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Baugeldzinsen vorerst stabil

Die Bewegungen an den Zinsmärkten wurden auch diese Woche von der Unsicherheit an den Kreditmärkten geprägt. Schritt für Schritt wird offensichtlich, dass Investoren, Banken und Hedgefonds von Australien bis Sachsen von der Krise am amerikanischen Immobilienmarkt betroffen sind. Plötzlich tauchen

Die Bewegungen an den Zinsmärkten wurden auch diese Woche von der Unsicherheit an den Kreditmärkten geprägt. Schritt für Schritt wird offensichtlich, dass Investoren, Banken und Hedgefonds von Australien bis Sachsen von der Krise am amerikanischen Immobilienmarkt betroffen sind. Plötzlich tauchen Risikodimensionen auf, die von unbedarften Käufern sträflich unterschätzt wurden.

Echtes Investmentgeld flüchtet derzeit in sichere Staatsanleihen und meidet jede Form von fragwürdigem Kreditrisiko. Damit sind auch die Risikoaufschläge an den Kreditmärkten kräftig nach oben geschossen. Schwache und schlecht besicherte Bonitäten finden derzeit gar keine Käufer mehr. Banken horten ihre Liquidität, um nicht selbst in die Defensive zu geraten. Die Notenbanken beruhigen die Märkte derzeit, indem sie dem Geldmarkt praktisch unbegrenzt Liquidität zuführen, um keine Engpässe zu provozieren. Diese Situation hat die Renditen für sichere Staatsanleihen sinken lassen und der Fokus der Marktteilnehmer hat sich von Inflationsbefürchtungen auf potentielle Rezessionsgefahr in den USA gewendet. In den nächsten Monaten wird sich herausstellen, wie stark die amerikanischen Konsumenten, die für rund 70% der Wirtschaftsleistung in den USA stehen, in die Defensive gehen bzw. gehen müssen.

Interhyp erwartet in den kommenden Quartalen ein schwaches Wachstum in den USA und damit Zinssenkungen der US-Notenbank (FED). Betrachtet man den enormen Verschuldungsgrad der amerikanischen Haushalte, so wird schnell klar, dass nur ein Absenken der Leitzinsen eine großflächige Kreditklemme verhindern kann. Die FED wird daher den Spielraum, den sie sich mit der Anhebung der Leitzinsen auf 5,25% geschaffen hat, auch für Zinssenkungen nutzen. Für die Europäische Zentralbank wird eine Zinserhöhung entsprechend auch immer fragwürdiger. Wir gehen inzwischen nicht mehr von Leitzinserhöhungen in den nächsten Monaten aus, da dies derzeit nur Öl ins Feuer gießen würde. Die langfristigen Zinsen, die in den vergangenen Wochen gesunken sind, nehmen dieses gerade skizzierte Szenario übrigens schon vorweg. Weitere Rückgänge bei den langfristigen Zinsen sollten daher in einem überschaubaren Rahmen bleiben.

Interhyp bleibt bei der Empfehlung, Tage mit Zinsausschlägen nach unten konsequent zur Absicherung der Konditionen zu nutzen. Die inzwischen wieder sehr flache Zinskurve macht insbesondere die längeren Laufzeiten günstig und senkt auch die Aufschläge für Forward-Darlehen, mit denen Anschlussfinanzierer die Prolongation absichern können. Über Schnelltilgerprodukte kann man gegenüber den historisch immer noch niedrigen Konditionen sogar noch weitere Einsparungen erzielen und die Rückzahlung innerhalb von 20 oder 25 Jahren komplett sichern. Eine Tilgung von 2% ist auf jeden Fall zu empfehlen, um in einem absehbaren Zeitrahmen entschuldet zu sein.

Sollte die Zinskurve wieder steiler werden, werden auch die Aufschläge für Forward-Darlehen zunehmen. Hier ist für sicherheitsorientierte Kunden in jedem Fall Eile geboten. Die auslaufenden, ehemals zehnjährigen Zinsbindungen aus dem Jahr 1997 wurden mit Zinssätzen zwischen 6,25 und 7,00% abgeschlossen. Kunden sollten nicht den scheinbar günstigen Prolongationsangeboten ihrer Banken zu rund 5,50% erliegen, sondern genau vergleichen.

Die Bestsätze bei Annuitätendarlehen für fünf Jahre liegen derzeit bei 4,53%, für zehn Jahre bei 4,64%, für 15 Jahre bei 4,80% und für 20 Jahre bei 4,99% effektiv.

Tendenz: kurzfristig: seitwärts

mittelfristig: seitwärts

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