Freiberufler erhalten jetzt einfacher Kredite als vor Jahren
Selbständige sind bei der Kreditvergabe nicht generell benachteiligt. „Während die Banken bei Gewerbetreibenden sehr strenge Vergabekriterien haben, wurden die Anforderungen an Freiberufler zuletzt etwas gelockert“, sagt Manfred Hölscher, Leiter des Bielefelder Baugeldvermittlers Enderlein.
Ob kaufmännische, technische, publizierende, juristische Berufe oder Heilberufe: Freiberufler dieser Branchen haben gute Chancen auf günstige Zinsen bei ihrer privaten Immobilienfinanzierung.
„Ein Selbständiger ist für die Kreditinstitute nicht gleich ein Selbständiger“, sagt Enderlein-Leiter Manfred Hölscher. Immobilienkäufer mit dem Berufsbild Arzt, Logopäde oder Psychologe sind ebenso gerne gesehen wie Steuerberater, Architekten, Notare, Anwälte oder Apotheker. Einige Banken haben ihre so genannten Positivlisten, auf denen die zu finanzierenden Berufsbilder aufgelistet sind, in den vergangenen Jahren von fünf Berufen auf über 40 erweitert. Gewerbetreibende, die in den Bereichen Tourismus, Produktion oder Gastronomie tätig sind, müssen hingegen weiterhin mit Hürden rechnen, um ihr privates Immobilienvorhaben günstig finanzieren zu können. Neben den Finanzdaten blicken die Kreditinstitute laut Baugeldvermittler Enderlein verstärkt auf das zu finanzierende Objekt. „Wenn die Lage stimmt und die Immobilie werthaltig ist, haben Kreditnehmer gute Chancen auf eine zinsgünstige Finanzierung“, weiß Hölscher.
Während die Finanzierungskriterien für normale Angestellte im Zuge der Finanzkrise etwas verschärft wurden, haben die Banken bei Selbständigen kaum nachgezogen. Hintergrund: Die Kreditvergabe an Selbständige war bereits ausreichend restriktiv und sicherheitsbewusst.