Nachdem der Bund-Future in den vergangenen Tagen die Marke von 122 erreicht hatte, haben Investoren mit Gewinnmitnahmen eine Korrekturphase eingeleitet. Technisch betrachtet sieht der Rentenmarkt etwas angeschlagen aus. Interhyp geht in den kommenden Wochen von steigenden Zinsen aus. Als fundamentale Begründung für die Korrektur ist sicher das recht hohe Niveau zu sehen, das langfristige Anleihen gegenüber kurzen Laufzeiten erreicht haben
Nachdem der Bund-Future in den vergangenen Tagen die Marke von 122 erreicht hatte, haben Investoren mit Gewinnmitnahmen eine Korrekturphase eingeleitet. Technisch betrachtet sieht der Rentenmarkt etwas angeschlagen aus. Interhyp geht in den kommenden Wochen von steigenden Zinsen aus. Als fundamentale Begründung für die Korrektur ist sicher das recht hohe Niveau zu sehen, das langfristige Anleihen gegenüber kurzen Laufzeiten erreicht haben. Die Zinsen für 2-jährige Zinstitel sind seit ihren Tiefständen um fast 1% gestiegen und haben im Pfandbriefbereich wieder die 3%-Marke erreicht. In diesen Zinssätzen spiegelt sich die Erwartung wider, dass die Europäische Zentralbank die Leitzinsen in 2006 weiter anheben wird. Gleichzeitig scheinen die Investoren aber davon auszugehen, dass die längerfristige Inflationsgefahr gering und die Wirtschaft weiter schwach bleiben werden. Nur dann ergeben 10-jährige Pfandbriefrenditen von nur 3,5% Sinn. Aus unserer Sicht sind die langfristigen Zinsen derzeit zu niedrig: Sie reflektieren weder die potentielle Bedrohung durch weiter steigende Energie- und Rohstoffkosten, noch die Gefahren, die von einer weiterhin starken Ausdehnung der Geldmenge ausgehen. Interhyp erwartet zur nächsten Sitzung der US-Notenbank am 31. Januar eine weitere Leitzinsanhebung um 0,25% auf 4,50%. Die aktuellen Aussagen von EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing interpretieren wir als die Ankündigung eines zweiten Zinsschrittes der EZB noch im ersten Quartal. Vor diesem Hintergrund halten wir einen Zinsanstieg von bis zu 30 Renditestellen in den nächsten Wochen für möglich.
Finanzierungsinteressenten, die langfristig planen müssen, sollten daher nicht auf den letzten Basispunkt und eventuell noch niedrigere Bauzinsen spekulieren. Vielmehr sollten sie die aktuellen Konditionen festschreiben. Besonders die langen Zinsbindungen sind im historischen Vergleich sehr günstig. Wer eine 15- oder 20-jährige Zinsbindungen wählt, kennt die Höhe seiner Monatsrate für diesen Zeitraum und ist vor Zinsanstiegen sicher. Das schafft erhebliche Planungssicherheit. Wer schneller tilgen möchte, kann durch die Beimischung einer 5-jährigen Tranche die laufende Belastung senken. Wichtig bleibt die richtige Tilgungshöhe. Die niedrigen Bauzinsen erlauben Tilgungshöhen von 2 Prozent und mehr bei zugleich niedrigen Darlehensraten. Vorteil einer hohen Tilgung: Das Darlehen kann zügig zurückgezahlt werden. Für Darlehensnehmer, die vor 10 Jahren bei Zinsniveaus von fast 7% finanziert haben und jetzt eine neue Zinsbindung vornehmen müssen, lohnt sich ein Vergleich der Konditionen zum Prolongationsangebot der aktuellen Bank immer. Die Kosten des Bankenwechsels sind, verglichen mit der Konditionsersparnis, meist zu vernachlässigen. Auch Immobilieninteressenten, die bisher aufgrund der schlechten Konjunkturlage zaghaft waren, sollten die Rechnung "Kaufen statt Mieten" aufmachen. Mit dem richtigen Absicherungskonzept gegen Arbeitsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit lässt sich der Traum vom eigenen Heim heute zu Topkonditionen erfüllen und der Darlehensnehmer kann trotzdem ruhig schlafen.
Die Bestsätze für Annuitätendarlehen für 5 Jahre liegen derzeit bei 3,37%, für 10 Jahre bei 3,62%, für 15 Jahre bei 3,85%, für 20 Jahre bei 3,94% effektiv.
Tendenz:
– kurzfristig: aufwärts
– mittelfristig: aufwärts