Wie erwartet hat die US-Notenbank (FED) die Leitzinsen zum 14. Mal in Folge um 0,25% auf jetzt 5,0% angehoben. Gleichzeitig gab FED-Chef Bernanke jedoch noch keine Entwarnung, dass weitere Zinserhöhungen auszuschließen sind. Damit standen die Anleihemärkte auch diese Woche unter Druck. Für Europa gehen die Marktteilnehmer unter diesen Vorzeichen für Juni ebenfalls von einer Leitzinserhöhung auf 3,0% aus
Wie erwartet hat die US-Notenbank (FED) die Leitzinsen zum 14. Mal in Folge um 0,25% auf jetzt 5,0% angehoben. Gleichzeitig gab FED-Chef Bernanke jedoch noch keine Entwarnung, dass weitere Zinserhöhungen auszuschließen sind. Damit standen die Anleihemärkte auch diese Woche unter Druck. Für Europa gehen die Marktteilnehmer unter diesen Vorzeichen für Juni ebenfalls von einer Leitzinserhöhung auf 3,0% aus. Die Kapitalmarktzinsen haben entsprechend reagiert: Die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen stiegen auf 4,06% und damit auf den höchsten Stand seit 2004. Immer noch beunruhigen die Inflationsaussichten die Märkte, obwohl sich mit der zuletzt gesehenen Schwäche des US-Dollar zumindest der Druck auf die Importpreise verringert hat. Auch die Export-Performance von europäischen Ländern in den Dollar-Raum wird schrittweise die Stärke des Euro spüren.
Entscheidend für die Zinsentwicklung der nächsten Monate wird das Verhalten der Konsumenten in den USA sein. Die Konditionen für Konsumentenkredite und Immobilienkredite, die sich stark an den Geldmarktzinsen orientieren, sind inzwischen deutlich gestiegen. Damit werden viele hoch verschuldete Konsumenten unter Druck geraten. Auch der Immobilienmarkt zeigte schon erste Anzeichen einer Abschwächung. Gerade der gefühlte Vermögenszuwachs über immer weiter steigende Immobilienpreise hat die Verbraucher in den letzten Jahren zum übermäßigen Konsum animiert. Entsprechend intensiv verfolgen Analysten daher alle Indikatoren zum Konsumentenverhalten, um die weiteren Spielräume der US-Notenbank einzuschätzen. Interhyp geht für die nächsten Wochen von einer Stabilisierung bei den Kapitalmarktzinsen und damit auch beim Baugeld aus.
Nach wie vor sollten Immobilienkäufer und Umschuldungskunden auf Sicherheit setzen und nicht auf eine Trendwende spekulieren. Besonders lange Zinsbindungen von 15 und 20 Jahren sind aufgrund der sehr flachen Zinsstrukturkurve verhältnismäßig günstig. Auch Volltilger-Darlehen, die mit einer erhöhten Tilgung sicherstellen, dass die vollständige Rückzahlung bis zum Ende der Zinsbindung gewährleistet ist, sind in dieser Zinsphase sehr sinnvoll. Darlehensnehmer, deren Konditionen in den nächsten zwölf bis
24 Monaten neu vereinbart werden müssen, sollten schon jetzt die sehr günstigen langen Zinsbindungen festschreiben. Die geringen Forward-Aufschläge sollten von dem zu erwartenden Zinsvorteil mehr als ausgeglichen werden. Dabei sollten Darlehensnehmer unbedingt die Prolongationsangebote ihrer bestehenden Darlehensgeber sehr sorgfältig mit den besten Angeboten im Markt vergleichen. Ein Bankenwechsel zum Ablauf der Zinsbindung ist einfach und nicht teuer, kann jedoch mehrere Tausend Euro sparen. Da es auch im Jahr 2005 zu leichten Rückgängen bei den Immobilienpreisen gekommen ist und gleichzeitig der Angebotsüberhang durch verstärkte Kaufaktivität in den Ballungsräumen abgebaut wurde, zeigt sich in einigen deutschen Städten ein positives Marktbild. Hier könnten die Immobilienpreise durch eine Konjunkturerholung deutlich ansteigen. In den meisten Ballungsgebieten in Deutschland sind die Immobilienpreise auf dem Niveau des Jahres 1992, obwohl sich die Finanzierungskosten inflationsbereinigt praktisch halbiert haben. Diese Gelegenheit gilt es zu nutzen.
Die Bestsätze für Annuitätendarlehen für 5 Jahre liegen derzeit bei 4,05%, für 10 Jahre bei 4,27%, für 15 Jahre bei 4,47%, für 20 Jahre bei 4,71% effektiv.
Tendenz:
– kurzfristig: seitwärts
– mittelfristig: aufwärts