StartRatgeberImmobilienkaufEigenheim: Neues Förderprogramm "Jung kauft Alt" gestartet

Eigenheim: Neues Förderprogramm „Jung kauft Alt“ gestartet

Jung kauft Alt ist ein Förderprogramm mit einem ganz besonderen Konzept.

Wer profitiert von „Jung kauft Alt“?

Ab sofort können Familien mit minderjährigen Kindern zinsvergünstigte Kredite der KfW-Förderbank beantragen, um sanierungsbedürftige Immobilien zu erwerben. Dieses neue Förderprogramm, „Jung kauft Alt“, unterstützt gezielt Familien mit mittleren und kleineren Einkommen beim Kauf und der Renovierung von Wohnimmobilien. Ziel ist es, diesen Familien den Erwerb eines Eigenheims zu ermöglichen und gleichzeitig die Sanierung von energieineffizienten Gebäuden voranzutreiben.

Das Programm richtet sich an Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind und einem maximalen Jahreseinkommen von 90.000 Euro. Für jedes weitere Kind erhöht sich die Einkommensgrenze um 10.000 Euro. Voraussetzung für die Förderung ist, dass das erworbene Wohneigentum selbstgenutzt wird. Das Programm ermöglicht es Familien, durch zinsvergünstigte Kredite bis zu 150.000 Euro zu erhalten, abhängig von der Anzahl der Kinder. Die Kreditlaufzeit kann zwischen sieben und 35 Jahren liegen, und die Zinsbindung ist für zehn oder 20 Jahre möglich. Aktuell liegt der Zinssatz für einen Kredit mit einer Laufzeit von 35 Jahren und zehn Jahren Zinsbindung bei etwa 1,51 Prozent.

Finanzielle Vorteile und Förderbedingungen

Das Förderprogramm verspricht erhebliche Einsparungen: Eine Familie mit zwei Kindern kann durch die zinsvergünstigten Kredite bis zu 18.000 Euro im Vergleich zu herkömmlichen Bankkrediten sparen. Förderfähig sind der Kaufpreis sowie die Kosten für das Grundstück. Die geförderten Immobilien müssen eine schlechte Energieeffizienzklasse (F, G oder H) aufweisen, was auf einen hohen Energieverbrauch und somit auf Sanierungsbedarf hinweist.

Nach dem Erwerb müssen die Gebäude innerhalb von viereinhalb Jahren auf mindestens die Energieeffizienzklasse 70 EE verbessert werden, was eine Reduzierung des Energieverbrauchs auf 70 Prozent des Standardbedarfs bedeutet. Kreditnehmer sind verpflichtet, das geförderte Objekt mindestens fünf Jahre selbst zu bewohnen. Zudem muss das Gebäude mindestens zehn Jahre lang zu Wohnzwecken genutzt werden. Das Programm lässt sich mit anderen Förderungen kombinieren.

Finanzierung und Kritik

Die Mittel für das „Jung kauft Alt“-Programm stammen aus dem Klimafonds. Dessen Freigabe erfolgte Anfang August durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages. Dennoch gibt es Kritik am Programm: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bemängelt, dass es keinen wesentlichen Beitrag zur Lösung der Wohnungskrise leiste. Sie argumentiert, dass das Programm lediglich die Verdrängung von Menschen in ländliche Gebiete fördere und fordert stattdessen die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in städtischen Regionen. Außerdem wird die massive Investition im Klimafonds angesichts der Kürzungen als fragwürdig angesehen.

Das „Jung kauft Alt“-Programm bietet vielen Familien eine attraktive Möglichkeit, sich ein Eigenheim zu sichern. Gleichzeitig tragen sie so zur Sanierung von alten, energieineffizienten Gebäuden bei. Die Diskussion über die Wirksamkeit und die richtigen Maßnahmen zur Lösung der Wohnungsproblematik bleibt jedoch offen.

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