Nach einem leichten Anstieg Anfang der Woche haben sich die Baugeldzinsen in den letzten Tagen wieder stabilisiert. Die Konjunkturdaten aus den USA haben im Wochenverlauf ein unklares Bild vermittelt und somit keine nachhaltigen Bewegungen am Rentenmarkt ausgelöst. Während der private Konsum vorerst stark bleibt, ist die Erholung auf dem Arbeitsmarkt nicht so nachhaltig, wie das die Regierung Bush gerne sehen würde
Nach einem leichten Anstieg Anfang der Woche haben sich die Baugeldzinsen in den letzten Tagen wieder stabilisiert. Die Konjunkturdaten aus den USA haben im Wochenverlauf ein unklares Bild vermittelt und somit keine nachhaltigen Bewegungen am Rentenmarkt ausgelöst. Während der private Konsum vorerst stark bleibt, ist die Erholung auf dem Arbeitsmarkt nicht so nachhaltig, wie das die Regierung Bush gerne sehen würde. Das Wachstum ist nicht mehr so stark wie im ersten Quartal 2004, bleibt aber solide. Trotz der hohen Unsicherheitsprämie, die sich in den letzten Wochen beim Ölpreis aufgebaut hat, bleiben daher auch die Inflationsbefürchtungen moderat. Die hohen Ölpreise dämpfen den Konsum ähnlich wie sie den Preisdruck erhöhen. Netto sind diese Einflüsse auf die Konjunkturentwicklung – und damit auch auf die Zinsentwicklung – nur schwer zu beurteilen. Vor diesem Hintergrund wird die US-Notenbank ihre eingeschlagene Politik kleiner Zinsschritte nach oben in den nächsten Monaten beibehalten. Positive Impulse für den europäischen Rentenmarkt kamen diese Woche aus Frankreich. Dort mehren sich die Anzeichen einer Konjunkturabschwächung im zweiten Halbjahr, nachdem die Arbeitslosenzahlen den höchsten Stand seit 2000 erreicht haben und auch die Indikatoren für das Konsumentenvertrauen enttäuschend niedrig ausgefallen sind. Frankreich und Deutschland bleiben damit neben Italien die Bremsblöcke für eine positive Konjunkturentwicklung in Euroland. Die EZB muss sich daher weiter fragen lassen, ob sie auf der monetären Seite genug tut, um Euroland aus dem Wachstumsloch zu helfen. Für die nächsten Monate erwarten wir jedoch keine Leitzinsveränderungen seitens der EZB. Wir sehen die langfristigen Baugeldzinsen derzeit weiterhin am unteren Ende eines Korridors. Für alle Bauherren und Immobilienkäufer, die sich in den nächsten Wochen festlegen müssen, sind die aktuellen Zinssätze sehr attraktiv.
Für Zinsoptimierer, die Sicherheit mit Chance verbinden wollen, bleiben in diesem Umfeld Kombi-Darlehen sehr interessant. Sie bieten derzeit für Immobilienkäufer eine gute Möglichkeit, eine mittlere oder lange Zinsbindung mit den Vorteilen flexibler Sondertilgungen ohne Aufpreis zu vereinen. Dabei werden bis zu 50% der Darlehenssumme an den EURIBOR-Satz gebunden, was zu einer deutlichen Reduzierung der laufenden Belastung führt. Über ein Kombi-15 erhält man einerseits 15-jährige Zinssicherheit für einen Teil des Darlehens, kann aber nach 10 Jahren über das gesetzliche Kündigungsrecht je nach Marktlage nochmals flexibel reagieren. Mit den Verpflichtungen aus dem Immobilienkauf steigen auch die Risiken für die Familie. Der Verlust der Arbeitskraft kann hier schnell zu wirklichen Problemen führen. Mit der "Dread Disease-Versicherung" gibt es jetzt einen effizienten Schutz für die häufigsten schweren Erkrankungen. Oft viel günstiger und passender als eine herkömmliche BU-Absicherung.
Die Bestsätze für Annuitätendarlehen für 5 Jahre liegen derzeit bei 3,92%, für 10 Jahre bei 4,58%, für 15 Jahre bei 4,90%, für 20 Jahre bei 5,20% und für 28 Jahre bei 5,44% effektiv.
Tendenz:
– kurzfristig: aufwärts
– mittelfristig: seitwärts
* Robert Haselsteiner ist Gründer und Vorstand der Interhyp AG. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Investment Banking – unter anderem im Fixed Income Bereich – bei Salomon Brothers und Goldman Sachs.