Nach Jahren der Deflations-Diskussion beschäftigen sich in den letzten Wochen immer mehr Analysten mit dem Thema Rückkehr von Inflation. Hintergrund sind leicht steigende Inflationszahlen in den USA und auch die Befürchtung, dass mit einer Abschwächung des Euro und den gestiegenen Rohstoffpreisen die importierte Preissteigerung in Euroland zunehmen könnte
Nach Jahren der Deflations-Diskussion beschäftigen sich in den letzten Wochen immer mehr Analysten mit dem Thema Rückkehr von Inflation. Hintergrund sind leicht steigende Inflationszahlen in den USA und auch die Befürchtung, dass mit einer Abschwächung des Euro und den gestiegenen Rohstoffpreisen die importierte Preissteigerung in Euroland zunehmen könnte. Dass nach einer Phase einer historisch lockeren Geldpolitik und den kräftigen Wachstumszahlen in den USA der letzten 12 Monate ein leichtes Ansteigen der Inflationsrate zu verzeichnen ist, kann niemanden wirklich überraschen. Lockere Geldpolitik, ungezügeltes Konsumverhalten, gallopierende Preise im Immobiliensektor und riesige Budgetdefizite haben natürlich inflationäre Konsequenzen in Amerika. Die Frage ist eher, warum sie nur so geringe Auswirkungen haben. Oder anders formuliert: Wenn unter diesen Umständen keine Inflation entsteht – wann dann? Blickt man allerdings auf die Ursachen dieser Inflationsbefürchtungen, so merkt man schnell, dass sie in den Stimulierungsmaßnahmen für eine volkswirtschaftliche Entwicklung stecken, die alleine keinen selbsttragenden Aufschwung mehr erreichen kann. Die Zinssenkungen der FED führen seit Jahren zu Überschussliquidität, die eine Blase nach der anderen produziert. Asienkrise, Lateinamerikakrise, Russlandkrise, Aktienmarktkrise sind Vergangenheit. Das Platzen der "US-Immobilienmarkt-Blase" und der "Rohstoffspekulations-Blase" liegt noch vor uns. Die Geldpolitik in den USA – und damit auch in Euroland – steckt im Dilemma. Reagiert sie mit Leitzinsanhebungen auf das selbstgeschaffene Inflationsflackern beschleunigt sie das Platzen der künstlichen Blasen und riskiert die nächste Krise, auf die sie dann in altgewohnter Form wieder mit Zinssenkungen antworten muss. Wir gehen daher davon aus, dass die US-Notenbank noch länger mit solchen Schritten warten wird, da vor allem ein zu starker Zinsanstieg bei den langfristigen Kapitalmarktzinsen ein Pulverfass für die US-Wirtschaftsentwicklung ist. Mittelfristig befinden wir uns immer noch in einem Deflationstrend der seine Ursachen in der Globalisierung, der immer vollständigeren Marktinformation und überdurchschnittlichen Produktivitätszuwächsen bei den Unternehmen hat. Damit bleiben die Arbeitsmärkte unter Druck und die Konsumneigung zu gering. Auch wenn die Wochenschwankungen bei den Kapitalmarktzinsen je nach Stimmungslage in den USA kräftig ausfallen können, so erwarten wir für die Zinsen in Euroland noch länger keinen Aufwärtstrend.
Während Annuitätendarlehen in den letzten Wochen ja deutlich teurer geworden sind, sind die Konditionen für Konstant-Darlehen gleich geblieben. Mit 5,31% effektiv bis zur vollständigen Rückzahlung nach 27 Jahren bietet diese Variante eine durchgehende konstante monatliche Rate und macht damit die Kalkulation besonders einfach. Für Immobilienkäufer, welche die derzeit niedrigen Geldmarktzinsen nutzen wollen, ist das FlexPlus-Darlehen bereits ab 2,94% nominal zu haben. Bei diesem Darlehen wird der Zinssatz alle 6 Monate abhängig vom EURIBOR-Satz festgelegt. Zur Sicherheit ist hier eine Zinsobergrenze von 6,5% für 10 Jahre eingebaut. Zudem besteht die Möglichkeit, zu jedem Zinstermin bis zu 100% des Darlehens zu tilgen oder in eine Festzinsbindung zu wandeln.
Die Bestsätze für Annuitätendarlehen für 5 Jahre liegen derzeit bei 3,76%, für 10 Jahre bei 4,46%, für 15 Jahre bei 4,84%, für 20 Jahre bei 5,06% und für 27 Jahre bei 5,31% effektiv.
Tendenz:
kurzfristig : seitwärts
mittelfristig: abwärts
* Robert Haselsteiner ist Gründer und Vorstand der Interhyp AG. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Investment Banking – unter anderem im Fixed Income Bereich – bei Salomon Brothers und Goldman Sachs.