Nachdem die Baugeldzinsen in den letzten Wochen des Jahres die tiefsten Stände seit 50 Jahren erreicht haben, stellt sich die Frage nach der Tendenz im neuen Jahr. Der beschleunigte Abwärtstrend der letzten Wochen ist in den letzten Tagen gebremst worden und wir erwarten über die Feiertage eine Seitwärtsbewegung
Nachdem die Baugeldzinsen in den letzten Wochen des Jahres die tiefsten Stände seit 50 Jahren erreicht haben, stellt sich die Frage nach der Tendenz im neuen Jahr. Der beschleunigte Abwärtstrend der letzten Wochen ist in den letzten Tagen gebremst worden und wir erwarten über die Feiertage eine Seitwärtsbewegung. Im Laufe des Januars kann es sicherlich zu einer technischen Korrektur kommen, eine Trendwende bei den Zinsen sehen wir aber auch im 1. Quartal 2005 nicht. Dazu sind die Konjunkturindikatoren für Euroland zu schwach und auch der weitere Aufwertungsdruck auf den Euro hat eine bremsende Wirkung.
Entscheidend für die Zinsentwicklung in 2005 bleiben die Wachstumsaussichten in den USA. Derzeit versuchen die Verantwortlichen in der Politik und bei der Notenbank, über eine Linie des schwachen Dollars die Wirtschaft zu stärken und die Defizitprobleme in den Griff zu bekommen. Die moderate Anhebung der Leitzinsen soll Inflationsgefahren dämpfen und gleichzeitig wieder Spielraum für monetäre Maßnahmen im Falle von Schwächeanfällen der Konjunktur schaffen. Ob diese Feinsteuerung allerdings ohne Zwischenfälle aufgeht, bleibt abzuwarten. Die größte Gefahr steckt sicherlich in der historisch hohen Verschuldung der US-Haushalte, die bei zu stark steigenden US-Zinsen oder bei einem überraschenden Konjunkturabschwung den alles entscheidenden privaten Konsum lähmen könnte. Allein aus diesem Grund sind die Zinserhöhungen der US-Notenbank ein Spiel mit dem Feuer. Für Immobilienkäufer und Umschulder bleibt das Umfeld sehr günstig. Kaufen statt Mieten lautet die Devise. Die Rechnung war noch nie so vorteilhaft und die Verhandlungsposition gegenüber Verkäufern und Bauträgern ist aufgrund der schlechten Stimmung extrem gut. Mit 1.000 Euro Miete pro Monat können je nach Zinsbindung zwischen 240.000 und 280.000 Euro über Zins und Tilgung bedient werden.
Besonders 15-jährige und 20-jährige Laufzeiten bieten sich an. Die Tilgung sollte bei den aktuell tiefen Zinsen am besten bei 2% angesetzt werden, um eine Rückführung des Darlehens in einem Zeitraum von unter 30 Jahren sicherstellen zu können. Sinnvoll bleiben auch Kombi-Darlehen, die lange Zinsbindungen mit günstigen variablen Sondertilgungstranchen verbinden und damit die monatliche Belastung senken. Die EURIBOR-Darlehen sind fest an den Geldmarktsatz gebunden und können flexibel zurückbezahlt werden oder auch jederzeit in eine Festzinsbindung getauscht werden. Für Darlehensnehmer, die ihre monatliche Darlehensrate für den Fall des Verlustes des Arbeitsplatzes und gegen Arbeitsunfähigkeit absichern wollen, gibt es mit der Interhyp-Darlehensabsicherung eine maßgeschneiderte Lösung. Sie erlaubt es, schon für sehr geringe monatliche Beträge die Familie abzusichern.
Die Bestsätze für Annuitätendarlehen für 5 Jahre liegen derzeit bei 3,29%, für 10 Jahre bei 3,87%, für 15 Jahre bei 4,22%, für 20 Jahre bei 4,47% und für 25 Jahre bei 4,93% effektiv.
Tendenz:
– kurzfristig: seitwärts
– mittelfristig: aufwärts
* Robert Haselsteiner ist Gründer und Vorstand der Interhyp AG. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Investment Banking – unter anderem im Fixed Income Bereich – bei Salomon Brothers und Goldman Sachs.