaufpreises.
Maklerprovision: Mindestens 3,57% des Kaufpreises.
Notar- und Grundbuchkosten: Etwa 1,5% bis 2% des Kaufpreises.

Für ein Haus im Wert von einer Million Euro sollten Sie also zusätzliche 12,5% an Nebenkosten einplanen, was weitere 125.000 Euro bedeutet.

Finanzierung und Eigenkapital

Laut dem Finanzdienstleister Dr. Klein finanzieren die meisten Hauskäufer in Deutschland den Kaufpreis zu etwa 86,4% über einen Kredit und bringen rund 13,6% Eigenkapital ein. Für ein 1-Million-Euro-Haus entspricht dies einem Eigenkapital von etwa 153.000 Euro. Der verbleibende Betrag wird über einen Immobilienkredit finanziert.
Monatliche Kreditraten und notwendiges Einkommen

Bei einem durchschnittlichen Zinssatz von 3,54% und einer anfänglichen Tilgung von 1,82% ergibt sich eine monatliche Rate von etwa 4340 Euro für den Kredit. Finanzexperten empfehlen, dass die monatliche Kreditrate maximal 30% des Nettoeinkommens ausmachen sollte. Daraus ergibt sich, dass Sie ein monatliches Nettoeinkommen von etwa 13.033 Euro benötigen. Das bedeutet, dass Ihr Bruttoeinkommen je nach individuellen Faktoren wie Steuerklasse, Kinderfreibeträge und Kirchenmitgliedschaft bei etwa 23.500 Euro pro Monat liegen müsste.
Alternativen: Stadt, Land, Kompromisse

Wer nicht zu den Topverdienern gehört, kann dennoch Möglichkeiten finden, den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen:

- Ländliche Gebiete und Mittelstädte: In Großstädten außerhalb der Top-7 (München, Berlin, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart, Köln, Düsseldorf) liegen die Preise für 100 Quadratmeter Wohnraum bei etwa 350.000 Euro. In Mittelstädten und ländlichen Kreisen sind es rund 317.000 Euro. Dies macht den Immobilienkauf deutlich erschwinglicher.
- Kleinere Wohnfläche: Der Verzicht auf einige Quadratmeter kann die Kosten erheblich senken. Beispielsweise spart der Verzicht auf 20 Quadratmeter in den Top-Städten etwa 135.000 Euro.
- Mehr Eigenkapital: Durch höhere Eigenkapitaleinlagen lässt sich die monatliche Belastung reduzieren.
- Erhöhter Tilgungsanteil: Eine höhere Anfangstilgung kann langfristig die Gesamtkosten senken.

Warum sind Immobilien so teuer?

Die Preise für Immobilien in Deutschland sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen, was auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist:

Niedrige Zinsen: Die lange Phase niedriger Zinsen hat die Nachfrage nach Immobilienkrediten gesteigert und somit auch die Preise.
Begrenztes Angebot: Der Neubau von Wohnungen und Häusern konnte mit der Nachfrage nicht Schritt halten, was zu einem geringen Angebot und hohen Preisen führte.
Steigende Zinsen: Seit der Zinswende der Europäischen Zentralbank im Jahr 2022 sind die Zinsen für Immobilienkredite gestiegen, was die monatlichen Raten und damit die Gesamtkosten erhöht hat.

Ein 1-Million-Euro-Haus zu kaufen, erfordert ein hohes Einkommen und erhebliches Eigenkapital. Für viele bleibt dieser Traum unerreichbar, doch durch strategische Entscheidungen und Kompromisse kann der Immobilienkauf dennoch möglich werden. Ob durch die Wahl einer günstigeren Region, die Reduzierung der Wohnfläche oder eine höhere Eigenkapitaleinlage – es gibt Wege, den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen.

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